Kirklareli (Provinz)

Kirklareli (Provinz)

Kırklareli

Nummer der Provinz: 39
Landkreise
Basisdaten
Koordinaten: 42° N, 27° O41.68111111111127.4713888888897Koordinaten: 42° N, 27° O
Provinzhauptstadt: Kırklareli
Region: Marmararegion
Fläche: 6.550 km²
Einwohnerzahl: 333.256 (2007)
Bevölkerungsdichte: 50,87 Einwohner/km²
Politisches
Gouverneur: Hüseyin Avni Coş
Sitze im Parlament: 3
Strukturelles
Telefonvorwahl: 0288
Kennzeichen: 39
Website
www.kirklareli.gov.tr (Türkisch)

Kırklareli ist eine Provinz im europäischen Teil der Türkei (Ostthrakien), der sich auf der Balkanhalbinsel erstreckt und gehört damit zu der geographischen und historischen Region Thrakien. Ihre Hauptstadt ist Kırklareli.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Das Yıldızgebirge (Istranca, bzw. Strandscha) teilt die Provinz Kırklareli in zwei Abschnitte.

Die Schwarzmeerküste der Provinz Kırklareli kann mit Stränden und vielen Fischrestaurants aufwarten. 98 Kilometer östlich von Kırklareli liegt İğneada eingebettet zwischen Sandstränden und dem Yıldız-Gebirge. Ein weiterer Ferienort ist Kıyıköy.

Geschichte

Bereits in prähistorischer Zeit wurde die Region um Kırklareli besiedelt. Das Archäologische Institut der Universität İstanbul gräbt seit 1993 gemeinsam mit dem Deutschen Archäologischen Institut zwei vorgeschichtliche Siedlungen aus. Der neolithische Tell Aşağı Pınar datiert in einen Zeitraum zwischen 5900 und 5000 v. Chr., die bronzezeitliche Siedlung Kanlıgeçit dagegen in das dritte Jahrtausend v. Chr. Weiterhin sind aus der Umgebung verschiedene eisenzeitliche Grabhügel bekannt. Zahlreiche Funde sind im kleinen Historischen Museum der Provinz Kırklareli ausgestellt.

Im gesamten Mittelalter war die Zugehörigkeit der Region zwischen dem Bulgarischen und Byzantinischen Reich umkämpft. 896 schlug der bulgarische Zar Simeon I. in der Schlacht von Bulgarophygon (heute Babaeski ) die Byzantiner verheerend.

1903 fand der von den Bulgarischen Makedonien-Adrianopeler Revolutionären Komitees, später VMRO, organisierte und durchgeführte Ilinden-Probraschenie Aufstand statt. Ziel des Aufstandes war es, soviele bulgarische Gebiete wie möglich zu befreien und sie zum einen späteren Zeitpunkt, mit den Willen der Großmächte, mit dem Fürstentum Bulgarien zu vereinen. Die Aufständischen waren schlecht bewaffnet und in der Unterzahl: Den 26.000 Aufständischen schickte die türkische Regierung eine Armee von 350.000 Soldaten mit Artillerie und Kavallerie entgegen. Mehr als 70.000 Thrakische Bulgaren flohen in die benachbarten Länder, vor allem nach Bulgarien. Zur größte Flüchtlingsstadt wurde Burgas.

Bis zum Zweiten Balkankrieg (1913) wohnten hier noch viele Bulgaren und bis Anfang des 20. Jahrhundert sowie bis zum 20. Jahrhundert Griechen, die vertrieben wurden (s. auch Teşkilât-ı Mahsusa)[1].

Sehenswürdigkeiten

Die Sokollu-Moschee in Lüleburgaz auf der Strecke zwischen Edirne und İstanbul ist ein Werk von Mimar Sinan und wurde 1570 errichtet. Ebenfalls von Sinan ist die Ali-Paşa-Moschee in dem Nachbarort Babaeski.

Die Hızır-Bey-Moschee, die älteste in der Provinzhauptstadt Kırklareli, wurde 1388 erbaut. Unter Hızır Bey wurde gleich neben der Moschee auch ein Badehaus errichtet. Das Kırklar-Denkmal aus dem 14. Jahrhundert, bestehend aus 18 Säulen, steht auf dem gleichnamigen Hügel zur Erinnerung an 40 Janitscharen, die bei der Eroberung des Gebietes unter Sulta Murat I. gefallen sind.

Landkreise

Kırklareli ist in 26 Stadtbezirken über 8 Landkreise organisiert. Dies sind im einzelnen:

Landkreis Gemeinden
Kırklareli (Zentrum) Kırklareli
İnece
Kavaklı
Üsküp
Babaeski Babaeski
Alpullu
Büyükmandıra
Karahalil
Sinanlı
Demirköy Demirköy
İğneada
Kofçaz Kofçaz
Lüleburgaz Lüleburgaz
Ahmetbey
Büyükkarıştıran
Evrensekiz
Kırıkköy
Sakızköy
Pehlivanköy Pehlivanköy
Pınarhisar Pınarhisar
Kaynarca
Yenice
Vize Vize
Çakıllı
Kıyıköy
Sergen

Einzelnachweise

  1. Ljubomir Miletitsch: Разорението на тракийскитeѣ българи презъ 1913 година (bulg. Razorjawaneto na trakijskite balgari prez 1913 godina), Verlag Balgarski Bestseller, Sofia, 2003, S.303, ISBN 954-9308-14-6

Weblinks


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