- Klassisches System (Königsindische Verteidigung)
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a b c d e f g h 8 8 7 7 6 6 5 5 4 4 3 3 2 2 1 1 a b c d e f g h Grundstellung des Klassischen System der Königsindischen Verteidigung nach 6. Lf1-e2 Beim Klassischen System der Königsindischen Verteidigung handelt es sich um eine Eröffnung des Schachspiels. Sie zählt zu den Geschlossenen Spielen und geht aus der Königsindischen Verteidigung hervor.
Das Klassische System der Königsindischen Verteidigung entsteht häufig nach den Zügen (siehe auch: Schachnotation):
- 1. d2-d4 Sg8-f6
- 2. c2-c4 g7-g6
- 3. Sb1-c3 Lf8-g7
- 4. e2-e4 d7-d6
- 5. Sg1-f3 0-0
- 6. Lf1-e2
Hauptvarianten und Eröffnungsideen
Der weiße Aufbau mit 6. Lf1-e2 schwächt im Gegensatz zu beispielsweise Lf1-d3 nicht die Deckung des Bauern d4 (durch die weiße Dame). Er beugt sogar dem Fesselungszug Lc8-g4 vor, wodurch der strategische Kampf um den zentralen Punkt d4 unterstützt wird.
Zu den möglichen schwarzen Antwortzügen gehören:
- 6. ... e7-e5, die Hauptantwort auf das klassische System.
- Nach 7. 0-0 gibt es 2 Strategien für Schwarz:
- Die Klärung der Zentrumsstruktur durch 7. ... Sb8-c6 8. d4-d5 Sc6-e7 zu einer Bauernkette um ungestört am Königsflügel anzugreifen. Dafür setzte sich um 1950 der Internationale Meister Lew Aronin ein. (Aufrechterhaltung der Spannung mit 8. Lc1-e3 hat nach Tf8-e8 9. d4-d5 Sc6-d4 10. Sf3xd4 e5xd4 11. Le3xd4 Sf6xe4 Vereinfachung zur Folge.)
- Oft bereitete Weiß seinen Vormarsch am Damenflügel mit der Umgruppierung 9. Sf3-e1 Sf6-d7 10. Se1-d3 vor.
- In den 1990er Jahren wurde der so genannte Bajonettangriff mit 9. b2-b4 populär. Auf die schwarze Erwiderung 9. ... Sf6-h5 kann Weiß mit 10. Tf1-e1 und 11. Le2-f1 Turm und Läufer umgruppieren; dadurch bekommt er eine solide Verteidigungsstellung um seinen König und Druckspiel im Zentrum. Auf 9. ... f7-f5 geht der weiße Königsspringer über g5 nach e6 und bringt Unruhe in den schwarzen Rückraum und ins Zentrum.[1]
- Druck gegen e4 nach Öffnung der e-Linie: 7. ... e5xd4 8. Sf3xd4 Tf8-e8 9. f2-f3 Sb8-c6. Das Manöver nach 10. Lc1-e3, Sf6-h5 11. f3-f4 Sh5-f6, stammt von Igor Glek.
- e5xd4 kann verzögert werden. Mit 7. ... Sb8-d7 8. Tf1-e1 c7-c6 9. Le2-f1 a7-a5 bereitet Schwarz den Boleslawski-Wall vor. Die Verzögerung von e5xd4 kann Weiß allerdings zum Abschließen des Zentrums mittels d4-d5 nutzen.
- Die Klärung der Zentrumsstruktur durch 7. ... Sb8-c6 8. d4-d5 Sc6-e7 zu einer Bauernkette um ungestört am Königsflügel anzugreifen. Dafür setzte sich um 1950 der Internationale Meister Lew Aronin ein. (Aufrechterhaltung der Spannung mit 8. Lc1-e3 hat nach Tf8-e8 9. d4-d5 Sc6-d4 10. Sf3xd4 e5xd4 11. Le3xd4 Sf6xe4 Vereinfachung zur Folge.)
- 7. d4xe5 d6xe5 8. Dd1xd8 Tf8xd8, die Abtauschvariante. Es hinterlässt das Loch d4 in der weißen Bauernstellung.
- 7. d4-d5 a7-a5 8. Lc1-g5, das Petrosjan-System
- 7. Lc1-e3, das Gligorić-System. Es richtet sich gegen 7. ... Sb8-c6 8. d4-d5 Sc6-e7, weil nun 9. Sf3-d2 das Manöver Sf6-h5 verhindert. Nach 9. ... Sf6-e8 erobert 10. g2-g4 f7-f5 11. g4xf5 g6xf5 12. e4xf5 Lc8xf5 13. Sd2-e4 das Blockadefeld e4. Weiß kann hier wie in der Makogonow-Variante noch lang rochieren und am Königsflügel angreifen. Schwarz zieht deshalb lieber 7. ... Sf6-g4 8. Le3-g5 f7-f6.
- Nach 7. 0-0 gibt es 2 Strategien für Schwarz:
- 6. ... Sb8-a6
- Die Westerinen-Variante 6. ...Lc8-g4 7. Lc1-e3 Sf6-d7 bereitet e7-e5 vor und will dann durch Druck auf d4 d4-d5 erzwingen.
- 6. ... c7-c5 leitet nach 7. d4-d5 e7-e6 in Benoni-Stellungen oder nach 7. ... c5xd4 8. Sf3xd4 in die Beschleunigte Drachenvariante über.
Literatur
Svetozar Gligorić: The King's Indian defence, Mar del Plata variation (2002, ISBN 0-7134-8767-4)
Einzelnachweise
- ↑ Nick de Firmian (Hrsg.): Batsford Modern Chess Openings. London 2000: B. T. Batsford Ltd. ISBN 978-0-7134-8656-8. S. 568–571
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