- Karl Eisemann
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Karl Eisemann (* 21. März 1895 in Mannheim; † 1982) war ein deutscher Jurist.
Eisemann war im Ersten Weltkrieg Offizier, anschließend Freikorpskämpfer. Nach seiner juristischen Ausbildung trat er als Amtsrichter in den badischen Staatsdienst.
1933 wurde Eisemann wegen seiner jüdischen Herkunft und seiner sozialistischen Überzeugungen aus dem Staatsdienst entlassen. Anfang der 1940er Jahre fiel Eisemann die schmerzliche Rolle des Liquidators der israelitischen Gemeinden zu. In zahlreichen Eingaben an die Gestapo (die er mit „Karl Israel Eisemann, Jude, Kennkarte A 00707 Karlsruhe“ unterzeichnen musste) versuchte Eisemann die Deportation mancher Hilfskräfte zu verhindern, indem er auf den eintretenden Notstand hinwies. Das Schicksal der Pflegekräfte selbst spielte in diesem Kampf mit der Gestapo keine Rolle mehr.
In einer Gartenhütte bei Karlsruhe versteckt konnte er sich in den letzten Kriegsjahren dem Zugriff der Gestapo und der drohenden Deportation entziehen.
Im August 1945 wurde Eisemann zum Direktor des Amtsgerichts Karlsruhe berufen. 1960/61 war er bis zu seiner Pensionierung Vizepräsident des baden-württembergischen Verwaltungsgerichtshofs in Mannheim.
Literatur
- Detlev Fischer: Rechtshistorische Rundgänge durch Karlsruhe: Residenz des Rechts. (= Schriftenreihe des Rechtshistorischen Museums Karlsruhe. Heft 10), Karlsruhe 2005, ISBN 3-922596-65-7.
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