- Karl Ringel
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Karl Ringel (* 30. September 1932 in Fürth) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler, der zwei Länderspiele für das Saarland absolvierte und im Jahre 1958 einmal in der Deutschen Fußballnationalmannschaft zum Einsatz kam.
Inhaltsverzeichnis
Karriere
Beginn, 1945-53
Karl Ringel gehörte bis 1950 in seiner Heimatstadt der Jugendabteilung der SpVgg Fürth an. Zwecks Arbeitsplatzsuche fand er 1950 den Weg nach Friedrichshafen am Bodensee. Er arbeitete dort bis 1953 als Maschinenschlosser in einer Zahnradfabrik und spielte beim VfB Friedrichshafen als Amateur Fußball. Nach dem Vereinsvertreter von Borussia Neunkirchen den Kontakt hergestellt hatten, wechselte er im Sommer 1953 in das saarländische Neunkirchen in die Oberliga Südwest.
Borussia Neunkirchen, 1953-65
Oberliga Südwest, 1953-63
Am ersten Spieltag der Runde 1953/54, am 9. August 1953, feierte er sein Debüt in der Oberliga Südwest beim 3:2 Auswärtssieg bei Phönix Ludwigshafen. In der 10. Spielminute gelang ihm die 1:0 Führung. Karl Ringel entwickelte sich zu einem Halbstürmer mit Spielmacherqualitäten und Abschlussstärke. Ab der Runde 1957/58 gehörte das Team vom Ellenfeld-Stadion der Spitze im Südwesten an. Viermal landeten die Borussen ab dem Jahre 1959 auf Platz 2., 1962 wurde der Meistertitel in das Saarland geholt. In den Endrundenspielen um die Deutsche Fußballmeisterschaft konnten sich Ringel und seine Mannschaftskameraden mit den Spitzenteams der übrigen Oberligen messen. 1960 entschieden sie den Einzug in das Finale durch drei Punktgewinne gegen den Karlsruher SC für den Hamburger SV. In der letzten Endrunde 1963 eröffneten die Neunkirchner die Gruppenspiele mit einem 3:0 Erfolg vor 40.000 Zuschauern in Saarbrücken gegen den Hamburger SV. Schon da deutete der Sturm mit Elmar May, Karl Ringel, Paul Pidancet, Horst Berg und Günter Kuntz an, dass bei der Borussia das Format für die Bundesliga vorhanden war. Von 1953 bis 1963 kam Ringel auf 244 Spiele in der Oberliga Südwest und erzielte dabei 107 Tore für Neunkirchen. Da der 1. FC Saarbrücken für die neue Fußball-Bundesliga 1963/64 nominiert wurde, ging es für Borussia Neunkirchen und Karl Ringel in dieser Runde in der Zweitklassigkeit der Regionalliga Südwest um die Punkte.
Regionalliga Südwest/Bundesliga, 1963-65
Mit dem Routinier Karl Ringel errang Borussia Neunkirchen im Startjahr der Regionalliga Südwest die Meisterschaft und gelangte somit in die Aufstiegsrunde zur Bundesliga. In der Regionalliga-Runde kam er auf 27 Einsätze mit neun Toren. Hoher Favorit in der Gruppe der Saarländer war der FC Bayern München. Nach der 0:1 Heimniederlage der Borussen am 14. Juni 1964 gegen die Bayern schien auch der erwartete Verlauf der Aufstiegsrunde Wirklichkeit zu werden. Sechs Tage später brachte die Truppe von Trainer Horst Buhtz die Sensation des 2:0 Auswärtssieges im Stadion an der Grünwalder Straße in München zustande und hatte urplötzlich selbst wieder eine reale Aufstiegschance. Mit zwei 1:0 Erfolgen gegen FC St. Pauli und Tasmania Berlin verwiesen sie tatsächlich Bayern München auf die Plätze und zogen in die Bundesliga ein. Karl Ringel hatte in allen sechs Aufstiegsrundenspielen für Neunkirchen wertvolle Dienste geleistet. Am 8. Mai 1965 absolvierte er sein einziges Spiel in der Fußball-Bundesliga. Beim 1:1 Unentschieden bei Hertha BSC hatte der 33-Jährige sich mit dem Verteidiger Otto Rehhagel bei der Hertha auseinanderzusetzen. Nach sechs Knieoperationen beendete er im Sommer 1965 seine Laufbahn als Fußballspieler.
Nationalmannschaft, 1955-58
Von 25. Juli 1947 bis 7. Juli 1956 gab es den Saarländischen Fußball-Bund, der ab dem 23. Juni 1950 auch Mitglied der FIFA war. Von 1950 bis 1956 trug der SFB neunzehn Länderspiele aus. Am 1. Mai 1955 debütierte Karl Ringel international in dem Spiel der B-Nationalmannschaft gegen Holland B. Am 17. März 1956 wurde er im „Inoffiziellen Länderspiel“ des Saarlandes gegen eine Deutsche Auswahl in Homburg eingewechselt. Am 3. und 6. Juni 1956 kam er unter dem saarländischen Nationaltrainer Helmut Schön zu zwei Einsätzen in der Nationalmannschaft des Saarlandes gegen Portugal B und Holland. Beim DFB berief ihn Bundestrainer Sepp Herberger zur Ägypten-Reise im Dezember 1958 in den Kader der Nationalmannschaft. Er wurde in der 62. Spielminute am 28. Dezember 1958 in Kairo beim Spiel gegen Ägypten für Ulrich Biesinger im Sturm eingewechselt. Beim Spiel am 1. Januar 1959 gegen eine Ägyptische Auswahl brachte er die Deutsche Auswahl in der 10. Minute mit 1:0 in Führung. Zu weiteren Berufungen in der Nationalmannschaft gelangte er nicht mehr.
Beruf
Der ehemalige Maschinenschlosser war in Neunkirchen bei den Stadtwerken beschäftigt, wo er als Sachbearbeiter bis zur Pensionierung tätig war.
Quellen
- Werner Skrentny: Geschichte der Oberliga Südwest. Klartext Verlag, 1996, ISBN 3-88474-394-5
- Ulrich Homann: Höllenglut an Himmelfahrt. Klartext Verlag, 1990, ISBN 3-88474-346-5
- Jürgen Bitter: Deutschlands Fußball-Nationalspieler. Das Lexikon. Sportverlag Berlin, 1997, ISBN 3-328-00749-0
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