Karl Fuchs (Oberbürgermeister)

Karl Fuchs (Oberbürgermeister)

Karl Fuchs (* 17. Juni 1881 in Forchheim; † 22. Februar 1972 in Bad Kissingen) war Bankvorstand und Bad Kissingens erster Oberbürgermeister nach dem Zweiten Weltkrieg.

Leben

Er wurde als Sohn des Forchheimer Bürgermeisters Theobald Fuchs, der zwei Jahre später Bürgermeister von Bad Kissingen und 1910 sogar als Theobald Ritter von Fuchs in den bayerischen persönlichen Adelsstand erhoben werden sollte. Sohn Karl besuchte die Grundschule in Bad Kissingen und anschließend das Gymnasium in Neuburg an der Donau.

Danach studierte er Rechts- und Staatswissenschaft sowie Volkswirtschaft und Finanzwissenschaft an den Universitäten München und Erlangen. Im Jahr 1904 promovierte er zum Dr. jur. und legte 1906 sein Assessor-Examen ab.

Nach nur kurzer Tätigkeit am Stadtrentamt Würzburg wechselte Fuchs ins Bankfach und war in Würzburg und Nürnberg tätig, bevor er 1916 in die „Pfälzische Bank“ in Frankfurt am Main eintrat. Im Jahr 1917 wurde er nach München versetzt und 1920 zum Vorstandsmitglied in Ludwigshafen bestellt.

Als die „Pfälzische Bank“ im Jahr 1922 in der „Rheinischen Creditbank“ in Mannheim aufging, wurde Fuchs in deren Vorstand übernommen. Nach der Fusion der „Creditbank“ mit der „Deutschen Bank“ übernahm er die Leitung der Filiale in Ludwigshafen. Hier engagierte er sich auch stark im Wirtschaftsleben: Er gehörte der Industrie- und Handelskammer als Beiratsmitglied an, war Ortsbeauftragter der „Reichsgruppe Banken“ für die Berufsausbildung, war Vorsitzender des Prüfungsamts für Kaufmannsgehilfen im Kammerbezirk und vieles mehr, auch im berufsständischen ehrenamtlichen Bereich.

Als Fuchs 1946 das Rentenalter erreichte, sah er sich nach einer neuen Beschäftigung um und bewarb sich u.a. um die Stelle des Ersten Bürgermeisters von Bad Kissingen, zumal er sich große Chancen ausrechnete, da ja bereits sein Vater dort über drei Jahrzehnte dieses Amt innegehabt hatte.

Nach einigen für die Nachkriegszeit typischen politischen Irrungen und Wirrungen und einer erneuten Stellenausschreibung beschloss der Stadtrat dann aber doch am 30. April 1947, mit der „Deutschen Bank“ wegen der Pensionsberechtigung des Dr. Fuchs in Kontakt zu treten. Schließlich wurde Fuchs am 2. Mai 1947 vom Stadtrat zum rechtskundigen Ersten Bürgermeister gewählt, der am 1. Juni sein Amt antrat. Als am 1. April 1948 Bad Kissingen seine Kreisunmittelbarkeit erlangte, wurde aus dem „Ersten Bürgermeister“ der „Oberbürgermeister“. Kurz nach Gründung trat Fuchs der Christlich Sozialen Union (CSU) bei.

In der Stadtratssitzung vom 29. April 1952 wurde Fuchs aus seinem Amt verabschiedet, doch blieb er im öffentlichen Leben Bad Kissingens präsent und engagierte sich u.a. im Roten Kreuz und im Rhönklub. Am 8. Februar 1972 wurde er am Marktplatz von einem Auto zu Boden geschleudert, wobei der 90-Jährige so schwer verletzt wurde, dass er genau 14 Tage später verstarb.

Fuchs’ Nachfolger als Oberbürgermeister von Bad Kissingen wurde Dr. Hans Weiß.

Ehrungen

Literatur

  • Thomas Ahnert: Dr. Karl Fuchs. In: Peter Weidisch, Thomas Ahnert (Hrsg.): 1200 Jahre Bad Kissingen (801-2001). Facetten einer Stadtgeschichte. Festschrift zum Jubiläumsjahr und Begleitbuch zur Ausstellung. Verlag T. A. Schachenmayer, Bad Kissingen 2001, ISBN 3-929278-16-2

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