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Helmut Kasimier (* 17. Oktober 1926 in Breslau) ist ein deutscher Politiker (SPD).
Inhaltsverzeichnis
Leben und Beruf
Kasimier wurde als Sohn eines Mauerpoliers geboren. Nach dem Besuch der Volksschule absolvierte er eine kaufmännische Lehre im Großhandel. Anschließend wurde er zur Wehrmacht eingezogen und nahm 1944/45 als Soldat am Zweiten Weltkrieg teil. Im April 1945 erlitt er eine Kriegsverwundung, wurde zunächst in ein Lazarett nach Lübeck gebracht und später von dort aus nach Hannover überführt.
Kasimier war zunächst als Hilfsarbeiter im Baugewerbe tätig, verdingte sich dann als Zeitungspacker und arbeitete später als Angestellter im Großhandel. Nach seinem Rückzug aus der aktiven Politik war er Mitglied im Rundfunkrat des Norddeutschen Rundfunks (NDR).
Partei
Kasimier trat 1947 in die SPD ein und arbeitete von 1948 bis 1963 als Parteisekretär in Hannover. Er war seit 1947 Unterbezirksvorsitzender und wurde später zum Bezirksvorsitzenden der Jungsozialisten in Hannover gewählt.
Abgeordneter
Kasimier war von 1952 bis 1963 Ratsmitglied der Stadt Hannover. Er wurde 1963 in den Niedersächsischen Landtag gewählt und war dort von 1967 bis 1974 Vorsitzender der SPD-Fraktion.
Öffentliche Ämter
Kasimier wurde am 10. Juli 1974 als Minister der Finanzen in die von Ministerpräsident Alfred Kubel geführte Regierung des Landes Niedersachsen berufen. Nach dem aus Altersgründen erfolgten Rücktritt des Ministerpräsidenten sollte er im Januar 1976 dessen Nachfolge im Amt antreten. Obwohl die sozial-liberale Koalition mit 78 Abgeordneten über eine dünne Mehrheit von einer Stimme verfügte, scheiterte seine Wahl an Gegenstimmen aus dem eigenen Lager. Statt geschlossen für ihn zu votieren, erhielt er am 14. Januar 1976 aus den eigenen Reihen nur 75 Stimmen, während der CDU-Gegenkandidat Ernst Albrecht 77 Abgeordnete auf seine Seite zog. Da die Abstimmung für keinen Kandidaten die erforderliche Mehrheit ergab, wurde die Wahl einen Tag später wiederholt. Diesmal erhielt Albrecht sogar noch eine Stimme mehr, während für Kasimier nur noch 74 Parlamentarier votierten und er sich von der Wahl zurückzog.
Mit einem neuen Kandidaten, dem Bundesbauminister Karl Ravens, versuchte die SPD am 6. Februar 1976 einen dritten Anlauf und scheiterte erneut, woraufhin Albrecht mit 79 Stimmen zum Ministerpräsident gewählt wurde und die SPD in der Folge 14 Jahre in der Opposition verblieb.
Kasimier selbst schied am 13. Februar 1976 aus dem Amt des Finanzministers. Aufgrund der vorangegangenen Ereignisse zog er sich aus der aktiven Politik zurück.
Weblinks
- Ehrung zum 80. Geburtstag bei der SPD Niedersachsen (Artikel im Vorwärts)
- Foto beim Niedersächsischen Finanzministerium
Finanzminister des Landes NiedersachsenGeorg Strickrodt | Hinrich Wilhelm Kopf | Alfred Kubel | Helmuth Andreas Koch | August Wegmann | Hermann Ahrens | Johannes Eilers | Alfred Kubel | Siegfried Heinke | Helmut Kasimier | Walther Leisler Kiep | Burkhard Ritz | Birgit Breuel | Hinrich Swieter | Willi Waike | Heinrich Aller | Hartmut Möllring
Vorsitzende der SPD-Fraktion im Niedersächsischen LandtagRobert Hoffmeister (1947–1966) | Wilhelm Baumgarten (1966–1967) | Helmut Kasimier (1967–1974) | Bernhard Kreibohm (1974–1978) | Karl Ravens (1978–1986) | Gerhard Schröder (1986–1990) | Johann Bruns (1990–1994) | Wolf Weber (1994–1996) | Heinrich Aller (1996–1998) | Sigmar Gabriel (1998–1999) | Axel Plaue (1999–2003) | Sigmar Gabriel (2003–2005) | Wolfgang Jüttner (seit 2005)
Personendaten NAME Kasimier, Helmut KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker (SPD) GEBURTSDATUM 17. Oktober 1926 GEBURTSORT Breslau
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