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Karłów
Hilfe zu WappenBasisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Niederschlesien Landkreis: Kłodzko Gmina: Radków Geographische Lage: 50° 29′ N, 16° 20′ O50.47516.338888888889Koordinaten: 50° 28′ 30″ N, 16° 20′ 20″ O Höhe: 750 m n.p.m Einwohner: 80 ([1]) Postleitzahl: 57-353 Telefonvorwahl: (+48) 74 Kfz-Kennzeichen: DKL Wirtschaft und Verkehr Straße: Kudowa-Zdrój–Radków Nächster int. Flughafen: Breslau Karłów (deutsch Karlsberg, auch Carlsberg) ist ein Dorf im polnischen Powiat Kłodzki in der Wojewodschaft Niederschlesien. Es liegt acht Kilometer nordwestlich von Duszniki Zdrój und gehört zur Stadt- und Landgemeinde Radków (Wünschelburg).
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Karłów wird über die Straßenverbindung von Kudowa-Zdrój nach Radków bzw. von Duszniki Zdrój aus erreicht. Es liegt im Heuscheuergebirge, am südlichen Fuß der Großen Heuscheuer und der Kleinen Heuscheuer. Westlich liegt die Felsenstadt Błędne Skały (Wilde Löcher). Nachbarorte sind Leśna (Siebenhuben) und Radków im Nordosten, Łężyce und Łężno (Friedrichsberg) im Süden, Bukowina Kłodzka (Bukowine/Tannhübel) im Westen und Ostra Góra sowie Pasterka im Nordwesten.
Geschichte
Karlsberg wurde um 1726 auf kaiserlichem Grund gegründet und nach dem damaligen böhmischen Landesherrn Kaiser Karl VI. benannt. Es gehörte zunächst zur Pfarrei Wünschelburg und wurde nach dem Bau der Passendorfer Filialkirche 1787 dorthin zugewiesen.
Nach den Schlesischen Kriegen kam Karlsberg zusammen mit der Grafschaft Glatz 1763 mit dem Hubertusburger Frieden an Preußen. Nach der Neugliederung Preußens gehörte es seit 1815 zur Provinz Schlesien, die in Landkreise aufgeteilt wurde. 1816–1853 war der Landkreis Glatz, 1854–1932 der Landkreis Neurode zuständig. Nach dessen Auflösung 1933 gehörte Karlsberg bis 1945 wiederum zum Landkreis Glatz.
Für 1805 sind eine Wassermühle sowie 39 Gärtner- und Häuslerstellen nachgewiesen.
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich wegen der geologisch und landschaftlich interessanten Lage zunehmend der Fremdenverkehr, der bis heute von wirtschaftlicher Bedeutung ist. Die touristische Erschließung wurde wesentlich mit dem Bau der Heuscheuerstraße von Bad Kudowa nach Wünschelburg 1868 begünstigt. In der Folgezeit nahm der Fremdenverkehr deutlich zu. Nach dem Ersten Weltkrieg entwickelte sich Karlsberg auch zu einem beliebten Wintersportort. 1939 wurden 288 Einwohner gezählt.
Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Karlsberg 1945 zusammen mit Schlesien an Polen und wurde in Karłów umbenannt. Die deutsche Bevölkerung wurde 1946 bis auf wenige Ausnahmen vertrieben. Zahlreiche Häuser blieben unbewohnt und wurden so dem Verfall preisgegeben. Die Bevölkerung sank deutlich und betrug 1995 nur 68 Einwohner. 1975–1998 gehörte Karłów zur Woiwodschaft Wałbrzych. In den letzten Jahren entwickelte sich der Tourismus beträchtlich, und es entstanden zahlreiche Ferienhäuser.
Sehenswürdigkeiten
- Südlich des Ortes sind Reste des 1790 entstandenen „Fort Carl“ erhalten.
Literatur
- Joseph Kögler: Die Chroniken der Grafschaft Glatz. Neu bearbeitet von Dieter Pohl. Band 1, ISBN 3-927830-06-2, S. 116
- Peter Güttler u. a.: Das Glatzer Land. Düsseldorf 1995, ISBN 3-928508-03-2, S. 59
Fußnoten
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