- Karlö
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Hailuodon kunta Wappen Karte Basisdaten Staat: Finnland Provinz: Oulu Landschaft: Nordösterbotten Verwaltungsgemeinschaft: Oulu Geographische Lage 65° 0′ N, 24° 43′ O6524.71666666666718Koordinaten: 65° 0′ N, 24° 43′ O Höhe: 18 m Fläche: 196,56 km²
davon Binnengewässer:
5,26 km²Einwohner: 978 (1. Juni 2006) [1] Bevölkerungsdichte: 5 Einwohner je km² Sprache(n): Finnisch Website: www.hailuoto.fi Hailuoto [ˈhɑi̯luɔtɔ], schwedisch Karlö, ist eine Insel im bottnischen Meerbusen vor der Stadt Oulu. Sie hat einen Durchmesser von ca. 35 km und wird von etwa 1000 Menschen bewohnt. Hailuoto bildet eine eigene Gemeinde der finnischen Landschaft Nordösterbotten in der Provinz Oulu.
Die Insel ist etwa zu einem Drittel Vogelschutzgebiet. Sie ist vom Festland mit einer zum allgemeinen Straßennetz gehörenden und deshalb kostenfreien Fähre von dem Reisehafen Riutunkari in Oulunsalo zu erreichen. Von November bis April ist die See zugefroren und man kann ca. von Dezember bis März auch auf einer amtlich geprüften Eisstraße zur Insel fahren. Hailuoto ist heute die einzige ganzjährig bewohnte finnische Insel nördlich von Åland, die keine feste Verbindung mit dem Festland hat.
Die natürliche Vegetation der Insel besteht hauptsächlich aus Kiefern und Birken und ist durch den sehr geringen Niederschlag (ca. 300 mm im Jahr) ziemlich begrenzt. Die lichten Nadelwälder von Hailuoto bieten jedoch einen guten Boden für Naturbeeren. Der reine und wegen Trockenheit an Pflanzen arme Sandboden ermöglicht auch den Wachstum der Flechte.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Hailuoto begann sich von einigen Sandbänken vor ca. 2000 Jahren als Folge der postglazialen Landhebung zu bilden. Besiedelt wurde die noch kleine Insel am Anfang des zweiten Jahrtausends von Fischern, die ihren neuen Wohnort Haililuoto (dt. „Strömlingschäre“) nach der üblichsten Fangfischart nannten.
Trotzt ihrer vom Festland getrennten Lage lockte Hailuoto neue Bewohner mit Fischerei- und Jagdmöglichkeiten und dem in der Vegetationsperiode milden, fast frostfreien Klima an. Viele Neuansiedler kamen aus den östlichen finnischsprachigen Gebieten auf derselben Breite, sogar aus Weißkarelien, in denen die Landwirtschaft oft durch Frost beschwert wurde.
Bis vor ca. 200 Jahren war Hailuoto in drei Inseln, die Hauptinsel Luoto (dt. „kleine Insel“ oder „Schäre“), das an Vögeln reiche, durch Kirkkosalmi (dt. „Kirchensund“) getrennte Hanhinen (dt. „Gänseland“) im Südosten und die Sandbank Santonen im Osten geteilt. Die Landhebung hat die Teile so verbunden, dass sogar Santonen, mittlerweile eine Landzunge, seit ca. 60 Jahren auch bei Hochwasser befahrbar bleibt. Der Reisehafen befindet sich heute in der Ostspitze Huikku von Santonen.
Auf der Insel befand sich bis 1968 die älteste stetig gebrauchte Holzkirche Finnlands. Dieses in 1620 anstelle einer mittelalterischen Kapelle gebaute Gotteshaus mit Malereien von Christian Willbrandt (1659) samt dem freistehenden barocken Glockenturm (1760) brannte durch Unterlassung von Brandsicherheitsregeln eines Touristen nieder. Die neue moderne Kirche (Matti und Irma Aaltonen) neben der Ruine stammt von 1972 und wurde im Jahr 2001 ausgebaut.
Seeverkehr zum Festland
Der regelmäßige Seeverkehr zwischen Hailuoto und Festland besteht seit 1920. Damals öffnete das Reiseschiff HL Hailuoto die tägliche Verbindung nach Oulu von dem damaligen Reisehafen Ulkokarvo, das im Volksmund auch Petsamo heißt. Das mehrmals verunglückte und einmal gesunkene Schiff wurde als Hauptfahrzeug durch die erste Fähre L/A Merituuli im Jahr 1968 ersetzt und 1972 aus dem Verkehr genommen. Heute liegt es trocken in Lumijoki und bedient als Sommercafé.
