- Kemnader Stausee
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Kemnader See Kemnader See mit Blick nach Osten Zuflüsse: Ruhr, Oelbach Größere Städte in der Nähe: Bochum, Hattingen und Witten Geographische Lage 51° 25′ 23″ N, 7° 15′ 59″ O51.423057.2662833333333Koordinaten: 51° 25′ 23″ N, 7° 15′ 59″ O Daten Bauwerk Bauzeit: - 1979 Daten Stausee Höhe des Stauziels: 72 m ü. NN Wasseroberfläche bei Vollstau: 1,25 km² Stauseelänge: 3 km Stauseebreite: 420 m Speicherraum: 3 Mio. m³ Blick vom Stauwehr Zeche Gibraltar Der Kemnader See liegt zwischen Bochum, Hattingen und Witten. Er ist der jüngste von insgesamt sechs Ruhrstauseen. Der Stausee wurde vom Ruhrverband angelegt und 1979 fertig gestellt. Der Inhalt beträgt etwa 3 Millionen Kubikmeter Wasser bei einer mittleren Höhe von 2,4 m. Den See umgeben Wander- und Radwege. Der Rundweg um den Stausee ist etwa 8 Kilometer lang.
Der Kemnader See gehört zur Themenroute 12 - Geschichte und Gegenwart der Ruhr der Route der Industriekultur.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte und Bau
In der Zeche Gibraltar am westlichen Ufer des Sees wurde in den Jahren 1786 bis 1925 Steinkohle gefördert. Eine Gedenktafel an einem Gebäude der Zeche, heute das Bootshaus der Ruhr-Universität Bochum, erinnert daran, dass sich hier während des Nationalsozialismus eine der ersten KZ-Außenstellen Bochums und ein Folterraum der Wittener NSDAP befunden hat.
Bereits 1929 wurde aus wasserwirtschaftlichen Gründen geplant, die Ruhr zwischen Haus Herbede und Haus Kemnade zu stauen. Schnell war auch eine Naherholung im Gespräch. Jedoch scheiterten damals die Fürsprecher des Projektes. Nachdem 1962 die Ruhr-Universität Bochum gegründet wurde, waren Pläne für ein Naherholungsgebiet gefragt. 1966 wurden die Entwicklung von Projekten zur Stauung vom Land NRW aufgerufen; der erste Spatenstich erfolgte allerdings erst 1976.
Als Erstes wurden die späteren Seeufer angelegt, indem Spundwände ins Erdreich gerammt wurden. Innerhalb von drei Jahren wurden 3 Millionen Kubikmeter Erde - die spätere Staumenge - abgebaut, und ein Wehr am Südufer errichtet. Mitte 1980 war das entstandene Becken vollgelaufen und die Eröffnung des Sees am 18. September 1980 offiziell mit einem Fest für Wassersportler gefeiert.
Wasserwirtschaft
In den See mündet auch der Oelbach, der aus dem Bochumer Süden kommend, zuvor geklärte Abwässer aus den Stadtteilen Langendreer, Werne, Querenburg und Steinkuhl mit sich führt. Der See wurde zur Regulierung der Wassermengen der Ruhr und zur Verbesserung der Wasserqualität angelegt (die Schwebeteilchen sollen darin absinken). Die Ablagerungen führen aber häufig zur Verlandung einer Regattarinne und behindern einen Teil des Segelsports, der sich auf dem See etabliert hat. Der See ist nur einige Meter tief.
Im Jahr 2003 erreichte die ruhrabwärts wandernde Wasserpest (Elodea canadensis und Elodea nuttallii) den See. Sie benötigt Licht bis zum Seegrund und ist somit ein Anzeiger für gute Wasserqualität, gedeiht hier aber zu gut. Die Pflanzen filtern die Partikel aus dem Wasser und fördern die Verlandung. Zu ihrer Bekämpfung wurde sogar eine vorübergehende Trockenlegung über Winter erwogen, die nur einen kurzfristigen Erfolg, ansonsten aber zu viele ökologische Nebenwirkungen hätte. Auf dem See überwintern viele Seevögel.
An der Ruhr in der Umgebung des Sees sind viele fischfressende Vögel wie Kormoran, Eisvogel und Graureiher keine Seltenheit mehr. Am Flussufer kann man auch die Schalen von bis zu 10 cm großen Süßwassermuscheln finden.
