Karl Otto Albert Horn

Karl Otto Albert Horn

Carl (Otto Albert) Horn, auch: Karl Horn (* 12. Juni 1794 in Neustrelitz; † 8. April 1879 in Neubrandenburg) war Theologe, Burschenschafter und einer der Väter der deutschen Urburschenschaft.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Carl Horn wurde als Sohn des Juristen Adolf Horn (1759–1823) und dessen Frau Maria (1767–1836), Tochter des evangelischen Pastors Hans Heinrich Gerling, in der Residenzstadt Neustrelitz des Landesteils Mecklenburg-Strelitz geboren. Er besuchte das Gymnasium Carolinum in Neustrelitz und bestand dort Ostern 1812 das Abitur. Anschließend studierte er in Jena Theologie und Philosophie, wurde 1812 Mitglied der Landsmannschaft „Vandalia“ und war 1815 deren letzter Senior.

Ab 1813 nahm Horn als Oberjäger im Lützowschen Freikorps an den Befreiungskriegen teil, wurde Freund und Waffengefährte von Theodor Körner und kehrte 1815 (nach anderen Quellen: 1814) nach Jena zurück, um sein Studium bis 1816 fortzusetzen. Am 12. Juni 1815 gründete Horn gemeinsam mit Heinrich (Arminius) Riemann und anderen in Jena die Urburschenschaft. Er ist unter Nr. 1 als deren Mitglied verzeichnet und wurde einer ihrer Hauptinitiatoren. Am 12. Juni 1815 wählten ihn die Burschenschafter als einen der neun Vorsteher; Horn war erster Sprecher der Urburschenschaft und 1816–1818 deren Vorsteher: „An ihrer Spitze standen die beiden Mecklenburger Horn und Riemann, stattliche, brave, junge Männer, die sich im Kriege tapfer geschlagen hatten. Der erste Sprecher, Karl Horn, der späterhin (in Friedland) als Lehrer Fritz Reuters weiteren Kreisen bekannt wurde, blieb bis ins hohe Alter dem Enthusiasmus seiner Jugend treu und starb in dem frommen Glauben, daß er mit der Stiftung der Burschenschaft ein Werk des Herrn getan habe.“ [1] Im Januar 1816 wurde zur Friedensfeier eine Eiche auf dem Brandplatz in Jena gepflanzt „als Denkmal der erkämpften deutschen Freiheit und der neu aufgeblühten Manneskraft“.

Nach beendeter Universitätszeit machte Horn eine für Mecklenburg typische theologische Karriere. Er wurde zunächst Hauslehrer, 1819 Prorektor und 3. Lehrer an der Gelehrtenschule zu Friedland. Als solcher interessierte er sich besonders für das Turnwesen, das unter dem Einfluss seines Freundes Friedrich Ludwig Jahn in jenen Jahren in Friedland Fuß fasste. 1824–1826 war Horn dort Turnvorsteher und nebenbei auch Lehrer des später berühmt gewordenen niederdeutschen Literaten Fritz Reuter, in dessen Briefen er vorkommt.

Ab Januar 1826 wirkte Horn bis 1874 als evangelischer Pastor in Badresch. Gemeinsam mit Riemann wurde Horn zu Lebzeiten eine der Galionsfiguren der deutschen Burschenschaft. Wiederholt trat er als Festredner auf: 1858 bei der 300-Jahrfeier der Universitäts Jena, 1865 bei der 50-Jahrfeier der Burschenschaft.

Im Herbst 1874 emeritiert nahm Horn seinen Alterssitz in Neubrandenburg, wo er 1879 starb. Er wurde unter großen Anteilnahme auf dem Friedhof in Badresch beigesetzt. Sein Grab ist nicht erhalten.

Horn war dreimal verheiratet und überlebte zwei seiner Ehefrauen. Aus seinen drei Ehen sind 13 Kinder bekannt.

Werke

  • Eine Ansprache an die Festgenossen auf dem Eichplatz zu Jena den 15. Aug. 1865. Jena : Frommann, [1865].
  • Rede zum Gedächtnis des Vize=Landmarschalls Ad. Fr. C. von Oertzen auf Rattey. Neubrandenburg : Brünslow, 1867.
  • Predigt, gehalten am Tage seines Amtsjubiläums in der Pfarrkirche zu Badresch. 1869.

Ehrungen

Denkmal für die Urburschenschaft und ihre Gründer in Jena
  • 1813/14 Eisernes Kreuzes, Ritter [Preußen].
  • (1869 ?) zum 50-jährigen Dienstjubiläum zum Kirchenrat ernannt und bei dieser Gelegenheit von den deutschen Burschenschaften sehr gefeiert
  • Reliefporträt am Burschenschaftsdenkmal des Bildhauers Adolf von Donndorf in Jena.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. TREITSCHKE, Heinrich v.: Deutsche Geschichte im 19. Jahrhundert. Bd. II, S. 422.

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