Karl Schwanitz

Karl Schwanitz

Karl Friedrich Schwanitz (* 28. Januar 1823 in Zillbach bei Meiningen; † 30. April 1903 in Weimar) war ein deutscher Richter und Gelehrter.

Leben

Scheffeldenkmal, errichtet im Auftrag von Schwanitz

Schwanitz wurde in Zillbach bei Meiningen geboren und wuchs später auch in Creuzburg und Eisenach auf. Dort besuchte er das Gymnasium, wo er auch sein Abitur ablegte. Anschließend studierte Schwanitz an der Friedrich-Schiller-Universität Jena Jura, bevor er nach Heidelberg übersiedelte. Dort begann seine Freundschaft zu Joseph Victor von Scheffel.

1846 erhielt Schwanitz eine Anstellung als Richter in Eisenach, der er bis 1857 nachging. Anschließend arbeitete er bis 1872 als Amtsrichter in Apolda. 1872 ging er nach Ilmenau, wo er Oberamtsrichter wurde und bis zu seiner Pensionierung 1899 arbeitete. Hier engagierte er sich auch stark im gesellschaftlichen Bereich, so verhandelte er bei Konflikten um Grundstücksverkäufe für den Bau der Bahnlinien Arnstadt–Ilmenau und Ilmenau–Großbreitenbach. Weiterhin übernahm er den Vorsitz im Verein für die Verschönerung Ilmenaus, der die Kuranlagen und Waldwege in und um die Stadt betreute. Der Verein errichtete unter anderem das Schutzhaus auf dem Schwalbenstein und das Goethehäuschen auf dem Kickelhahn. Auch in der Gabelbach-Gemeinde, einem Verein Ilmenauer Intellektueller, engagierte sich Schwanitz. 1878 holte er seinen Freund Joseph Victor von Scheffel für einen mehrwöchigen Urlaub nach Ilmenau, in dem Scheffel als „Gemeindepoet“ ebenfalls an den Treffen der Gabelbach-Gemeinde teilnahm. Zwischen 1876 und 1885 nahm Schwanitz an insgesamt 517 Vereinstreffen statt. 1886 ließ Schwanitz zu Ehren Scheffels einen Gedenkplatz und ein Denkmal errichten. 1887 wurde er Vorsitzender der Gabelbach-Gemeinde. In selben Jahr wurde er zum Justizrat des Großherzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach, in dessen Landtag er saß, ernannt. 1890 erhielt Schwanitz von der Stadt Ilmenau die Ehrenbürgerwürde. 1892 folgte der Hausorden vom Weißen Falken dritter Klasse (Ritterkreuz). Schließlich wurde Schwanitz nach 50 Jahren Staatsdienst 1896 zum Geheimen Justizrat ernannt. Im selben Jahr benannte man die Ilmenauer Schulstraße in Schwanitzstraße um.

Nachdem Schwanitz 1899 pensioniert wurde, zog er nach Weimar, wo er am 30. April 1903 verstarb.

Literatur

  • Amtsblatt der Stadt Ilmenau vom 4. April 2008: Karl Friedrich Schwanitz. Nr. 03/08, S. 16.

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