Traktor

Traktor
Moderner Traktor vom Typ Deutz-Fahr Agrotron 130
Claas Xerion, Geräteträger mit verschiebbarer Kabine
Case IH 1455 XL, typischer Schlepper der 1980er/90er Jahre

Ein Traktor (Mehrzahl Traktoren, von lateinisch trahere ‚ziehen‘) oder Schlepper oder Bulldog ist eine Zugmaschine, die in erster Linie in der Landwirtschaft zum Zug, aber auch zum Antrieb landwirtschaftlicher Maschinen[1] benutzt wird. Traktoren werden außerhalb der Landwirtschaft aber auch in der Forstwirtschaft, bei Kommunalbetrieben, im Gartenbau, auf Flughäfen und im Bauwesen (Straßenbau, Erdbewegung, Garten- und Landschaftsbau) verwendet. In Nord- und Mitteldeutschland werden Traktoren auch mit dem Begriff Trecker bezeichnet, der aus dem plattdeutschen Wort trecken („ziehen“) abgeleitet ist. Im süddeutschen Raum wird als Synonym zu Traktor zuweilen auch der Begriff Bulldog verwendet. In Österreich und Deutschland lautet die amtliche verkehrsrechtliche Bezeichnung für einen Traktor Zugmaschine.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

CASE-Dampftraktor, Baujahr 1911
Rumely Oil Pull, Modell H
Mercedes-Benz Ackerschlepper OE, einer der ersten Traktoren mit Dieselmotor, Stahlgreiferräder auf der angetriebenen Hinterachse

Erste Traktoren waren die durch Dampfmaschinen angetriebenen Dampftraktoren, welche sich aufgrund ihres großen Gewichtes im Allgemeinen zum direkten Zug von landwirtschaftlichen Geräten nur auf besonders tragfähigen Böden wie denjenigen der amerikanischen Prärie, nicht jedoch auf den verbreitet tiefgründigeren und weniger tragfähigen Ackerböden Europas eigneten. Abhilfe bot insoweit der indirekte Zug der Ackergeräte mittels Seilzug von am Feldrand stehenden Lokomobilen, den sogenannten Pfluglokomotiven, aus. Mit Etablierung des Verbrennungsmotors ab etwa der Wende zwischen dem 19. und 20. Jahrhundert wurden alsbald auch Schlepper mit diesen ausgerüstet, sie unterschieden sich aber in Konstruktion, Aussehen und Abmessungen (Leistungsgewichte um 100 bis 120 kg/PS) noch nicht wesentlich von den Dampftraktoren und waren daher auch nur unter ähnlichen Bedingungen einsetzbar. Als typische Beispiele können der Marshall Colonial Tractor der Firma Marshall & Sons, Gainsborough, Vereinigtes Königreich, oder der Rumely Oil Pull, der Rumely Company, La Porte, Indiana, USA, genannt werden.

Einen Entwicklungssprung weg von den schweren und kapitalintensiven Traktoren im Stile des Dampftraktors bot der 1917 von Ford vorgestellte Fordson Typ F mit Vierzylinder-Ottomotor, bei dem erstmals die auch heute noch im Schlepperbau weit verbreitete rahmenlose Blockbauweise zur Anwendung kam. Der rund 20 PS starke Fordson mit seinem niedrigen Leistungsgewicht von 62 kg/PS erlaubte auch den Einsatz auf wenig tragfähigen Böden; rationelle Massenfertigung ermöglichte einen sehr günstigen Preis. Der Fordson bewirkte vor allem in der Landwirtschaft auf den britischen Inseln in kurzer Zeit einen Motorisierungsschub, dort waren bis 1920 bereits rund 100.000 Fordson im Einsatz.

Ein vergleichbare Entwicklung trat in Deutschland erst ab Mitte der 1920er Jahre insbesondere mit dem in seinem ersten Modell bereits 1921 erschienen Lanz Bulldog ein, dessen im Vergleich zum Ottomotor ohnehin sparsamerer Glühkopfmotor die Verwendung des in Deutschland erheblich billigeren Rohöls erlaubte.[2][3][4] Diese sehr bekannte Konstruktion wurde auch nach dem Zweiten Weltkrieg gefertigt und diente als Vorbild für viele Nachbauten weltweit. Lanz Bulldog erzielen heute Liebhaberpreise und sind wohl bei jedem Treffen historischer Traktoren zu finden; in verschiedenen Gegenden Deutschlands entwickelte sich der Name Bulldog umgangssprachlich gar zum Synonym für den Begriff Traktor. Das Lanz-Werk in Mannheim wurde 1956 von John Deere übernommen und ist heute die größte Traktorenfabrik Europas.

Ab Beginn der 1930er Jahre setzte sich in Europa der Dieselmotor als Antriebsquelle durch, während in Amerika noch einige Zeit auch Benzinmotoren zum Einsatz kamen.[5] Bis in die 1960er Jahre hatten Traktoren eher geringe Motorleistungen, dafür jedoch hohe Drehmomente und stark untersetzte Getriebe. Moderne Traktoren weisen vielfach über 100 kW Leistung auf und können manchmal bis zu 80 km/h Geschwindigkeit erreichen.

Wegweisend in der Traktorenentwicklung waren auch die Erfindungen der hinteren Dreipunktaufhängung mit Hydraulik (Dreipunkthydraulik) durch Harry Ferguson und der Zapfwelle, die sich ab ca. 1960 allgemein durchsetzten. Somit wurde aus der landwirtschaftlichen Zugmaschine ein sehr vielseitig nutzbarer Geräteträger.

