Karl Liebmann

Karl Liebmann

Karl Otto Heinrich Liebmann (* 22. Oktober 1874 in Straßburg; 12. Juni 1939 in München-Solln) war ein deutscher Mathematiker, der sich mit Geometrie beschäftigte.

Liebmann war der Sohn des Jenaer Philosophieprofessors Otto Liebmann (1840-1912) und studierte 1892 bis 1897 in Leipzig, Jena und Göttingen. 1895 wurde er in Jena bei Karl Thomae promoviert und legte dort 1896 die Lehramtsprüfung ab. 1897 war er Assistent in Göttingen und ab 1898 in Leipzig, wo er sich 1899 habilitierte.

1905 wurde er außerordentlicher Professor in Leipzig, 1910 außerordentlicher Professor an der Technischen Hochschule München und 1915 wurde er dort Professor. 1920 wurde er als Nachfolger von Paul Stäckel Professor an der Universität Heidelberg, wo er 1926 Rektor und 1923/4 sowie 1928/9 Dekan der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät war. 1935 bat er auf politischen Druck der Nationalsozialisten um Versetzung in den Ruhestand (Liebmann hatte jüdische Vorfahren, war aber evangelisch). In seiner Fakultät wurde er und sein Kollege Rosenthal boykottiert. Seine letzten Jahre verbrachte er in München.

Liebmann beschäftigte sich u.a. mit Differentialgeometrie und nichteuklidischer Geometrie. Er fand die Konstruktion eines Dreiecks aus seinen drei Winkeln mit Zirkel und Lineal in der hyperbolischen Geometrie. Er bewies in seiner Habilitation, dass eine konvexe geschlossene Fläche nicht verbogen werden kann (Satz von Minding).

Er übersetzte auch die Werke Lobatschewskis in Deutsche.

Liebmann war Mitglied der Sächsischen, der Bayerischen und der Heidelberger Akademie der Wissenschaften.

Er war zweimal verheiratet und hatte vier Kinder.

Schriften

Literatur

  • Gottwald, Ilgauds, Schlote Lexikon bedeutender Mathematiker, 1990

Weblinks


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