Ki-Aikidō

Ki-Aikidō

Der Ki no Kenkyukai (engl. „Ki Society“, dt. „Ki-Gesellschaft“) ist die von Kōichi Tōhei gegründete Organisation für Shin-Shin-Tōitsu-Dō („Weg der Einheit von Geist und Körper“), Shin-Shin-Tōitsu-Aikidō („Aikidō in Einheit von Geist und Körper“) und Kiatsu (Akupressur mit Ki).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Kōichi Tōhei war bis weit nach Morihei Ueshibas Tod hinaus der Chef-Ausbilder des Aikikai, und der erste Aikidōka, der den 10. Dan von Morihei Ueshiba selbst erhielt. Er gründete den Ki no Kenkyukai im Jahre 1971, um die Streitereien innerhalb des Aikikai über seine Weiterentwicklungen des Aikidō sowie seine Lehrmethodik zu beenden. 1974 verließ Tōhei schließlich den Aikikai. Ihm folgte Koretoshi Maruyama, mit dem Tohei bis zu dessen Rückzug in ein Zen-Kloster zusammenarbeitete. Präsident war bis zum Jahr 2007 Kōichi Tōhei, Nachfolger ist seit Oktober 2007 sein Sohn Shinichi Tōhei.

Prinzipien des Shin-Shin-Tōitsu-Do

Zur Vereinigung von Geist und Körper im Shin-Shin-Tōitsu-Do hat Tohei vier Grundprinzipien aufgestellt[1]:

  • Den einen Punkt halten
  • Sich vollkommen entspannen
  • Das Gewicht unten halten
  • Ki fließen lassen

Stil

Shin-Shin-Tōitsu-Aikidō und die von Schülern Tōheis begründeten Stile werden oft unter dem Begriff Ki-Aikidō zusammengefasst.

Hauptunterschied zu anderen Aikidō-Varianten ist die explizite Vermittlung der dem Aikidō zugrundeliegenden Konzepte , wie etwa Ki und Kokyū (Atmung), parallel zur Technik, während im traditionellen Aikidō die Prinzipien indirekt über die Technik vermittelt werden. Dies äußert sich auch im Graduierungssystem, welches vor bestimmten Kyū- und Dan-Prüfungen gesonderte „Ki-Prüfungen“ vorsieht.

Die meisten der Techniken des klassischen Aikidō finden sich im Ki-Aikidō wieder. Sie werden unterteilt in hitori waza (Übungen ohne Partner, zum Beispiel Fallschule) und kumi waza (mit Partner).

Zusätzlich zum waffenlosen Training wird mit dem Jō (ein Holzstab), dem Bokken (Holzschwert) und dem Tantō (in der Regel auch aus Holz) geübt, unter anderem Entwaffnungstechniken (jō dori, tachi dori, tantō dori) und Techniken mit unbewaffneten Partnern (jō nage).

Die 30 tsuzuki waza (auch taigi genannt) sind Abfolgen von nacheinander ausgeführten Techniken. Sie werden alleine (im Fall der Jō- und Bokken-Kata) bzw. mit ein bis fünf Partnern ausgeführt. Seit 1978 gibt es Taigi-Wettbewerbe, in denen die vorgeführten Programme von Kampfrichtern in Hinsicht auf Zeitvorgaben, Rhythmus, Exaktheit der Ausführung und Bewegungsfluss bewertet werden.

Prinzipien des Shin-Shin-Tōitsu-Aikidō

Im Shin-Shin-Tōitsu-Aikidō werden fünf Prinzipien des Aikido benannt, die in allen Übungen und Situationen beachtet werden sollen[2]:

  • Ki fließen lassen
  • Den Geist des Partners erkennen
  • Das Ki des Partners erkennen
  • Sich an die Stelle des Partners versetzen
  • Mit Selbstvertrauen führen

Verbreitung

Das Hauptquartier der Ki no Kenkyukai befindet sich in Ichikai in der Präfektur Tochigi in Japan. Nach eigenen Angaben gehören dem Verband in Japan 30.000 Personen an. Außerhalb Japans gibt es 100.000 weitere Mitglieder in 21 Ländern. Die größte Verbreitung hat Shin-Shin-Tōitsu-Aikidō in Nordamerika und Hawaii. In Europa gibt es nach dem Austritt von Kenjiro Yoshigasaki aus dem Ki no Kenkyukai nur noch wenige Dōjō, derzeit drei in Deutschland, zwei in den Niederlanden und acht in Großbritannien, die der Organisation angehören.

Literatur

  • Koretoshi Maruyama und Koishi Tohei: Aikido mit Ki, Kristkeitz-Verlag, 1987, ISBN 3-921508-25-8

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Maruyama/ Tohei: Aikido mit Ki, S. 18.
  2. Maruyama/ Tohei: Aikido mit Ki, S. 52

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