Konstruktive Besonderheiten und Entwicklungsrichtungen

Einachsschlepper mit angebauter Fräse, 1947
Traktoren in der DDR, Juli 1955
Lanz Bulldog, aufgenommen bei der Getreideernte 1952

Erscheinungsbild

Weltweit ist bei fast allen Schlepperherstellern eine Lackierung in markencharakteristischen Farben üblich. So sind zum Beispiel Fendt-Schlepper grün bei rot gehaltenen Felgen lackiert, John-Deere-Produkte in einem anderen Grünton mit gelben Felgen und New-Holland-Traktoren blau mit weißen Felgen. Abweichend hiervon werden Traktoren für den Einsatz in kommunalen Diensten, wie bei Straßenmeistereien, bereits ab Werk meist in einem typischen Orangeton ausgeliefert. Die Deutz-Fahr Traktoren sind meistens hellgrün.

Kabinenausstattung und Bedienelemente

  • Die Fahrzeuglenkung erfolgt bei modernen Schleppern vielfach mit (elektro-)hydraulischer Unterstützung (Lenkhilfe) der mechanischen Übertragungskomponenten oder aber auch in Form vollhydraulischer Lenkungen. Bei den letztgenannten Lenkungen erfolgt die Übertragung der Lenkkräfte zumindest teilweise auf rein hydraulischem Weg über Rohr- bzw. Schlauchleitungen. Vollhydraulische Lenkungen erlauben den Einsatz von Lenkautomaten, welche z. B. über elektronische Sensoren gesteuert ohne Einwirkung des Fahrers den Traktor entlang einer Leitlinie (Fahrgasse, Pflanzenreihe o. ä.) über das Feld steuern.[6]
  • Die Kabinentüren sind meist rahmenlos ausgeführt und am B-Holm (dem zweiten von vorne an gezählt) nach vorne öffnend befestigt. Die Firma Schlüter verbaute Schiebetüren.
  • Klimaanlagen gehören bei den aktuellen, größeren Modellen zur Standardausrüstung. Diese ermöglicht dem Fahrer in einer staubfreien, lärm- und schwingungsgedämmten Kabine zu arbeiten.
  • Die häufigsten Unfälle mit Traktoren geschehen durch Umkippen. In Österreich müssen sie deshalb seit 1960, in Deutschland seit Anfang der 1970er Jahre, mit einem Überrollbügel ausgestattet werden. Im Zuge dessen wurden vermehrt überrollsichere Kabinen aufgebaut.
  • Die Fahrersitze sind standardmäßig gefedert. Bei einfachen, meist kleineren Modellen bis 70 PS Leistung erfolgt dies mechanisch, darüber hinaus über eine Luftfeder samt Dämpfer. Relativ neu sind Luftfederkonzepte, welche der Schwingung aktiv entgegen wirken und somit die Bandscheibenbelastung des Fahrers im Gelände stark reduzieren helfen.
  • Standardmäßig ist die Bremsanlage so konstruiert, dass die Möglichkeit besteht, nur die Räder einer Schlepperseite abzubremsen, um so bei langsamen Fahrgeschwindigkeiten zur Erzielung kleiner Wendekreise die Lenkung unterstützen zu können (Lenkbremse). Hierzu wird zumeist ein zweiteiliges Bremspedal verbaut, welches zur beidseitigen Abbremsung in der Regel mechanisch gekoppelt werden kann, zum Beispiel für Straßenfahrten. Ausnahme hiervon bilden zum Beispiel die über das Lenkrad bei starken Lenkeinschlägen betätigte Lenkbremse einiger Schlepper der Firma Kramer[7] oder die ABS-Bremsanlage des Herstellers Case-New Holland, bei dem die Bremspedale elektronisch in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit gekoppelt werden.
  • Die vielfältigen Einstellmöglichkeiten der Motor-Getriebe-Kopplung, das Beleuchtungsmanagement sowie die umfangreichen Hydraulikeinstellungen führen dazu, dass sich in der Kabine Monitore zur Einstellung anstelle von Drehknöpfen durchsetzen.
  • Traktoren besitzen in aller Regel ein Handgas, mit denen es möglich ist ohne dauernde Benutzung des Pedals eine bestimmte Motordrehzahl einzustellen. Das Handgas wird u. a. bei Zapfwellenarbeiten mit dem Traktor im Stand, etwa zum Betrieb von Pumpen, benötigt.
  • Speziell für den Hopfenanbau werden Hopfenkabinen angeboten, die trapezförmig nach oben hin schmaler werden, um ohne Schaden durch die Bestände zu fahren. Zudem sind Niedrigkabinen im Angebot, um auch niedrige Gebäude zu befahren.
  • Die Frontscheibe kann optional geöffnet werden, damit man im Winter trotz beschlagender Scheibe in Stallgebäuden wieder freie Sicht hat. Die Heckscheibe kann serienmäßig geöffnet werden.
  • Bei Ausstattung des Schleppers mit Rückfahreinrichtung kann zum längeren Betrieb des Traktors entgegen der üblichen Fahrtrichtung der Schleppersitz mitsamt den Bedien- und Kontrollelementen um 180 Grad gedreht werden. Vorteilhaft bei der Rückfahreinrichtung ist, dass man freie Sicht auf das Heckhubwerk und das am Heck montierte Anbaugerät hat. Auch ist die Traktorhinterachse meist stärker belastbar als die Vorderachse. Schwere Anbaugeräte, die vor den Schlepperrädern betrieben werden sollen und die zulässigen Werte für Vorderachslast oder Fronthydraulikhubkraft überschreiten, können so gleichwohl in Schubfahrt betrieben werden. Rückfahreinrichtungen werden u.a. bei Rübenrodern, Feldhäckslern, Mähwerken und Forstmaschinen eingesetzt.[8]

