- Karl Jäckel
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Dieser Artikel behandelt den U-Boot-Obersteuermann Karl Jäckel. Für den Ingenieur und Mathematiker gleichen Namens, aber abweichender Schreibweise, siehe Karl Jaeckel. - U 29 VIIA Steuermann, 4 Feindfahrten, 129 Tage 04.40 - 10.41
- U 160 IXC Steuermann, 4 Feindfahrten, 321 Tage 10.41 - 06.43(?)
- U 907 VIIC Steuermann, 2 Feindfahrten, 86 Tage 05.44 - 05.45
- Rainer Busch/Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939-1945, Band 1 - Die U-Boot-Kommandanten, Verlag E.S. Mittler & Sohn, 1996
- Rainer Busch/Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg 1939-1945, Band 4 - Deutsche U-Boot-Verluste, Verlag E.S. Mittler & Sohn, 1999
- Georg Högel: Embleme, Wappen, Malings Deutscher U-Boote 1939-1945, 3. Auflage, Köhlers Verlagsgesellschaft, Hamburg
Karl Jäckel (* 20. Dezember 1913 in Gladbeck/ Westfalen; † 8. Dezember 1984 in Neubrandenburg) war ein Obersteuermann der Deutschen Kriegsmarine.
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Leben und Karriere
Karl Jäckel trat im April 1937 der deutschen Kriegsmarine bei. Ab April 1940 tat er auf U 29 unter dem Kommando von Kapitänleutnant Otto Schuhart Dienst. Als der Erste Offizier Georg Lassen U 29 verließ, um das Kommando über das neu in Dienst gestellte U 160 zu übernehmen, bat er Karl Jäckel, ihm als Steuermann zu folgen. Beide nahmen an vier Feindfahrten teil, auf denen U 160 26 Schiffe versenkte und fünf weitere Schiffe beschädigte. Beide verließen das U-Boot nach der vierten Feindfahrt, nur einen Monat später wurde U 160 mit seiner ganzen Besatzung versenkt. Georg Lassen bezeichnete ihn als seine persönliche „Nr.1“. Jäckel wurde in dieser Zeit mit dem Eisernen Kreuz II. und I. Klasse ausgezeichnet.
1944 wurde Jäckel zum Obersteuermann befördert und wurde auf U 907, ein U-Boot des Typs VII C unter dem Kommando des SA-Karrieristen Servais Cabolet, versetzt. Das Boot hatte wegen Cabolets übertrieben zelebrierten Nationalfanatismus bereits den marineinternen Spottnamen "Nazi-Boot" inne. Jäckel als sehr erfahrener Obersteuermann mit höchstem Unteroffiziersdienstgrad an Bord traf dabei auf einen Kommandanten ohne größere U-Boot-Erfahrung. Bereits auf der zweiten Fahrt vom 29. April 1944 bis zum 5. Mai 1944 kam es zu handgreiflichen Auseinandersetzungen mit Cabolet. Cabolet wollte aus Frustration mangelnder Kampfhandlungen kleine norwegische Fischerboote versenken und als „Feinderfolge“ ausgeben; Jäckel vereitelte jedoch sein Vorhaben. Darauf drohte Cabolet aus Rache für die vermeintlich an ihm begangene „Sabotage“ und „Verrat“ als „Strafe“ U 907 mitsamt der Mannschaft zu versenken. Nur er und seine Offiziere, allesamt Freunde Cabolets aus der Marine-SA, sollten seinem Plan nach entkommen. Jäckel verhinderte dies jedoch mit Pistoleneinsatz. Das Boot brach seine Feindfahrt offiziell wegen Maschinenschadens ab und ging bis zum Kriegsende auf keine Feindfahrt mehr. Der Vorfall auf U 907 wurde vertuscht, um den Mythos der „heldenhaften“ U-Bootfahrer nicht anzukratzen.
Jäckel wurde am 28. Oktober 1944 mit dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnet.
Nach der Kapitulation war Karl Jäckel einer derjenigen, die U 907 nach Loch Ryan in Schottland brachten, um es der Royal Navy zu übergeben. Das Boot wurde von Royal Navy während der Operation Deadlight versenkt. Jäckel blieb bis zum 10. Dezember 1946 in britischer Kriegsgefangenschaft.
Karl Jäckel starb im Alter von 70 Jahren am 8. Dezember 1984 in der DDR, 12 Tage vor seinem 71. Geburtstag.
Tabelle
Literatur
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Jäckel, Karl |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher U-Boot-Fahrer |
GEBURTSDATUM | 20. Dezember 1913 |
GEBURTSORT | Gladbeck |
STERBEDATUM | 8. Dezember 1984 |
STERBEORT | Neubrandenburg |
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