Naherholung
Der See erlangte bald nach seiner Eröffnung auch als Naherholungsgebiet eine hohe Beliebtheit. Die parallel verlaufende A 43 (freigegeben 1971) und Stromleitungen am südöstlichen Ufer beeinträchtigen allerdings den Reiz des Rundwegs. In den zurückliegenden Jahren waren die nahegelegenen Parkplätze an den Wochenenden oftmals überfüllt (der See ist noch nicht optimal an den öffentlichen Personennahverkehr angebunden) und auf den Rundwegen kam es sogar zu Unfällen zwischen Fußgängern, Radfahrern und Inlineskatern.
Dieser Erfolg hat dazu geführt, dass man sich sogar einen weiteren See flussabwärts bei Hattingen überlegte. Andererseits stellt dort der Fluss mit seinen Buhnen und Wanderwegen auch jetzt eine reizvolle Landschaft dar.
Für einen besseren Anschluss durch den ÖPNV wäre eine höhere Taktung der Busverbindungen erwägenswert. Das Projekt einer Verlängerung der von Schloss Strünkede in Herne bis kurz hinter die Ruhr-Universität Bochum führende Stadtbahn-Linie U35 der BOGESTRA wurde wegen Diskussionen um eine naturschonende Trassenführung und wegen unterschiedlicher Spurweiten der Straßenbahnen in Witten bislang nicht verwirklicht. Planungen, die Linie 310 von Witten-Heven bis zum Freizeitzentrum Kemnade zu verlängern, sind im Rahmen der Integrierten Gesamtverkehrsplanungen abgelehnt [1] worden. Eine Neubewertung wird nicht vor 2015 erfolgen. Derzeit wird der Kemnader See von Bochum und Hattingen durch die Buslinie CE 31 erschlossen. Von der Wittener Seite verkehrt die Buslinie 350 und sichert direkte Anschlüsse nach Herbede, Durchholz, Sprockhövel sowie in die Wittener Innenstadt, zum Wittener Hauptbahnhof und zum Bahnhof Witten-Annen Nord.
Freizeitmöglichkeiten
Um den See befinden sich zahlreiche Freizeiteinrichtungen und Sehenswürdigkeiten. Das Freizeitbad Heveney, das StrandDeck Kemnade, eine Beachvolleyballhalle, ein Golfplatz und ein Segelhafen liegen am Beginn des Sees. In der Nähe des Stauwehrs befindet sich das Wasserschloss Haus Kemnade (mit Museen), das Vereinsheim des Angelvereins, und ein inoffizieller Treffpunkt von Flugdrachenliebhabern. Eine 12 km langer Skaterrundkurs um den See ist in Planung.
Auf ihm und der Ruhr verkehren auch Fahrgastschiffe. In Witten legt das Fahrgastschiff MS Schwalbe II an folgenden Stellen an: Bommern Uferstraße, Zeche Nachtigall, Burgruine Hardenstein, Schleuse Herbede, Herbede Lakebrücke und Freizeitbad Heveney. Am Freizeitbad Heveney gibt es die Möglichkeit zur Weiterfahrt mit dem Ausflugsboot Kemnade bis zum Wehr am unteren Ende des Sees.
In fußläufiger Entfernung zum See liegen die Stiepeler Dorfkirche, die Burg Blankenstein (Hattingen), das Naturschutzgebiet Katzenstein sowie der Ortsteil Herbede der Stadt Witten. Gastronomie, zwei Bootsverleihe, Spielplätze, der historische Teil der Ruhrtal-Bahn, ein wöchentlicher Kinderflohmarkt und regelmäßige Open Air Veranstaltungen ergänzen das Freizeitangebot.
Siehe auch
- Liste der Ausflugsziele und Sehenswürdigkeiten im Ruhrgebiet
- Liste der Sehenswürdigkeiten im Ruhrtal
- Ruhrschifffahrt
Lage
- Lage: zwischen dem Bochumer Süden, Witten und Hattingen
- ÖPNV:
- Hattingen, Haltestellen Haus Kemnade, Steinenhaus
- Witten, Haltestellen Freizeitbad Heveney, Herbede Mitte
- Bochum, Haltestellen Hafen Heveney, Kemnader Brücke
- Haltepunkte Hattingen Blankenstein Ruhr und Herbede der Ruhrtalbahn
Weblinks
- Freizeitzentrum Kemnade
- Kemnader See - Freizeitzentrum Kemnade, RVR
- Personenschifffahrt auf der Ruhr
- Beschreibung dieser Sehenswürdigkeit auf der Route der Industriekultur
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