Getriebe, Achsen und Nebenantriebe

Claas Axion mit Felgengewichten an der Hinterachse (grau)
80-Pf-Briefmarke der Dauermarkenserie Industrie und Technik der Deutschen Bundespost (15. Oktober 1975)

Traktorgetriebe verfügen in der Regel über deutlich mehr Gangabstufungen, als sie bei Personen- oder Lastkraftwagen gebräuchlich ist. Die am Markt befindlichen Extreme bewegen sich von acht Vorwärts- und vier Rückwärtsgängen bis zu 72 Vor- und Rückwärtsgängen. Zur Bedienung sind in der Regel mehrere Schalthebel vorhanden, die zum Teil noch über weitere Elektroschalter zur Wahl der unter Last schaltbaren Gänge (Lastschaltgetriebe) verfügen. Seit einigen Jahren sind auch hydro-mechanische Getriebe erhältlich, die unabhängig von der Motordrehzahl und ohne Kraftflussunterbrechung stufenlos Schleppergeschwindigkeiten von rund 20 Metern pro Stunde bis 60 km/h ermöglichen.

Beim Einsatz von Traktoren werden vielfach folgende Geschwindigkeitsbereiche benötigt:

  • 20 bis 300 Meter je Stunde im Einsatz mit Straßenbaufräsen bzw. bei Sonderkulturen (z. B. Gemüse- oder Erdbeeranbau).
  • 3 bis 10 km/h für typische landwirtschaftliche Arbeiten wie Bodenbearbeitung, Fütterung, Dünge- und Pflanzenschutzeinsätze.
  • 11 bis 20 km/h für leichte Bodenbearbeitung, Mahd.
  • > 20 km/h für den Transport.

Eine enge Gangabstufung ist auch für Transportarbeiten günstig, da Traktoren im Vergleich zu Lastkraftwagen häufig noch über recht geringe Leistungen im Verhältnis zum Gesamtgewicht des Zuges verfügen.

Nachfolgende Einrichtungen können die Zug- oder Arbeitsleistung eines Schleppers deutlich verbessern:

  • Stufenlose Getriebe erlauben einen komplexen Verbund der Motor- und Getriebesteuerung, so dass der Motor überwiegend im Verbrauchs- oder Leistungsoptimum betrieben werden kann.
  • In Hinblick auf die steigenden Höchstgeschwindigkeiten (bis zu 80 km/h beim JCB Fastrac) und die geringe Dämpfung der großvolumigen Traktorreifen ist ein Großteil moderner Traktoren mit einer Vorderachsfederung, üblicherweise über ein hydraulisches oder ein pneumatisches System, ausgerüstet. Traktoren mit Federung aller Achsen (z. B. JCB Fastrac) sind bisher nur wenig verbreitet, obwohl sie Vorteile für den Fahrkomfort, die Fahrsicherheit und den Bodenschutz mit sich bringen.
  • Differentialsperren sind serienmäßig verbaut, damit bei unterschiedlicher Bodenhaftung der Räder einer Achse nicht das Rad mit der geringeren Bodenhaftung erhöhten Schlupf bis hin zum Durchdrehen aufweist, während das andere Rand auf griffigerem Boden aufgrund der Wirkweise des ungesperrten Differentials bis hin zum Stillstand verzögert wird. Differentialsperren gibt es auch bei Traktoren in verschiedenen Ausführungen: teils automatisch eingreifend Selbstsperrdifferential, teils manuell aktiviert durch Schalter oder Pedal. Auch unterscheiden sich die eingesetzten Differentialsperren hinsichtlich der Sperrwirkung. Zum Teil verbinden sie beide Räder einer Achse starr, sodass es zu einer Sperrwirkung von 100 Prozent kommt. Andere Bauarten erlauben einen gewissen Schlupf eines Rades.
  • Wegzapfwellen sind eine Sonderbauform der Zapfwelle. Mit ihnen ist der Antrieb der Achsen spezieller Anhänger möglich. Die Drehzahl der Wegzapfwelle ist abhängig vom gewählten Gang und der Fahrgeschwindigkeit/Motordrehzahl. Ein Betrieb im Stand ist folglich nicht möglich, aber auch nicht sinnvoll.
  • Moderne Traktoren sind in der Regel mit zuschaltbarem Allradantrieb ausgestattet. Rein hinterradgetriebene Maschinen sind die Ausnahme geworden. Der Allradantrieb besitzt verbreitet die sogenannte Voreilung: dabei erreichen die Vorderräder eine etwa zwei Prozent höhere Fahrgeschwindigkeit als die Heckräder und beugen somit Verspannungen im Getriebe vor. Der zwangsweise entstehende Schlupf ist tolerierbar, solange keine Straßenfahrt bzw. Arbeiten mit Geschwindigkeiten über 15 km/h stattfinden.
  • Ballastgewichte werden angebaut, um die Verzahnung von Reifen und Boden zu verbessern, oder auch, um ungleiche Belastung durch Frontlader oder schwere Heckgeräte auszugleichen. Typischer Anbauort ist ein Halter an der Traktorfront, jedoch gibt es auch Gewichte mit Dreipunktaufnahme zur Aufnahme durch das Front- bzw. Heckhubwerk sowie Radgewichte zum Anschrauben in die Felgen. Ferner können die Reifen zur weiteren Belastung (teilweise) mit einer Mischung aus Wasser und Frostschutzmittel gefüllt werden. Die Firma Schlüter verbaute an ihren Eurotracs über der Vorderachse angeordnetes hydraulisch verschiebbares Gewicht.

