- Kistanje
-
Kistanje 43.987515.960833333333Koordinaten: 43° 59′ 15″ N, 15° 57′ 39″ OBasisdaten Staat: Kroatien Gespanschaft: Šibenik-Knin Fläche: 244,11 km² Einwohner: 3.038 (2001) Bevölkerungsdichte: 12 Einwohner je km² Telefonvorwahl: (+385) 022 Postleitzahl: 22305 Kfz-Kennzeichen: ŠI Struktur und Verwaltung
(Stand: 2009, vgl.)Gemeindeart: Stadt Bürgermeister: Slobodan Rončević (SDSS) Kistanje (serbisch-kyrillisch Кистање, italienisch Chistagne) ist eine Stadt und Kommune in der kroatischen Gespanschaft Šibenik-Knin. Dem Zensus von 2001 zufolge hat Kistanje 3.038 Einwohner, von denen 57,14 % Serben und 41,31 % Kroaten sind.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Im 6. und 7. Jahrhundert nach Christus siedelten Kroaten auf dem Gebiet des heutigen Kistanje. Im Jahr 925 kam das Gebiet an das neu gegründete Königreich Kroatien unter König Tomislav. Im Jahr 1000 besiegte die venezianische Flotte Kroatien. Kistanje (damals Chistagne) sowie die der Rest von Dalmatien (bis auf Dubrovnik) kamen vorübergehend unter venezianische Verwaltung.
Kistanje wurde mit dem gegenwärtigen Namen das erste Mal 1401 erwähnt. 1527 wurde in der Stadt eine serbisch-orthodoxe Kirche gebaut und dem Hl. Nikolaus geweiht. Kistanje war das Handelszentrum dieses Teils der Bukovica. Nach dem Kuridža Aufstand von 1704 wurde die Stadt in Kvartir umbenannt, was jedoch im 19. Jahrhundert revidiert wurde.
Nach dem Zusammenbruchs Venedigs 1797 und der kurzen Regentschaft Frankreichs, unter Napoleon (1809-1813), übernahm Österreich die Herrschaft über Dalmatien und damit auch über Kistanje, welches dem Kronland Dalmatien zugeteilt wurde. Im Jahr 1919 wurde Kroatien und damit auch Kistanje in den Staat der Südslawen (Jugoslawien) integriert. Ab 1945 gehört Kistanje zur Sozialistischen Republik Kroatien, welche 1991 die Unabhängigkeit aus dem Vielvölkerstaat Jugoslawien erklärte und heute die Republik Kroatien bildet.
Im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts war Kistanje der Hauptort der Kommune. In den 1960er Jahren wurde die Kommune aufgelöst und das Gebiet Knin zugeschlagen. Als fast ausschließlich von Serben bewohntes Gebiet wurde Kistanje von 1991 bis 1995 Teil der selbsternannten Republik Serbische Krajina. In der Operation Sturm wurde die serbische Bevölkerung Kistanjes vertrieben. In der Gegend wurden mehrere Kriegsverbrechen begangen, wie die Ermordung dutzender alter und behinderter serbischer Zivilisten durch die kroatische Armee in den Dörfern Gošić und Varivode.[1] 1996 siedelte die kroatische Regierung katholische Janjevci in den verlassenen Häusern serbischer Bewohner an mit dem Ziel, eine ethnische kroatische Mehrheit herzustellen. Seit der Rückkehr eines Teils der Serben ist Kistanje wieder eine gemischte Stadt.
Bevölkerung
Der Volkszählung von 1981 zufolge bestand die Bevölkerung von Kistanje aus 92,9% Serben und 5,3% Jugoslawen, während der Zensus von 1991 98% Serben angibt. Vor 1995 waren 13 der Dörfer um Kistanje nur serbisch besiedelt und lediglich Nunić hatte eine Mehrheit an ethnischen Kroaten.
Persönlichkeiten
- Josip Giuseppe Modrić, kroatischer Schriftsteller aus dem 19.Jh.
Geographie
Kistanje liegt im nördlichen Dalmatien. Die Kommune Kistanje umfasst 14 Siedlungen:
- Kistanje
- Biovičino Selo
- Đevrske
- Gošić
- Ivoševci
- Kakanj
- Kolašac
- Krnjeuve
- Modrino Selo
- Nunić
- Parčić
- Smrdelje
- Varivode
- Zečevo
Einzelnachweise
- ↑ Počinje ponovljeno suđenje za zločine na području Varivoda i Gošića, Vjesnik vom 9. Mai 2000
Weblinks
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Kistanje — (Serbian Cyrillic: Кистање) is a village and municipality in Šibenik Knin County, Croatia. According to the 2001 census, Kistanje municipality has 3,038 inhabitants of which 57.14% are Serbs and 41.31% are Croats.HistoryKistanje was first… … Wikipedia
Kistanje — Pays Croatie Comitat Šibenik Knin Population (municipalité) 3 038 hab. (2001) … Wikipédia en Français
Kistanje — Kistanje, Marktflecken in Dalmatien, Bezirksh. Benkovac, in dem Karstgebiet Bukovica, unfern der Kerka, die hier Wasserfälle bildet, hat ein Bezirksgericht und (1900) 1876 (als Gemeinde 10,049) serbokroatische Einwohner. Östlich liegen das uralte … Meyers Großes Konversations-Lexikon
Kìstānje — sr naselje u Dalmatinskoj zagori … Veliki rječnik hrvatskoga jezika
Kistanje — Kìstānje sr DEFINICIJA naselje u Dalmatinskoj zagori, 2021 stan … Hrvatski jezični portal
Kistanje — Original name in latin Kistanje Name in other language Chistagne, Kistanje State code HR Continent/City Europe/Zagreb longitude 43.98278 latitude 15.965 altitude 239 Population 1761 Date 2012 01 19 … Cities with a population over 1000 database
Bukovica — (Буковица in Serbian) is a geographical region in Croatia. It is situated in northern Dalmatia, between Lika in the north, Kninska Krajina in the east, and Ravni Kotari in the south west. Prior to the war, it encompassed the western half of the… … Wikipedia
Ivoševci — (Serbian Cyrillic: Ивошевци) is a village located in the municipality of Kistanje, in the Šibenik Knin County, Croatia. The village is situated in northern Dalmatia, in the region known as Bukovica. The population is 359 (census 2001).Family… … Wikipedia
Geognostische Karte — Geologische Karte von Lothringen: eine moderne geologische Karte Eine geologische Karte stellt die geologischen Verhältnisse eines Gebietes an der Erdoberfläche oder einer zur Oberfläche parallelen Ebene in einer Karte dar. Oft wird die… … Deutsch Wikipedia
Geologische Kartierung — Geologische Karte von Lothringen: eine moderne geologische Karte Eine geologische Karte stellt die geologischen Verhältnisse eines Gebietes an der Erdoberfläche oder einer zur Oberfläche parallelen Ebene in einer Karte dar. Oft wird die… … Deutsch Wikipedia