Karl Georg Zöphel

Karl Georg Zöphel

Karl Georg Zöphel (* 6. Oktober 1869 in Reichenbach im Vogtland; † nach 1947) war ein deutscher Politiker (Nationalliberale Partei, DDP) und langjähriger Präsident der Creditreform.

Inhaltsverzeichnis

Familie

Sein Vater war der Reichenbacher Kaufmann Albert Zöphel. Seine Mutter Katharina Pauline Schleber (1850-1928) war eine Nichte des Firmengründers der Färbereien und Appreturanstalten Georg Schleber AG in Reichenbach. Sein jüngerer Bruder Arno starb bereits mit dreizehn Jahren an Typhus.

Er war seit 1899 mit seiner Cousine Léonie Schleber (* 1876) verheiratet. Aus dieser Ehe gingen drei Söhne und eine Tochter hervor.

Leben und Beruf

Nach dem Abitur auf dem König-Albert-Gymnasium in Leipzig studierte Zöphel, der evangelisch-lutherischen Glaubens war, von 1888 bis 1892 in Leipzig, München und Freiburg im Breisgau Rechtswissenschaften. 1892 wurde er zum Doktor der Rechte promoviert. Er arbeitete zunächst als Syndikus für verschiedene wirtschaftliche Verbände und ließ sich daneben 1898 als Rechtsanwalt in Leipzig nieder. Im Jahr 1900 wurde er Präsident des Verbandes der Vereine Creditreform in Schkeuditz und übte dieses Amt aus, bis er von den Nationalsozialisten 1936 zum Rücktritt gezwungen wurde.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war er erneut für die Creditreform tätig und gründete am 31. August 1947 in Neuss die „Creditreform Zentralverwaltung e.V.“ als Grundlage für die Verlegung des Vereins nach Westdeutschland.

Partei

Im Kaiserreich gehörte Zöphel der Nationalliberalen Partei an. Im Gegensatz zur Mehrheit seiner Parteifreunde beteiligte er sich 1918 nicht an der Gründung der DVP, sondern ging zur linksliberalen DDP.

Abgeordneter

Zöphel war von 1907 bis 1918 Landtagsabgeordneter im Königreich Sachsen. 1919/20 gehörte er der Weimarer Nationalversammlung an. Im Gegensatz zur Mehrheit der DDP-Abgeordneten stimmte er dort am 22. Juni 1919 für die Unterzeichnung des Friedensvertrages von Versaille.

Schriften

  • Die Verfassung des Deutschen Reiches vom 11. August 1919. Kurz erläutert und mit kritischen Hinweisen versehen, Späth & Linde, Berlin 1920.

Literatur

  • Bureau des Reichstags (Hrsg.): Handbuch der verfassungsgebenden deutschen Nationalversammlung Weimar 1919. Biographische Notizen und Bilder. Sittemfeld, Berlin 1919, S. 313.
  • Herrmann A. L. Degener: Wer ist's. Zeitgenossenlexikon, enthaltend Biographien und Bibliographien, 10. Aufl. Degener, Leipzig 1935, S. 345.
  • Paul Schleber: Chronik der Firma Georg Schleber und Verzeichnis der Familienmitglieder des Hauses Schleber und deren Nachkommenschaft. Privatdruck, Reichenbach/Vogtl. 1930.
  • Georg Wenzel: Deutscher Wirtschaftsführer. Lebensgänge deutscher Wirtschaftspersönlichkeiten. Ein Nachschlagebuch über 13000 Wirtschaftspersönlichkeiten unserer Zeit. Hanseatische Verl.-Anst., Hamburg, Berlin u. Leipzig 1929, S. 363.

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