Gesetze und Auflagen

Landwirtschaftlich genutzte Traktoren benötigen in der Regel keinen Tachographen, der die Lenk- und Ruhezeiten wie in LKW aufzeichnet. In der Diskussion waren Tachographen bei Transporten für gewerbliche geführte Biogasanlagen. Bei den teils LKW-nahen Motorleistungen, den Abmessungen sowie Zug-Gesamtgewichten von 40 Tonnen bleibt eine Tachographenpflicht jedoch weiter in der Diskussion.

Motor

Querschnitt durch einen John Deere 3350, gebaut um 1990
  • Als Schleppermotoren wurden bzw. werden vom Einzylinder an bis hin zu V8 oder V12 oder auch 8-Zylinder-Reihenmotoren (einige Schlütertypen) praktisch alle gängigen Grundbauarten eingebaut. Standard sind heute aber stehende Dieselreihenmotoren mit 3, 4 oder 6 Zylindern, die über die Faktoren Hubraum, Ladeluftkühlung, Abgasturbolader oder verstellbare Einspritzpumpen auf verschiedene Leistungen eingestellt werden.
  • Bislang wurden Motorelemente sowie deren direkte Anbauteile wie Druckluftbeschaffungsanlagen bedarfsunabhängig angetrieben. Entwickler haben erste Lösungen vorgestellt, bei denen Kühlerflügel, Druckluftbeschaffung oder auch Hydraulikpumpen dank elektrischer Antriebe nur im Bedarfsfall Motorleistung verbrauchen (z.B. John Deere E-Premium)[9].
  • Alternative Antriebssysteme wie Wasserstoffantrieb oder Biogasantrieb sind in wenigen Jahren serienreif. Im Gegensatz zu PKW oder LKW braucht weder auf die verbleibende Nutzlast noch auf den benötigten Bauraum geachtet zu werden, da beides bei Traktoren leicht erweiterbar ist. Einzige Konstruktionshürde im Vergleich zu PKW und LKW sind die massiven Erschütterungen bei Geländeeinsätzen.
  • Ebenfalls angedacht wurden dieselelektrische Antriebe des Traktors. Insbesondere ist hier der Eltrac auf Basis eines New Holland der Serie M zu nennen. Zu einem Marktdurchbruch kam es bislang bei keiner der alternativen Antriebsformen.

Räder und Bereifung, Gleiskettenlaufwerke

Traktoren verfügen zumeist über vier Räder, wobei im allgemeinen die Vorderräder einen kleineren Durchmesser als die Hinterräder haben. Dieser charakteristische Größenunterschied ist einerseits einem geringeren Wendekreis durch bei kleineren Vorderrädern möglichen größeren Lenkeinschlagswinkel sowie einer besseren Sicht auf etwaige Frontarbeitsgeräte geschuldet. Andererseits werden die bei der Standardbauart nicht gelenkten Hinterräder mit größerem Durchmesser ausgeführt, da größere Räder durch geringeren Rollwiderstand insbesondere auf nachgiebigen Ackerböden eine höhere Zugleistung erzeugen können und ferner aufgrund der größeren Aufstandsfläche einen geringeren Druck auf den Boden ausüben. Neben der aufgrund der Verbreitung als Standardbauweise bezeichneten Bauform mit vier Rädern und kleineren Vorderraddimensionen gibt es auch Schlepper mit nur zwei Rädern (Einachsschlepper), drei Rädern (z. B. Dreiradschlepper der nicht mehr bestehenden Firma Ritscher), vier gleichgroßen Rädern (z. B. MB-Trac oder Knicklenkertraktoren wie Kirowez K-700), sechs Rädern (Fendt Trisix, Rasant Weinberg-Trac[10]) oder gar acht Rädern (Deutz-Fahr Agro XXL 8).

Die Bereifung der Traktoren verfügt zumeist über ein grobes Stollenprofil, um durch eine gute Verzahnung mit dem Ackerboden möglichst hohe Zugleistungen sicherzustellen. Bei in erster Linie auf Grünland eingesetzten Schleppern werden zur Schonung der Grasnarbe Reifen mit niedrigeren und kleineren Stollen verwendet.[11]

Der Trend zu immer stärkeren und schwereren Maschinen (höhere Zugkraft) hat als Folge auch eine höhere Bodenverdichtung und damit geringere Bodenerträge.

