Kekenis

Kekenis

Kegnæs (deutsch Kekenis, dänisch früher Kajnæs; erstmals 1460 als Kekenisse erwähnt) ist eine Halbinsel in Nordschleswig, Dänemark, und war früher eine eigene Gemeinde. Sie markiert das südliche Ende der Insel Alsen am Ausgang der Flensburger Förde. Seit 1970 gehörte sie zur Südals Kommune, die ihrerseits 2007 in der neuen Sønderborg Kommune aufgegangen ist.

Inhaltsverzeichnis

Gemeindegebiet

Kegnæs grenzt im Süden an die Flensburger Außenförde. Im Norden trennt der Fördenarm des Höruper Haffs die Halbinsel von Alsen, mit dem nur im Osten durch die Landenge Drei eine schmale Landverbindung zur Nachbargemeinde Lysabbel besteht.

Das Areal der Gemeinde umfasst knapp 17 Quadratkilometer. Heute leben hier etwa 750 Menschen, vor 150 Jahren waren es noch über 1000. Das Moränenland, das bis zu 20 m ü. NN ansteigt, ist recht fruchtbar, aber fast völlig waldlos.

Die Besiedlung ist überwiegend von Einzelhöfen und kleineren Häusergruppen geprägt. Nur Sonderby (dän. Sønderby) und Osterby (dän. Østerby) bilden geschlossene Dörfer. Sie bilden gemeinsam eine Gemarkung, während der nördliche Teil zur Gemarkung Hirschholm (ursprünglich 1649 niederdt. Hartzholm, 1781 erstmals dän. Hjortholm genannt), der östliche zur Gemarkung Neuhof (dän. Nygaard) gehört. Die drei Gemarkungen bildeten in der Zeit von 1867 bis 1920 selbständige Landgemeinden.

Geschichte

In der Stein- und Bronzezeit war die Halbinsel Kekenis dicht besiedelt, doch sind danach für die nächsten 1500 Jahre keine Besiedlungsspuren mehr festzustellen. In historischer Zeit war Kekenis zunächst ein unbewohnter Walddistrikt, der vom 1373 erstmals erwähnten Gut Kegnæsgård (d. h. Kekenis-Hof) aus verwaltet wurde; dieser Hof lag freilich nicht auf der Halbinsel selbst, sondern etwas nördlich davon bei Schauby (dän. Skovby) im Kirchspiel Lysabbel. Im 16. Jahrhundert wurde die Bewaldung durch intensive Schweinemast weitgehend zerstört. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts entschloss sich der Herzog Johann der Jüngere, der über die früheren Ämter Sonderburg und Norburg sowie Ærø und in Holstein über das Gebiet um Plön herum regierte und sämtliche Adelsgüter in seinen Bezirken aufgekauft hatte, zur Rodung und Neubesiedelung der Halbinsel.

Kirche in Sonderby

Zunächst wurden drei Dörfer angelegt, die ihrer Lage entsprechend einfach Wester-, Sonder- und Osterby genannt wurden. Das Dorf Westerby wurde allerdings bald zu Gunsten des Allodialguts Hirschholm abgebaut. Die ersten Bewohner von Kekenis bestanden aus zwangsumgesiedelten Leuten, die dem Herzog Geld schuldeten. 1615 wurde Kekenis als evangelisches Kirchspiel von Lysabbel abgetrennt und erhielt eine eigene Kirche bei Sonderby. Sie liegt der fast gleichzeitig errichteten und im Bau sehr ähnlichen Kirche von Neukirchen in Angeln (heute zur Gemeinde Quern) am anderen Ufer der Flensburger Förde schräg gegenüber.

Bei der Teilung der Lande Herzogs Johanns des Jüngeren verblieb Südalsen mit Kekenis beim Sonderburger Stammhaus. Nach dessen Bankrott 1667 wurde es königlich. Zunächst blieben die beiden Kekenisser Lehnsdistrikte Hirschholm und Neuhof als Birk Kekenis bestehen, doch wurden sie bald mit den übrigen Gütern auf Südalsen, die nicht nach und nach vom Herzog von Augustenburg, einem Nachfahren der Sonderburger Herzöge, aufgekauft wurden und königlich blieben, zur Alsener Süderharde zusammengefasst. Als neben Sonderburg einziges Kirchspiel auf Alsen gehörte Kekenis zum Bistum Schleswig und nicht zum Bistum Odense.

1765/66 wurde Kekenis verkoppelt und bekam dadurch die bis heute bewahrte Grundstruktur aus verstreuten Höfen verschiedener Größe. Im Krieg 1848-1850 blieb Alsen mit Kekenis durchgehend unter Kontrolle dänischer Truppen. 1864 folgte die Angliederung an Preußen. 1867 wurde die Gemeinde in die beiden Landgemeinden Osterby und Sonderby aufgeteilt und zum Kreis Sonderburg gelegt. Bei der Sturmflut vom 13. November 1872 wurden weite Teile der Halbinsel überflutet und schwer in Mitleidenschaft gezogen.

Sehenswürdigkeiten

  • Kirche in Sonderby, Herzog Johann der Jüngere ließ sie 1615 zur Buße errichten, da er 10 Bauern im Winter zuvor hatte hinrichten lassen, obwohl sie unschuldig waren.
Leuchtturm auf Kegnæs
  • Leuchtturm auf Kegnæs, 18 m hoch, 1896 erbaut. Der Turm kann von Mai bis September besichtigt und auch bestiegen werden. Hier befindet sich außerdem eine meteorologische Station sowie ein Beobachtungsposten der dänischen Marine. Ein an gleicher Stelle bereits im Jahre 1845 errichteter Turm wurde später abgebaut.

Wirtschaft und Verkehr

  • Tourismus: es gibt mehrere Campingplätze und Ferienhausgebiete auf der Halbinsel
  • Landwirtschaft
  • verkehrstechnisch etwas abgelegen

Literatur

  • Georg Andreasen, Hans Madsen, J. Slettebo: Kegnæs 1615-1965, træk af Kegnæs sogns historie, udgivet i anledning af sognets 350-årige beståen. Sønderborg 1965.
  • H. E. Sørensen: Als. Skærbæk 1983, S. 38-41. ISBN 87-87481-64-2.

Weblinks

54.8709269444449.92769194444447Koordinaten: 54° 52′ N, 9° 56′ O


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