Klebepresse

Klebepresse
Klebelehre für 35-mm-Magnetfilm
Trockenklebepresse für 35 mm-Film
Trocken- und Nassklebepresse für Super 8-Film

Eine Klebepresse wird verwendet, um die Enden zweier Filmstücke zu verbinden. Klebepressen werden für alle Filmformate gebaut. Es wird unterschieden zwischen der

  • Nassklebepresse, in welcher die beiden Filmenden mit Filmkitt (einem Lösemittelgemisch) verschweißt werden, und der
  • Trockenklebelehre, bei welcher man die Filmenden mit Selbstklebeband verbindet.

Das Gerät ist als Schiene aufgebaut, worauf die zu verbindenden Filmenden in Linie gesetzt werden. Dabei greifen Passstifte in die Filmperforation, so dass die beiden Filmstreifen exakt positioniert sind. Das Klebeband, durchsichtig für Bild bzw. opak für Ton, wird über die Klebestelle gelegt und angerieben. Messer schneiden das überstehende Band ab. Dann wird der Film gewendet und die Rückseite ebenso verklebt. Zusätzlich werden beidesmal die überklebten Perforationslöcher ausgestanzt. Bei anderen Modellen arbeitet man mit vorperforierten Klebestreifen. Trockene Klebestellen lassen sich wieder öffnen, womit man aufs einzelne Phasenbild genau schneiden und montieren kann.

Seit den Anfängen wird zum Filmschnitt mit zunehmend verbesserten Klebepressen gearbeitet. Wurde zunächst einfach die Emulsion auf dem überlappenden Filmstück angefeuchtet und mit einem Messer abgeschabt, so ergab sich spätestens mit der Verbreitung des Schmalfilms die Notwendigkeit zu saubereren Klebemethoden. Beim Doppelkeilschliff werden beide Filmenden mittels eines in die Klebepresse integrierten Schabers mit Geradeführung keilförmig angeschliffen, so dass die Klebestelle im Idealfall nur unwesentlich dicker als der Film ist. Ende der 1930er Jahre entwickelte die Firma Geyer in Deutschland den Filmhobel, mit dem der Doppelkeilschnitt ohne Schaben und den damit verbundenen unerwünschten Staub mit einer Hobelklinge ausgeführt wurde. Der Kriegsausbruch verhinderte eine Serienproduktion, diese erfolgte erst ab Ende der 1940er Jahre. Die heute noch aktuelle Weiterentwicklung des Filmhobels stellt der Filmspalter dar.

Es gibt gewöhnliche und geheizte Nassklebepressen, mit denen das Kleben rascher vor sich geht. Letztere sind vor allem in den USA in Mode. In Europa werden sie kaum verwendet.

Durch den Einsatz der digitalen „Filmmontage“ am Computer mit Programmen ist der Einsatz von Arbeitskopien und ihr materielles Kleben im Rückzug begriffen und wird zunehmend nur noch von Liebhabern der Handarbeit ausgeübt.

Klebepressen werden allerdings nach wie vor im Kino verwendet, sowohl bei Filmrissen, aber vor allem beim Zusammensetzen der Filme aus den einzelnen Akten durch den Filmvorführer. Selbstverständlich kommen Filmklebepressen auch in Filmarchiven zum Einsatz. Trocken- oder Stumpfklebepressen eignen sich auch hervorragend zur Perforationsreparatur. Nicht zuletzt erhielt das verbesserte Modell "M 3 Special" von CIR / Dr. Leo Catozzo, das sich auch auf geschrumpften Film einjustieren lässt, den begehrten "Technik-Oscar".

Hersteller von Klebepressen

  • Agfa, München; 16 mm, Normal-8, Super-8
  • Arnold & Richter, München; 65 mm, 35 mm, 16 mm, Super-8 ?
  • Bauer, Stuttgart-Untertürkheim; 35 mm, 16 mm, Normal-8, Super-8
  • Bell & Howell, Chicago; 35 mm, 16 mm, Normal-8, Super-8
  • Catozzo, Roma; 70 mm, 35 mm, 16 mm, 9,5 mm, Normal-8, Super-8
  • Cineamex, Teufenthal; 16 mm, Super-8
  • Eastman-Kodak, Rochester; 35 mm, 16 mm, Normal-8, Super-8
  • Eumig, Wien; 16 mm, Normal-8, Super-8
  • Fujica, Tokyo; Single-8
  • Geyer, Berlin; 35 mm, 16 mm
  • Hähnel, Irland; Normal-8, Super-8
  • Hammann, Amorbach; 70 mm, 65 mm, 35 mm, 16 mm, 9,5 mm, Super-8
  • Hudson Photographic Industries, Irvington; 35 mm, 16 mm, Normal-8, Super-8
  • Ising, Bergneustadt; Normal-8, Super-8
  • LPL, Japan; Single-8
  • Lytax, Freiburg im Breisgau; 35 mm
  • Marguet; 35 mm, 16 mm, 9,5 mm, Normal-8, Super-8
  • Meopta, Brno; 35 mm, 16 mm, Normal-8, Super-8
  • Muray; 35 mm, 16 mm, 9,5 mm, Normal-8, Super-8
  • Paillard-Bolex, Ste-Croix; 16 mm, 9,5 mm, Normal-8, Super-8
  • Pathé, Paris; 35 mm, 28,5 mm («Kok»), 17,5mm («Rural»), 9,5mm
  • Pathex, Düsseldorf; 9,5mm
  • Plank, Nürnberg; 16 mm, Normal-8, Super-8
  • Premier, London; 35 mm, 16 mm
  • Theilemann, München; 35 mm
  • Rivas, Hollywood; 35 mm, Split, 16 mm
  • Union, Berlin; 35 mm, 16 mm
  • Zeiss-Ikon, Stuttgart; Super-8

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