  • Terrareifen sind ballonartige, besonders breite Niederdruckreifen, die aufgrund ihrer größeren Aufstandfläche das Fahrzeuggewicht besser verteilen und so Bodenverdichtungen durch das Befahren mindern können.
  • Für Pflegearbeiten (zum Beispiel zur Bekämpfung von Unkräutern) während des Wachstums der Kulturpflanzen können schmalere, sogenannte Pflegereifen genutzt werden. Diese haben eine Breite von nur 9 bis 14 Zoll. Die Pflegebereifung bietet den Vorteil, dass entweder die Traktorspur zwischen den im gewöhnlichen Abstand stehenden Pflanzen verbleibt oder nur wenige Pflanzen durch Niederfahren geschädigt werden. Nachteilig ist hingegen aufgrund der geringen Aufstandsfläche der höhere Bodendruck, der vor allem bei Nässe zu stärkerer Bodenverdichtung führen kann. In Hinblick auf die sich durchsetzenden größeren Arbeitsbreiten von Düngerstreuern und Feldspritzen hat die Pflegebereifung an Bedeutung verloren, da es bei größeren Arbeitsbreiten dieser Geräte ertragsmäßig günstiger sein kann, für die normal breite Bereifung des Schleppers bei Saat oder Pflanzung der Kultur sogleich eine geringere Zahl von breiteren Fahrgassen unbestellt zu lassen.[12] Außerdem entfällt so das arbeitsintensive und gefährliche Wechseln der bis zu zwei Meter hohen Schlepperräder.
  • Für Arbeiten bei wenig tragfähigem Boden kommt auch Zwillings- oder gar Drillingsbereifung zum Einsatz. Hierzu wird ein (bei Drillingsbereifung zwei) weiteres Rad am eigentlichen Rad des Schleppers montiert. Die Fahrzeugbreite liegt aber oft nicht mehr im straßentauglichen Bereich.
  • Mit den als Sonderausstattung verfügbaren Reifendruckregelanlagen lässt sich zur Vergrößerung der Aufstandsfläche (Walking-Effekt) und somit Verminderung des Bodendruckes, etwa bei Arbeit auf dem Acker, ohne Absteigen des Fahrers der Luftdruck der Reifen auf beispielsweise 0,7 bar absenken oder zu schnellen Transportfahrten auf der Straße im Interesse höherer Tragkraft und geringeren Verschleißes aufgrund niedriger Walkarbeit auf bis zu 2 bar erhöhen.[13] [14]
  • Gleiskettenlaufwerke (vgl. Kettenfahrzeug) werden in Sonderfällen oder in der Großflächenlandwirtschaft aufgrund ihres geringeren Kontaktflächendruckes (Bodendruckes) eingesetzt. Hierbei werden seit einigen Jahren Laufbänder aus armiertem Gummi trotz ihrer geringeren Zugkraft gegenüber Stahlketten bevorzugt, da mit ihnen Straßenfahrten möglich sind.[15] Kettenlaufwerke sind derzeit vor allem bei Großtraktoren ab 300 PS Leistung zu finden.
  • Stahlgreiferräder haben gleichfalls ihre Bedeutung verloren. Einzig im Reisanbau oder bei Einachsschleppern sind noch Greiferräder im Einsatz.

Verbindungsstellen zu Landmaschinen und Anhängern

Eicher mit Mähwerk im Zwischenachsanbau
Lanz Bulldog mit Riemenscheibe zum Antrieb einer stationären Dreschmaschine

Verbindung von Traktor und Gerät

Energieübertragungsverfahren

  • Zapfwelle hinten (optional vorn): Die vom Motor erzeugte Bewegungsenergie (Rotation) wird über Kurbelwelle und Zapfwellengetriebe auf die angehängten/angebauten Geräte übertragen. Bei der serienmäßigen (Motor-)Zapfwelle wird über ein Zwischengetriebe bei Bedarf eine Drehzahl von 540 oder 1000 Umdrehungen pro Minute geschaltet. Diese liegt standardmäßig im Leistungsoptimum des Motors bei rund 2000 Motorumdrehungen. Ebenfalls erhältlich sind sogenannte Spar- oder ECO-Zapfwellendrehzahlen. Sie erreichen die 540-er oder 1000-er Normdrehzahl bereits bei kraftstoffsparenden 1600 Motorumdrehungen und eignen sich für leichtere Antriebsarbeiten wie z.B. für Heuwender. Ein Sonderfall ist die 430-er Normdrehzahl, welche bei 2000 Motorumdrehungen erreicht wird. Diese Drehzahl, die vor allem in Bergregionen angeboten wird, erlaubt den langsamen Antrieb eines Ladewagens im Heck bei gleichzeitigem Erreichen der vollen 1000-er Drehzahl der Frontzapfwelle. Dort erhält ein Frontmähwerk seine volle benötigte Drehzahl, während der Ladewagen im Heck mit seinem Förderaggregat (Pick-Up genannt) grasnarbenschonend langsam arbeitet.
  • Stromanschluss 12 Volt für geringverbrauchende Motoren und Stellglieder sowie für Fahrbeleuchtung der Feldgeräte und Anhänger
  • Stromanschluss mit 400 Volt Stecker zum Antrieb von geringverbrauchenden Geräten wie Düngerstreuern. Bislang ist dieses Projekt des Herstellers John Deere noch nicht serienreif bzw. von Berufsgenossenschaften für den breiten Einsatz zugelassen.
  • Hydraulikanschlüsse hinten (optional vorn oder am Aufstieg), zum Antrieb und Ansteuerung von Motoren und Ventilen an Feldgeräten, Frontladern und Anhängern: Die Hydraulikpumpe des Traktors erzeugt einen Ölstrom, der die vom Traktormotor erzeugte Bewegungsenergie über Leitungen an fahrzeugeigene oder an den Feldgeräten angebaute Kraftwandler (einfach und doppelt wirkende Hubzylinder bzw. Hydraulikmotoren) überträgt. Neben herkömmlichen Zahnradpumpen finden immer mehr Axialkolbenpumpen Verbreitung, die nur bei Ansteuerung größere Antriebskräfte vom Motor verlangen.
  • Hydraulikanschluss hinten zur Ansteuerung der Anhängerbremsen. Dieses Verfahren ist in anderen EU-Ländern als Deutschland gängig und zulässig für Anhänger bis 8 t zulässigem Gesamtgewicht. In gewissen Ländern gibt es keine Gewichtsbegrenzung für hydraulisch gebremste Anhänger.
  • Druckluftanschluss für Bremsen der Anhänger (optional) Heute besteht dieser Anschluss aus gelber Bremsleitung und roter Vorratsleitung und ist somit kompatibel zu LKW-Anhängern. Bis in die 1980er Jahre war eine Einleitungsbremsanlage üblich, bei der ein schwarzer Bremsschlauch mit größerem Querschnitt alle Funktionen übernehmen musste. Mittlerweile hat diese Einleitunsbremsanlage nur noch Bestandsschutz in der Landwirtschaft, darf aber aus Sicherheitsaspekten nicht mehr an neuen Anhängern verbaut werden.
  • Riemenscheibe zum Antrieb von Dreschmaschinen und ähnlichem per Lederriemen. Diese Energieübertragung war bei Traktoren bis etwa Baujahr 1950 zu finden.

