- Khedive
-
Khedive (persisch خديو, DMG ḫidīw) ist ein Titel der osmanischen Vizekönige von Ägypten.
Die Angehörigen der Dynastie des Muhammad Ali führten den Titel eines Khediven (anstelle eines Wali) im 19. Jahrhundert. Er sollte die nominelle Oberhoheit der osmanischen Türkei über das faktisch unabhängige und zunehmend unter den Einfluss der europäischen Großmächte (vor allem Großbritannien) geratene Ägypten zum Ausdruck gebracht werden. Nach dem Tode seines Onkels Muhammad Said am 18. Januar 1863 wurde Ismail Pascha zum Wali proklamiert. Er bekam 1867, gegen die Verdoppelung des Tributs, von Sultan Abdülaziz den erblichen Titel Khedive verliehen.
Nach dem Kriegseintritt der Türkei auf deutscher Seite in den Ersten Weltkrieg am 1. November 1914 und der anschließenden Ausrufung des britischen Protektorats über Ägypten wurde der Titel in "Sultan" geändert, um auch durch den Titel die Lösung Ägyptens von der Türkei zu verdeutlichen. Ab 1922, nach der formellen Unabhängigkeit Ägyptens, trugen die Herrscher den Titel "König" (arab. Malik).
Ein Khedive stand im Rang noch über dem des Feldmarschalls, an dritter Stelle des Protokolls für Staatsbedienstete nach dem Sadrazam und dem Scheichülislam stehend.[1]
Khediven von Ägypten
- Ismail Pascha (1867 - 1879)
- Tawfiq (1879 – 1892)
- Abbas Hilmi II. (1892 – 1914)
siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Yılmaz Öztuna: Tarih ve Politika Ansiklopedisi (deutsch: Geschichte und Politik Enzyklopädie) Herausgeber: Ötüken, 1. Auflage, 2006 ISBN 975-437-599-2 (türkisch)
Kategorien:- Khedive (Ägypten)
- Osmanischer Titel
Wikimedia Foundation.