- Kartuschenstarter
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Ein Kartuschenstarter ist eine Vorrichtung, die mittels eines pyrotechnischen Treibsatzes Energie zum Anlassen von Verbrennungsmotoren und Gasturbinen liefert (siehe auch: Coffman-Starter).
Hierzu werden spezielle Kartuschen verwendet, die im Inneren wie ein Feststofftriebwerk aufgebaut sind. Als Treibstoff werden Sprengstoffe wie Kordit verwendet. Diese Kartuschen werden meistens elektrisch gezündet, seltener durch Schlagbolzen. Die entstehenden Abgase treiben eine kleine Turbine an, die mittels Untersetzungsgetriebe und Freilaufkupplung den anzulassenden Motor dreht. Die Kartusche brennt sehr schnell ab (zwei bis fünf Sekunden), kann in dieser Zeit aber eine sehr hohe Antriebsleistung abgeben. Deswegen wird das System häufig in Kampfflugzeuge eingebaut, um sie schnell anlassen zu können. Ein weiterer Vorteil ist, dass durch schnell austauschbare Kartuschen keine leistungsstarken Batterien oder Bodenaggregate benötigt werden. Wegen dieses Vorteils wurden Kartuschenstarter auch in frühen Traktoren verbaut.
Kartuschenstarter werden heute kaum noch benutzt, da durch die verwendeten Sprengstoffe bei Beschädigung der Kartusche eine erhebliche Explosionsgefahr besteht. Die Kartuschen sind schlagempfindlich und altern recht schnell. In größeren Kartuschen (für Triebwerksstart bei Ghost48-Triebwerken) waren bis zu 700 g Kordit enthalten.
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