Verwendung und spezielle Bauformen

Heutige Traktoren gibt es für viele Verwendungszwecke in allen Formen, wie den Hang-Geräteträger mit breiter Spur und besonders tiefem Schwerpunkt als Vorbeugung gegen Umstürze am Steilhang, die vor allem im Gebirge in der Forstwirtschaft oder Almwirtschaft eingesetzt werden können, sehr schmale für den Weinbau bzw. Hopfenanbau, oder große für den Ackerbau im Flachland. Als häufig genutzte Zusatzausrüstung an Traktoren ist ein Frontlader, manchmal auch ein Hecklader angebracht.

Sonderformen stellen der Unimog, der Geräteträger und der so genannte Muli dar, die meist mit einem etwas längeren Radstand als andere Traktoren konstruiert sind. Der Geräteträger verfügt vorn vor oder über dem Unterflurmotor über einen weiteren Anbauplatz für zusätzliche Arbeitsmaschinen (alternativ eine Ladepritsche), während der Unimog und der Muli hinter der Fahrerkabine noch eine Transportfläche aufweisen und sehr geländegängig sind. Der Muli wird vor allem in Westösterreich, der Schweiz und Südtirol eingesetzt. Auch die sog. Trac-Schlepper (MB-Trac, Deutz INTRAC, JCB Fastrac, Claas XERION (dieser mit hydraulischer schwenk- und verschiebbarer Kabine), bei denen der Arbeitsplatz des Fahrers weiter vorn oder mittig zwischen den Achsen positioniert ist, weichen von der herkömmlichen Standard-Bauweise ab. Traktoren ab 300 PS Motorleistung verfügen meist über eine Knicklenkung. Eine andere vereinfachte kleine Schlepperform ist der handgeführte Einachsschlepper.

Anbaugeräte

Rückansicht eines modernen Fendt-Traktors mit Unterlenkern der Dreipunkthydraulik, Zapfwelle und Anschlüssen für externe Hydraulik- und Stromabnehmer

Neben seiner Grundfunktion als Zugmaschine kann ein Traktor eine Vielzahl von Maschinen über seinen Nebenantrieb, die eingebaute Hydraulikanlage oder elektrischen Strom antreiben.

In der einfachsten Form dient der Traktor nur als Zugfahrzeug

Das Gerät wird gleichzeitig gezogen oder vom Traktor getragen und über die Zapfwelle oder hydraulisch angetrieben

Das Gerät wird über die Zapfwelle oder die Hydraulik angetrieben, während der Traktor steht

Traktor mit Wendepflug an der Dreipunkthydraulik
Erdlochbohrer, montiert in der Dreipunkthydraulik des Schleppers

Hinsichtlich der Anbringung am Traktor wird bei diesen Geräten unterschieden zwischen

  • Anbaugeräten, die (flexibel) in die Dreipunkthydraulik eingehängt werden und
  • Aufbaugeräten, die (sehr belastbar) fest mit den Rahmen verbunden sind.

Aufbaugeräte finden sich zum Beispiel bei Schleppern mit forstspezifischen oder kommunalen Ausrüstungen (z. B. Seilwinden , Polterschilde, Aufbaukräne- oder -bagger, Auslegermähausrüstungen). Derartige Traktoren stellen einen Übergang zu Spezialmaschinen dar (z. B. Forstspezialmaschinen mit Knicklenkung).

Viele Geräte, die früher von einem Traktor angetrieben wurden, sind heute selbst so groß und speziell, dass sie sich als eigenständige, selbstfahrende Maschinen durchgesetzt haben, wie z. B. Mähdrescher, Häcksler , Roder oder Forstspezialmaschinen.

Eine neue Entwicklung ist, dass Anbaugeräte über das Bussystem ISOBUS an den Traktor angeschlossen werden. Die Steuerung der Geräte kann dann einheitlich über ein in den Traktor integriertes Bus-Terminal erfolgen, ohne dass für jedes Gerät ein gesondertes Steuergerät im Schlepper montiert werden muss. Das Nachrüsten von älteren Traktor-Modellen mit Bus-Terminals ist ebenfalls möglich.

Traktoren im öffentlichen Straßenverkehr

Führerscheinrecht

Die Führerscheinklassen zum Betrieb landwirtschaftlichen Gerätes sind in Europa national geregelt. Sie gelten nicht international.

Deutschland

In Deutschland ist zum Führen eines Traktors eine Fahrerlaubnis der Klasse L (mit 16 Jahren oder mit Sonderantrag mit 15) (früher Klasse 5) erforderlich. Ohne Anhänger darf man Maschinen mit einer durch die Bauart bestimmten Höchstgeschwindigkeit bis 32 km/h fahren. Die Mitführung eines zulassungsfreien Anhänger (25 km/h; grünes Wiederholkennzeichen) ist erlaubt. Zum Führen eines schnelleren Traktors ist Klasse T (wenn nicht vorhanden, dann in Abhängigkeit vom zGG entweder B, C1 oder C, bei Anhängerbetrieb mit „E“), erforderlich. Ab 16 Jahren bis 18 Jahren ist maximal 40 km/h erlaubt. Ab 18 Jahren kann der Landwirt dann Traktoren bis zu einer Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h fahren. Fährt der Traktor schneller als 32 km/h und wird er zu einem nicht landwirtschaftlichen Zweck benutzt, so ist ein Führerschein der Klasse C (bei Betrieb ohne Anhänger) bzw. CE (mit Anhänger) erforderlich.