Die jetzige Hauptfähre L/A Merisilta ist die dritte und der Nachfolger der L/A Merilintu. Seit 1996 dient den Reisenden auch die Nebenfähre L/A Meriluoto im Hochsaison. Die Fähren sind wegen der kurzen Strecke nicht mit Kabinen (außer Sturmkabinen) oder Restaurants ausgestattet, aber ein Aufenthalt an Bord ist während der Fahrt möglich. Auf den beiden Fähren steht den Reisenden das frei zugängliche WLAN-Netzwerk panOulu zur Verfügung.
Die Entfernung zwischen den Reisehäfen Riutunkari (Oulunsalo) und Huikku (Hailuoto) ist ca. 8 km und die Fahrt dauert ca. 25 min. Die Fähren sind kostenlos für alle Reisenden. Die ganzjährigen Einwohner der Insel haben Vorfahrt auf die Fähre.
Eisstraße
Eine auch in Finnland seltene Besonderheit bildet die Eisstraße, die im Winter auf der zugefrorenen See zwischen den Reisehäfen von Oulunsalo und Hailuoto geräumt wird. Wenn die Eisdecke eine gewisse Dicke und Tragfähigkeit erreicht hat, wird die Eisstraße für den öffentlichen Straßenverkehr geöffnet. Weitere Voraussetzungen für die Eröffnung sind die genügende Ebenheit sowie Riss- und Wasserfreiheit der Eisoberfläche. Während der Benutzungszeit der Eisstraße verkehrt die Fähre begrenzt.
Die Eisstraße gehört - genauso wie die Fähren - zum allgemeinen Straßennetz Finnlands. Deshalb gelten auf ihr das allgemeine Straßenverkehrsgesetz und die Verkehrsversicherungen. Die Geschwindigkeit ist auf 50 km/h begrenzt. Auch werden Entfernungen zwischen den Fahrzeugen und das jeweilige Höchstgewicht des Fahrzeugs mit Verkehrsschildern geregelt.
Wirtschaft
Die Bewohner von Hailuoto arbeiten hauptsächlich in Dienstleistungen und Industrie, von denen die erstgenannte ihren Hochsaison durch ca. 550 Ferienhäuser und zahlreiche kürzere Besuche auf der Insel im Sommer hat. Ein letzter großer Einsatz in den Tourismus in Hailuoto war der Umbau der Lotsestation im Westhafen Marjaniemi zu einem Touristenzentrum.
Die herkömmlichen Erwerbsformen Landwirtschaft und Fischerei werden noch von ca. 25 % der Bevölkerung betrieben. Die einst sehr wichtige Schafzucht mit ihren großen Märkten ist aber fast völlig verschwunden. Hailuoto ist berühmt für seine reine und hochwertige Flechte, die z. B. für Schießpulver und Zierkränze gesammelt wird.
Ca. 25 % der Arbeitnehmer sind auf dem Festland angestellt, wo sie oft auch eine Zweitwohnung haben. Die Arbeitslosenquote auf der Insel beträgt ca. 12 %.
Dörfer in Hailuoto
Järventakusta, Kirkonkylä, Koivukylä, Marjaniemi, Ojakylä, Pöllä, Ulkokarvo, Vaski.
Weitere Inseln und Schären der Gemeinde Hailuoto
Hoikanriisi, Isomatala, Kengänkari, Mustakivi, Santosenkari (Santos-Hoikka), Pikku-Hoikka, Ulkoriisi, Ulkolaidanmatala, Väliteonkarit.
Binnenseen auf der Insel Hailuoto
Haaralampi, Hannuksenlampi, Hannuksenrantalampi, Iso Sunijärvi, Kaakkurijärvi, Kangasjärvi, Kaunislampi, Kestinperä, Kurajärvi, Maasyvänlahti, Mäntylampi, Nuottajärvi, Pajuperänlampi, Pikku Sunijärvi, Pitkäjärvi, Riestenkulju, Simpukkalampi, Syväkulju, Valkjärvi, Ämmänarkku.
Quellen/Weblinks
- englischsprachige Informationen über die Region
- finnische Seite
- Bilder aus Hailuoto von Matti Grönroos
Einzelnachweise
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