Karl Ritter von Schoch

Karl Ritter von Schoch

Karl Ritter von Schoch (* 5. August 1863 in Nürnberg; † 10. Oktober 1940 in Berlin) war ein deutscher Offizier und Politiker (DVP).

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Karl von Schoch wurde 1863 als Sohn des gleichnamigen Generalstabsoffiziers Karl von Schoch und der Maria Heymann geboren. Seine Brüder waren die bayerischen Offiziere Albert, Emil und Gustav Ritter von Schoch. Nach dem Besuch des humanistischen Max-Gymnasiums in München trat Schoch am 1. Oktober 1882 als Offiziers-Aspirant in das 1. Bayerische Infanterie-Regiment ein. 1885 wurde er als Leutnant in das 2. Bayerische Infanterie-Regiment aufgenommen. Seine weitere Ausbildung führte ihn zur bayerischen Kriegsakademie und wiederholt in den Berliner Generalstab, bevor er – seit September 1899 im Rang eines Hauptmanns – 1903 eine Stelle im Generalstabs-Referat des bayerischen Kriegsministerium erhielt. Bereits am 13. September 1897 hatte Schoch Mathilde Bohn geheiratet, mit der er einen Sohn hatte. In zweitere Ehe heiratete Schoch am 23. Oktober 1919 Elisabeth Keller.

1906 wechselte Schoch – am 20. August 1905 zum Major befördert – in den Großen Generalstab in Berlin, dem er bis 1908 angehörte. In den Jahren 1909 bis 1911 amtierte er als Direktor der bayerischen Kriegsakademie. Weitere Beförderungsstufen, die er in diesen Jahren erreichte, waren die Ernennungen zum Oberstleutnant (Oktober 1908) und zum Oberst (15. Oktober 1910), mit Ernennung zum Kommandeur des 7. Königlich Bayerischen Infanterie-Regiments "Prinz Leopold" in Bayreuth [1]. Nachfolger als Direktor wurde sein Bruder, Oberst Albert Ritter von Schoch [1].

Am Ersten Weltkrieg nahm Schoch, der im Januar 1914 zum Generalmajor befördert worden war, ab August 1914 als Kommandeur der 4. bayerischen Infanterie-Brigade teil. Am 26. August 1914 wurde er für die Unterstützung einer preußischen Division mit dem bayerischen Militär-Max-Joseph-Orden ausgezeichnet. 1915 nahm Schoch als Kommandeur des 21. bayerischen Infanterie-Brigade (Division Kneutzel) am Durchbruch von Gorlice, der Wiedereroberung von Przemysl, dem Donau-Übergang bei Cemessziget und am serbischen Feldzug dieses Jahres teil. 1916 war er an der Erstürmung des Waldes von Avocourt bei Verdun beteiligt, wobei er schwer erkrankte. 1917 wurde er zum Generalleutnant und Etappen-Inspekteur der Armee-Abteilung A berufen. Im Oktober 1917 erfolgte seiner Ernennung zum Kommandeur der bayerischen Ersatz-Division. Im Januar 1918 wurde er mit der Führung der 3. bayerischen Infanteriedivision betraut, mit der er im Juni 1918 an der Erstürmung des Piemont und des Chiescourt-Waldes bei Noyon teilnahm.

Im Januar 1919 wurde Schoch auf eigenen Wunsch aus der Armee entlassen. Noch im selben Jahr trat er in die neugegründete Deutsche Volkspartei (DVP) ein. Von Juni 1920 bis Mai 1924 saß er auf Reichswahlvorschlag seiner Partei im ersten Reichstag der Weimarer Republik.

1922 übernahm Schoch den Vorsitz der DVP in Bayern.[2]

Seit dem Januar 1919 war Schoch Mitglied im Vorstand des Landesverbandes Bayern des Deutschen Offiziers-Bundes tätig. Außerdem leitete er bis zu seinem Tod 1940 den Münchener Delbrück-Kreis.[3]

Auszeichnungen

Neben dem Militär-Max-Joseph-Orden erhielt Karl von Schoch die folgenden Auszeichnungen:

Schriften

  • Hindenburg, der Vater des Vaterlandes, 1932

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Othmar Hackl: Die Bayerische Kriegsakademie (1867-1914), Schriftenreihe zur Bayerischen Landesgeschichte Band 89, C.H.Beck'sche Verlagsbuchhandlung, München, 1989, 625 S., S. 162.
  2. Paul Hoser: Die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Hintergründe der Münchner Tagespresse 1914 bis 1934, 1990, S. 249.
  3. Hans Hartmann: Begegnung mit Europäern. Gespräche mit Gestaltern unserer Zeit, 1954, S. 153.

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