Österreich

Hat die Zugmaschine eine Bauartgeschwindigkeit von nicht mehr als 10 km/h (und damit kein Kennzeichen), so gilt die Zugmaschine als Fuhrwerk und es ist keine Lenkberechtigung notwendig. Für schnellere Traktoren, deren Bauartgeschwindigkeit nicht 50 km/h übersteigt ist eine Lenkberechtigung bzw. Führerschein der Klasse F notwendig. Außerdem dürfen auch Anhänger über 750 kg Gesamtgewicht gezogen werden, ohne dass eine zusätzliche Lenkberechtigung benötigt wird.

Für Zugmaschinen mit höherer Bauartgeschwindigkeit als 50 km/h benötigt man entweder einen Führerschein der Klasse B (bei Zugmaschinen bis 3500 kg höchster zulässiger Gesamtmasse) oder Klasse C.

Die Lenkberechtigung der Klasse F gilt nur im Inland.

Schweiz

In der Schweiz ist es möglich, den Führerschein Kategorie G ab 14 Jahren zu erwerben. Dieser erlaubt das Führen von landwirtschaftlichen Motorfahrzeugen bis zu einer Geschwindigkeit von 30 Km/h. Mit eine Sonderkurs G40 ist es mit 14 erlaubt, mit dem Zugfahrzeug und Anhänger 40 Km/h zu fahren. Dieser Kurs dauert 2 Tage und beinhaltet Theorie und Praxis. Ab 16 Jahren kann der Führerschein F erworben werden, welcher eine Maximalgeschwindigkeit von 40 Km/h auch erlaubt. Schneller dürfen in der Schweiz landwirtschaftliche Fahrzeuge nicht fahren.

Beschränkungen bezüglich Gewicht der Fahrzeuge bzw. Anhänger gibt es dabei nicht. Die drei Kategorien G, G40 und F werden beim Erwerb der Kategorie B 'geschenkt'.

Unfallgeschehen von Traktoren im öffentlichen Straßenverkehr

Landwirtschaftliche Zugmaschinen (Traktoren) sind auf Deutschlands Straßen vergleichsweise selten anzutreffen. Daher ist ihre Beteiligung an Unfällen auch relativ gering. Bei Unfällen unter Beteiligung von Traktoren werden aber überdurchschnittlich viele Personen schwer verletzt oder getötet. Aus diesem Grund hat die Unfallforschung der Versicherer (UVD) untersucht, wo welche Unfälle sich unter welchen Umständen mit Schlepperbeteiligung ereignen. Hierzu wurde eine Unfalldatenbank mit 1010 Unfällen der Jahre 2006 bis 2008 aus ganz Deutschland aufgebaut und analysiert. Es zeigte sich, dass sich schwere Unfälle mit Traktoren vor allem außerorts ereignen und bezogen auf die Gesamtbevölkerung überdurchschnittlich viele junge Fahrer an diesen beteiligt sind. Unfallschwerpunkte sind Kreuzungen, Einmündungen (z.B. an Feldwegen), Kurven sowie Grundstücksein- und -ausfahrten. Vor allen die Unfälle mit Motorrädern enden häufig sehr schwer.

Um Unfälle mit landwirtschaftlichen Zugmaschinen abzuschwächen oder ganz zu vermeiden, empfiehlt die UDV eine bessere Schulung junger Traktorfahrer. Ferner sollten alle Verkehrsteilnehmer besser über das besondere Unfallrisiko mit Schleppern aufgeklärt werden. Das Signalbild von Traktoren mit und ohne Anhänger müsse verbessert werden, beispielsweise durch die Zulassung von Rundum-Leuchten, Reflexfolien, Begrenzungsleuchten und Konturmarkierungen. Heckleuchten und Blinker sollten sowohl größer als auch stabiler sein.

Traktoren als Hobby

Oldtimerfreunde

Lanz D8506 und diverse andere Traktoren auf einem Schleppertreffen im Jahre 2006

Etwa seit den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts finden sich in Deutschland und Österreich verstärkt Traktorliebhaber, die alte Traktoren und die dazugehörigen Anbaugeräte restaurieren und wieder fahrfähig machen. Die Traktorliebhaber finden sich oft in Interessengemeinschaften oder eingetragenen Vereinen zusammen, die Traktortreffen mit diversen Vorführungen und Ausfahrten in den jeweiligen Regionen organisieren. Die Vereine nennen sich meist Traktorfreunde, Bulldogfreunde, Freunde alter Landmaschinen usw. und sind teils markenbezogen (Lanz, Eicher, Hanomag, Deutz, Fahr, Fendt, Güldner, Porsche, McCormick, Unimog, Schlüter usw.) In Österreich gibt es Traditionsvereine, die speziell eines der ersten Modelle von Steyr den so genannten 15-er, der erstmals Ende der 1940er Jahre bis in die 1960er gebaut wurde, sammeln und pflegen.

Traktorpulling

Besonders hohe Leistungen weisen sogenannte Sporttraktoren auf, die für das Tractor-Pulling eingesetzt werden, eine Motorsportart, die im 20. Jahrhundert in USA aufkam und sich Anfang der 1980er Jahre auch über Europa ausbreitete. Beim Tractor Pulling geht es darum, einen Bremswagen, der seinen Zugwiderstand streckenabhängig erhöht, auf einer 100 m Piste möglichst weit zu ziehen. In der Freien Klasse liegen die Leistungen der Traktoren bei bis zu 10.000 PS.

