Karl-Olga-Krankenhaus

Karl-Olga-Krankenhaus
Haupteingang in der Hackstraße

Das Karl-Olga-Krankenhaus ist ein Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung im Osten Stuttgarts mit acht Kliniken und 355 Betten. Jährlich werden in ihm 12.000 Patienten stationär behandelt. Das im Volksmund kurz KOK genannte Haus erhielt seinen Namen nach König Karl und Königin Olga von Württemberg, die seine Gründung tatkräftig unterstützt hatten.

Das Karl-Olga-Krankenhaus ist Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Ulm.

Es ist zu unterscheiden vom Olgahospital. Diese Kinderklinik ist ein Teil des Klinikums Stuttgart und liegt in der Bismarckstraße, ca. 4 km vom Karl-Olga-Krankenhaus entfernt.

Inhaltsverzeichnis

Träger und Leitung

Träger der Karl-Olga-Krankenhaus GmbH sind das Diakonissenmutterhaus der Olgaschwestern in Stuttgart e.V. und die Sana Kliniken AG. Die Geschäftsführung der GmbH liegt bei Angela Bartels, ärztlicher Direktor ist der Chefarzt der Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Michael Sarkar.

Geschichte

Der Neubau im Norden

Vor dem Hintergrund des durch die Industrialisierung bedingten starken Bevölkerungswachstums in Stuttgart gründete der "Verein für Krankenpflegerinnen" (Olgaschwestern) am 1. April 1894 im Osten der Stadt das Karl-Olga-Krankenhaus. Die Olgaschwestern gehörten damals dem württembergischen Roten Kreuz Württembergischer Sanitätsverein an. Mit seinen zunächst 100 Betten sollte das Karl-Olga-Krankenhaus die medizinische Versorgung in dem im Entstehen begriffenen Stadtteil gewährleisten. Von Anfang waren dem Krankenhaus das Mutterhaus der Schwestern sowie eine Krankenpflegeschule angegliedert. Die Schule erhielt 1909 als eine der ersten Pflegeschulen in Stuttgart die staatliche Anerkennung. 1910 wurde der nach Königin Charlotte von Württemberg benannte Charlottenbau als Chirurgische Klinik errichtet. Zwischen 1928 und 1930 erfolgte der Bau einer Inneren Klinik. Da die Olgaschwestern, deren Schirmherrinnen die württembergischen Königinnen gewesen waren, sich nach dem Ende der Monarchie 1919 der Inneren Mission in Württemberg (Diakonie) und 1923 auch dem Kaiserswerther Verband deutscher Diakonissen-Mutterhäuser anschlossen, wurde das Karl-Olga-Krankenhaus zum evangelischen Krankenhaus.

Bei den schweren Bombenangriffen auf Stuttgart im Oktober 1944 wurde auch das Karl-Olga-Krankenhaus stark beschädigt. Die Patientinnen und Patienten wurden in Häuser außerhalb Stuttgarts, vor allem nach Sebastiansweiler bei Tübingen ausgelagert. Im Zuge des Wiederaufbaus nach dem Krieg wurde 1949 auch ein Wirtschafts- und Verwaltungsgebäude errichtet.

1985 wurde das Karl-Olga-Krankenhaus in eine GmbH überführt. Die Sana-Klinikengesellschaft übernahm 74 Prozent der Anteile, das Diakonissenmutterhaus 26 Prozent. Der Status des evangelischen Krankenhauses wurde beibehalten. Dieser Schritt war notwendig geworden, da die anstehende Generalsanierung des Krankenhauses aufgrund der erheblichen Kosten vom Mutterhaus allein nicht bewältigt werden konnte. Kurz nach der Jahrtausendwende waren die Neubaumaßnahmen abgeschlossen.

In den achtziger und neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts wurden mehrere kleine Stuttgarter Fachkliniken in das Karl-Olga-Krankenhaus eingegliedert, darunter die Reuter-Klinik für Urologie und die Baumann-Klinik für Orthopädie. Die Krankenpflegeschule, für die das Diakonissenmutterhaus der Olgaschwestern weiterhin die inhaltliche Verantwortung trug, wurde im Jahr 2003 zusammen mit der Schule der Evangelischen Diakonissenanstalt Stuttgart am Diakonissenkrankenhaus (heute Diakonie-Klinikum Stuttgart) und der Schule des Bethesda-Krankenhauses Stuttgart in das neu gegründete Evangelische Bildungszentrum für Pflegeberufe Stuttgart GmbH zusammengeführt, dessen Gesellschafter neben den beiden anderen Krankenhäusern die Karl-Olga-Krankenhaus GmbH ist.

Kliniken

  • Chirurgische Medizin
    • Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie (Chefarzt Josef Fangmann)
    • Klinik für Hand-, Plastische und Mikrochirurgie (Chefarzt Thomas Ebinger)
    • Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie (Chefarzt Michael R. Sarkar)
  • Innere Medizin
    • Innere Klinik I für Allgemeine Innere Medizin, Gastroenterologie und Infektiologie (Chefarzt Eckhart Fröhlich)
    • Innere Klinik II für Kardiologie, Angiologie und Internistische Intensivmedizin (Chefarzt Hartmut Hanke)
  • Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin (Chefarzt Torsten Schroeder)
  • Baumann-Klinik Orthopädie (Chefarzt Dominik Parsch)
  • Zentrale Röntgenabteilung (Chefärztin Zora Kratochvil)

Zusätzliche Einrichtungen

  • Stationäre Belegabteilungen
    • Reuter-Klinik Urologie (Ärztliche Leiter Matthias Reuter und Walter Epple)
    • Orthopädie
    • HNO
  • Ambulantes OP-Zentrum
  • Interdisziplinäres Brustzentrum
  • Arztpraxen niedergelassener Fachärzte

Weblinks

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