- Keller (Amt)
-
Der Keller, oder auch „Kellner“ (von lat.: cellarius = Kellermeister), war zunächst ein mittelalterlicher Ministerialer, der in einem ihm zugewiesenen Verwaltungsbereich im Auftrag des Lehns- oder Grundherren für die Verwaltung, Gerichtsbarkeit und Steuern verantwortlich war, insbesondere für die Eintreibung und Verwaltung der Geld- und Naturalabgaben an den Grundherren. Er hatte damit eine ähnliche Funktion wie der Rentmeister. In der Frühneuzeit wurde dieses Amt zunehmend nicht mehr von Niederadligen und Edelfreien, sondern auch von Bürgerlichen ausgeübt.
In Klöstern, besonders in den nach benediktinischen Regeln geführten, ist der Cellerar (oder die Cellerarin) das für die wirtschaftlichen Belange des Klosters zuständige Mitglied des Konvents.
Eine „Kellerei“ (oder auch „Kellnerei“) bezeichnete daher einen von einem Keller verwalteten Amtsbereich, aber auch das Amtsgebäude und die Gesamtheit der dort Bediensteten.
Literatur
- Eugen Haberkern, Joseph Friedrich Wallach: Hilfswörterbuch für Historiker, Mittelalter und Neuzeit. Teil 1 A-K. 9., unveränderte Auflage UTB, Stuttgart / Franke, Tübingen 2001, ISBN 3-8252-0119-8 (UTB) / ISBN 3-7720-1291-4 (Francke).
- Deutsches Rechtswörterbuch: Kellerei
- Deutsches Rechtswörterbuch: Kellnerei
- Franz-Josef Heyen: Das St. Marien-Stift in (Trier-)Pfalzel, (Germania Sacra Neue Folge 43, Das Erzbistum Trier 10) De Gruyter, Berlin, 2005, ISBN 3-11-018419-2 (S. 169-170).
Kategorien:- Historisches Amt
- Recht (Mittelalter)
- Rechtsgeschichte der Frühen Neuzeit
- Verwaltungsgeschichte
Wikimedia Foundation.