Fachpresse

Die zunehmende Sammelleidenschaft für historische Landmaschinen in der Bevölkerung zog auch die Gründung diverser Fachzeitschriften nach sich, die nach langer Dominanz klassischer Vereinsnachrichten den Markt um professionelle journalistische Produkte bereicherten. Diese Publikationen sind meist im Bahnhofsbuchhandel erhältlich. Sie informieren im Zeitschriften-Format und in Farbe über Restaurierungs-Projekte, Vereinsaktivitäten, Schleppertreffen und vieles mehr.

Führende Zeitschriften:

  • Schlepperpost (Verlag Klaus Rabe)
  • Oldtimer Traktor (VF Verlagsgesellschaft mbH) – vereinigt mit „AgroClassic“
  • Traktor Classic (Geramond)

Diese Zeitschriften machen ihre Inhalte allerdings kaum im Internet verfügbar. In diese Bresche springen (vor allem im englischsprachigen Raum) unabhängige Journalisten, die ihre Reportagen z. B. in Form von Blogs zugänglich machen.

Für aktuelle Landtechnik sind die führenden Zeitschriften:

  • profi (Landwirtschaftverlags Münster)
  • top agrar (Landwirtschaftsverlag Münster)
  • DLZ
  • sowie die landwirtschaftlichen Wochenblätter wie die LZ Rheinland
  • boerderij.nl
  • farmers weekly
  • mechanisatie.nl

Siehe auch

Fendt Traktor im Straßenbau

Traktormarken

Sonstiges

Literatur

  • Nick Baldwin: Klassische Traktoren aus aller Welt. Das Bild-Lexikon der Marken und Modelle aus aller Welt. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 2005, ISBN 3-613-02572-8
  • Georg Bauer: Faszination Traktoren und Ernte. DLG-Verlag, Frankfurt/M. 2007, ISBN 978-3-7690-0691-9
  • Klaus Krombholz, Hasso Bertram und Hermann Wandel: 100 Jahre Landtechnik - von Handarbeit zu High-Tech in Deutschland. DLG-Verlag, 2009, 320 Seiten; ISBN 978-3-7690-0737-4
  • Wolfgang H. Gebhardt: Deutsche Traktoren seit 1907. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2006, ISBN 3-613-02620-1
  • E. L. Barger: Tractors and their power units. John Wiley & Sons, New York ca. 1952 (Digitalisat)
  • Harold E. Gulvin: Farm engines and tractors. McGraw-Hill, New York 1953 (Digitalisat)
  • H. J. Hine: Tractors on the farm. Use and maintenance. Farmer & Stock-Breeder, London 1947 (Digitalisat)
  • Albert Mößmer: Das große Buch der Traktoren. Typen - Technik - Einsatz. GeraMond Verlag GmbH, München 2006, ISBN 978-3-7654-7788-1

Weblinks

 Commons: Traktoren – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
Wikibooks Wikibooks: Traktorenlexikon – Lern- und Lehrmaterialien
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Einzelnachweise

  1. Bibliografisches Institut Mannheim: Wie funktioniert das? Die Technik im Leben von heute. 2. Aufl., Meyers, Mannheim/Wien/Zürich 1978, ISBN 3-411-01732-5, S. 568.
  2. Propyläen Technikgeschichte. Propyläen, Berlin, 1990–1992, ISBN 3-549-07114-0, Band 5, S. 17 ff.
  3. Michael Bach in: Jahrbuch Traktoren 2004. Podzun-Motorbücher, Brilon 2003, ISBN 3-86133-333-3, S. 5 ff.
  4. Troitsch/Weber (Hrsg.): Die Technik – Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Westermann, Braunschweig 1982, ISBN 3-14-509012-7, S. 371 ff.
  5. Armin Bauer: Schlepper, Franckh-Kosmos, Stuttgart 2004, ISBN 3-440-09664-5, S. 57–58.
  6. Horst Eichhorn (Hrsg.): Landtechnik. 7. Auflage, Ulmer, Stuttgart 1952/1999, ISBN 3-8001-1086-5, S. 101 ff.
  7. vgl. Rudi Heppe in: Jahrbuch Traktoren 2004. Posdzun, Brilon 2003, ISBN 3-86133-333-3, S. 39.
  8. Horst Eichhorn (Hrsg.): Landtechnik. 7. Auflage, Ulmer, Stuttgart 1952/1999, ISBN 3-8001-1086-5, S. 132.
  9. http://www.landwirt.com/berichtdiashow/Agritechnica_GOLD,2,JOHN-DEERE-Traktor-Baureihe-E-Premium.html
  10. Michael Kalcher in: Jahrbuch Traktoren 2005. Podzun-Motorbücher, Brilon 2004, ISBN 3-86133-362-7, S. 51 ff.
  11. Horst Eichhorn (Hrsg.): Landtechnik. 7. Auflage, Ulmer, Stuttgart 1952/1999, ISBN 3-8001-1086-5, S. 106 ff.
  12. Horst Eichhorn (Hrsg.): Landtechnik. 7. Auflage, Ulmer, Stuttgart 1952/1999, ISBN 3-8001-1086-5, S. 236.
  13. Der fortschrittliche Landwirt: AGCO/Fendt Reifendruckregelanlage für 900 Vario
  14. Norbert Uppenkamp, Niedriger Reifendruck schont den Boden, Landwirtschaftliches Wochenblatt Westfalen/Lippe 03/2004, S. 46–48.
  15. Ed Gevers in: Jahrbuch Traktoren 2005. Podzun-Motorbücher, Brilon 2004, ISBN 3-86133-362-7, S. 69 ff.

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