Karlóca

Karlóca
Сремски Карловци
Sremski Karlovci
Srijemski Karlovci
Karlóca
Wappen von Sremski Karlovci
Sremski Karlovci (Serbien)
DEC
Basisdaten
Staat: Serbien
Provinz: Vojvodina
Okrug: Srem (Syrmien)
Koordinaten: 45° 12′ N, 19° 56′ O45.20083333333319.9377777777787Koordinaten: 45° 12′ 3″ N, 19° 56′ 16″ O
Fläche: 51 km²
Einwohner: 8.839 (2002)
Bevölkerungsdichte: 173 Einwohner je km²
Telefonvorwahl: (+381) 021
Kfz-Kennzeichen: NS
Struktur und Verwaltung
Bürgermeister: Milenko Filipović
Webpräsenz:

Sremski Karlovci (kyrillisch: Сремски Карловци, kroatisch: Srijemski Karlovci, ungarisch: Karlóca, deutsch: (Syrmisch-)Karlowitz) ist eine Stadt in der autonomen Provinz Vojvodina in Serbien. Sie befindet sich in Syrmien im Bezirk Srem und liegt an der Donau und am Fuße des Nationalpark Fruška Gora nur wenige Kilometer südöstlich der Provinzhauptstadt Novi Sad. Im Jahre 2002 hatte Sremski Karlovci etwa 8.800 Einwohner.

Geschichte

Im 6. Jahrhundert siedelten sich slawische Stämme aus Mittel- und Mittelosteuropa an.

Im Mittelalter befand sich bei Karlowitz die ungarische Festung Karom, die zeitweilig auch unter der Herrschaft serbischer Könige und Fürsten stand. Um 1521 eroberten die Osmanen die Festung, 1687 kamen Festung und Stadt unter die Herrschaft der Habsburger. Zwischen dem 16. November 1698 und dem 26. Januar 1699 tagte ein Friedenskongress zu Karlowitz, der im Frieden von Karlowitz endete. Im 18. Jahrhundert wurde Sremski Karlovci kultureller Mittelpunkt der Serben, die unter Habsburger Hoheit lebten. 1713 wurde das orthodoxe Erzbistum von Sremski Karlovci gegründet. Der Erzbischof war geistliches Oberhaupt der orthodoxen Serben und anfangs auch der orthodoxen Rumänen des Habsburgerreichs. 1745 wurde die Stadt der Militärgrenze angegliedert. Am 13. Mai 1848 war Sremski Karlovci der Austragungsort der so genannten Maiversammlung, in der die Serben des Habsburgerreichs erstmals die Vojvodina ausriefen. 1872 wurde die Militärgrenze im Rahmen der Neuordnung Österreich-Ungarns aufgelöst, und ganz Syrmien mit Karlowitz Kroatien-Slawonien angegliedert. Nach dem Ersten Weltkrieg beschlossen die Abgeordneten der serbischen Mehrheitsbevölkerung Syrmiens am 25. September 1918 die Vereinigung Syrmiens mit dem Königreich Serbien unabhängig von Kroatien-Slawonien. Im Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen – ab 1929 Jugoslawien – wurde Sremski Karlovci Sitz des Kreises Syrmien. Mit dem Angriff Hitlers auf Jugoslawien 1941 wurde die Stadt dem von den Ustasche ausgerufenen Unabhängigen Staat Kroatien zugeteilt und in Hrvatski Karlovci (Kroatisch Karlowitz) umbenannt. Ende 1944 wurde Sremski Karlovci von den Partisanen befreit.

Sehenswürdigkeiten

Sremski Karlovci, Die vier Löwen (Brunnen)

Die barocke Altstadt von Sremski Karlovci, darunter die serbisch-orthodoxe so genannte Untere Kirche aus dem Jahr 1718 und die Obere Kirche (1745), die Saborna crkva (die Domkirche von Sremski Karlovci, erbaut 1758-1762), die römisch-katholische Kirche (1765), der Brunnen Die vier Löwen, das Magistrat von 1811, die so genannte Kapelle des Friedens im Andenken an den Kongress von Karlowitz (erbaut 1817), das Stadtmuseum (das Heim der Rajačić), das orthodoxe Gymnasium 1891, das Patriarchat (Sitz des serbisch-orthodoxen Erzbischofs, 1894), das orthodoxe Klosterinternat (1901), Palast Stefaneum (1903) und vieles mehr.

In der Nähe der historischen Altstadt befindet sich Stražilovo, ein bekannter Ausflugsort, wo auch die berühmteste Persönlichkeit von Sremski Karlovci, der serbische Dichter Branko Radičević, beerdigt wurde. Neben dem Ausflugortes Stražilovo befindet sich in der Nähe der Stadt auch der Nationalpark des Gebirges Fruška Gora, in dessen Wäldern unter anderem 16 orthodoxe Klöster liegen, darunter einige aus dem 16. Jahrhundert. Das Ambiente von Sremski Karlovci wird von Weinanbaugebieten dominiert, deren Weine sehr bekannt sind. Der Karlovci tovajn, ein hiesiger Wein, ist in Wien sogar unter Schutz gestellt.

Persönlichkeiten

  • Ilija Okrugić (1827-1897), Schriftsteller
  • August Đarmati (1906-1978), Schriftsteller
  • Pavao Rakoš (1877-1966), kroatischer Schriftsteller und Übersetzer

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