- Kittelsthal (Ruhla)
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Kittelsthal Stadt RuhlaKoordinaten: 50° 55′ N, 10° 23′ O50.92444444444410.382777777778320Koordinaten: 50° 55′ 28″ N, 10° 22′ 58″ O Höhe: 320 m Einwohner: 774 (31. Dez. 2005) Eingemeindung: 31. Dez. 1993 Postleitzahl: 99842 Vorwahl: 036929 Kittelsthal ist neben Thal ein Ortsteil der Stadt Ruhla. Der Ortskern liegt auf einer Höhe von etwa 320 Metern. Im Jahr 2005 zählte Kittelsthal 774 Einwohner.[1]
Der Ortskern von Kittelsthal ist nach der Siedlungsstruktur ein Waldhufendorf. Bis 1776 war Kittelsthal der Kirchgemeinde von Mosbach (drei Kilometer entfernt) angegliedert. Gemeinsam mit dem anderen Ortsteil Ruhlas, Thal, wurde Kittelsthal 1993 eingemeindet. Im Jahre 1992 begingen die Einwohner die 700-Jahrfeier ihres Heimatortes.
Geschichte
Ein urkundlicher Beleg mit dem Namen Kuttelstal datiert aus dem Jahre 1292.[2] Der Ort, so lässt sich aus dieser Urkunde ableiten, entstand wohl um 1200 als Rodungssiedlung der Ludowinger als Thüringer Landgrafen, nahe eines alten Verbindungsweges von der Wartburg nach Waltershausen, Georgenthal und zur Schauenburg (Landgrafensage Der Taufritt nach Schloss Tenneberg).
Im Auftrag der Landgrafen organisierten bedeutende Hofbeamte, die Herren von Salza, die Truchsesse von Schlotheim, die Marschälle von Goldbach sowie die Schenken von Vargula auch in der Umgebung von Ruhla den Landesausbau und erhielten die entstehenden Kleinsiedlungen, Höfe und Burgen als Lehen.
Inhalt der Urkunde: Die Erben des Marschalls Helwig von Goldbach überlassen mit (lehnsrechtlicher) Zustimmung des Landgrafen Dietrich IV. (Lausitz)) ihren entlegenen (Streu-) Besitz, die Dörfer und Siedlungen Musbach (Mosbach, Ortsteil von Wutha-Farnroda), Wizzenburn (Weißenborn, Ortsteil von Thal), Kutelstal (Kittelsthal) und Toubenellende (Taubenellen), ein Hof und eine ehemalige Mühle bei Wilhelmsthal, Ortsteil von Marksuhl dem Komtur von Nägelstädt, (Deutscher Orden).
Neben der Landwirtschaft traten schon vor 1500 der Bergbau und dessen Nebengewerbe als Erwerbsmöglichkeiten hinzu. Südlich des Ortes zeugen die Bauernschächte von diesen Aktivitäten. Der Gipsbruch oberhalb von Kittelsthal wurde dagegen erst ab 1760 intensiv betrieben. Hier vermutet man jedoch schon im Mittelalter betriebene Kalkbrennöfen.
Bei der gezielten Suche nach abbauwürdigen Mineralien wurde im 19. Jahrhundert im Raum Thal und Kittelsthal der Bergbau wiederbelebt. Bis 1926 wurde Flussspat und Schwerspat in den Gesteinsschichten aus Resten urzeitlicher Kalksteinriffe des Mesozoikum abgebaut. Hierbei wurde auch ein gewaltiger Hohlraum – die Kittelsthaler Tropfsteinhöhle entdeckt und teilweise für den Tourismus erschlossen.
Sehenswürdigkeiten
Die Friedenskirche, welche auf Bitten der Einwohner nach dem Siebenjährigen Krieg in der Gemeinde erbaut wurde und im Jahr 2000 restauriert wurde[3], dient heute noch für Gottesdienste.
Auch die über 700 Meter lange Kittelsthaler Tropfsteinhöhle ist seit ihrer Eröffnung als Schauhöhle 1992 ein Anziehungspunkt in Kittelsthal.
Einzelnachweise
- ↑ Stadt Ruhla: 16 Jahre Strukturwandel in Ruhla 1990 - 2006 , Hegl Druckerei.
- ↑ Urkundenbuch der Deutschordensballei Thüringen, herausgegeben von Karl H. Lampe, Band 1, Jena 1936
- ↑ ruhla.de
50.92444444444410.382777777778Koordinaten: 50° 55′ 28″ N, 10° 22′ 58″ O
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