- Kleinbahn Braubach-Nastätten
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Nasstätten-St. Goarshausen Streckenlänge: 16,9 km Spurweite: 1000 mm (Meterspur) Legende27,6 Zollhaus Kleinbahnhof 24,2 Mudershausen Landgrabental 24,1 Mudershausen 22,7 Hohlenfels 20,7 Dachskaute 20,3 Maiblumenlai 19,5 Taberg 18,8 Allendorf (Unterlahnkreis) 18,0 Katzenelnbogen 15,7 Mittelfischbach 11,3 Berndroth-Rettert Römerkastell 6,3 Holzhausen a.d.Haide Martenroth (Neuhof) 0,0 0,0 Nastätten 4,2 Niederwallmenach 6,4 Bogel 12,0 Reichenberg (Bz. Wiesbaden) Schmidtsmühle Lohmühle 15,4 St. Goarshausen Hasenbach 16,1 St. Goarshausen Kleinbahnhof 16,9 St. Goarshausen Hafen 2,0 Schneidemühle 3,7 Miehlen Knabs Mühle 6,2 Marienfels 8,5 Ehr 11,1 Gemmerich Eschbacher Weg 13,4 Winterwerb Oberbachheim 15,6 Dachsenhausen 18,1 Hinterwald 19,9 Becheln 25,2 Zollgrund 28,6 Braubach Silberhütte 29,4 Braubach Neutor 29,9 Braubach Kleinbahnhof 31,4 Rhenser Fähre Viktoriabrunnen 33,1 Oberlahnstein Die Nassauische Kleinbahn war eine Schmalspurbahn im Taunus zwischen Lahn, Aar und Rhein im heutigen Bundesland Rheinland-Pfalz.
Inhaltsverzeichnis
Entstehung
Die Nassauische Kleinbahn AG wurde am 9. Juli 1898 gegründet unter finanzieller Beteiligung des Königreichs Preußen, des Bezirksverbandes Wiesbaden, der Landkreise Sankt Goarshausen und Unterlahn sowie der Allgemeinen Deutschen Kleinbahn-Gesellschaft (ADKA). Diese übernahm die Betriebsführung bis 1926. Dann ging sie auf deren Tochter, die Allgemeine Deutsche Eisenbahn-Betriebs-GmbH (ADEG) über.
Strecken
Die Bahnverwaltung hatte ihren Sitz in der (ehemals nassauischen) Kleinstadt Nastätten im Taunus. Von hier nahmen drei Kleinbahnen mit Meterspur ihren Ausgang:
Nastätten – St. Goarshausen
Die erste, 16 km lange Strecke führte in westlicher Richtung zur Kreisstadt St. Goarshausen am Rhein. Ab dem 18. September 1900 fuhren die Züge dort bis Lohmühle, ab 1. Mai 1901 bis Hasenbach und erst ab 5. Juli 1903 zum Rheinbahnhof. Von dort wurde für den Güterverkehr ab 16. Oktober 1903 noch ein Gleis zum Hafen geführt.
Nastätten – Zollhaus
Im nächsten Jahr folgte am 1. Mai 1901 in östlicher Richtung die Strecke nach Holzhausen an der Haide und am 1. November 1901 wurde an der Station Zollhaus (28 km) die Staatsbahn Diez – Bad Schwalbach im Aartal erreicht.
Nastätten – Oberlahnstein
Ebenfalls am 1. Mai 1901 begann der Betrieb in nordwestlicher Richtung nach Miehlen. Am 10. Juli 1902 wurde die Silberhütte in Braubach erreicht, am 5. März 1903 die Stadt Braubach sowie am 16. Oktober 1903 der Kleinbahnhof und der Rheinhafen des Städtchens unter der Marksburg. Zwei Tage später eröffnete man noch eine von Braubach parallel zur Staatsbahn nach Oberlahnstein führende Strecke.
Damit hatte das Netz mit einer Länge von 77 km seine größte Ausdehnung erreicht.
Bedeutung
Die Bahn sollte das verkehrsferne Hintertaunusland mit den Verkehrsadern im Rhein- und im Aartal verbinden. Neben dem fast immer schwachen Personenverkehr mit drei bis vier Zugpaaren täglich spielte der Transport von Eisenerz, Kalkstein und Holz eine Rolle. Der finanzielle Erfolg währte jedoch nur wenige Jahre. Das lag neben der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung an der kurvenreichen Trassierung im hügeligen Hintertaunus, aber auch an der bald aufkommenden Konkurrenz der Kraftfahrzeuge.
Rückbau
Schon am 1. März 1917 endete der Personenverkehr (1919/20 auch der Güterverkehr) von Braubach nach Oberlahnstein und am 15. Mai 1929 – nach einer Unterbrechung von 1920 bis 1926 - auch von Braubach nach Nastätten. Die Kraftpost übernahm 1929 die Personenbeförderung. Infolge der Wirtschaftskrise wurde 1932/33 auch der Güterverkehr zwischen der Silberhütte und Miehlen eingestellt und die Strecke abgebaut.
Dann aber war das Ende unaufhaltsam geworden. Seit 1938 versuchte man, durch eigene Omnibuslinien Anteil am sich auf die Straße verlagernden Verkehrsaufkommen zu erlangen. Diese Bemühungen wurden nach 1948 fortgesetzt u.a. durch Busverbindungen nach Diez an der Lahn und Wiesbaden. In der Zeit des Zweiten Weltkrieges und danach nahm die Nachfrage am schienengebundenen Verkehr – vor allem im Personenverkehr – vorübergehend noch einmal zu. Zwischen Miehlen und Nastätten fuhren noch bis 1955 Güterzüge, in den Jahren nach 1945 sogar auch wieder Personenzüge.
Auch die beiden anderen Strecken überlebten nicht mehr lange. Von Nastätten nach St. Goarshausen endete der Personenverkehr 1952 und der Güterverkehr 1956/57.
Nach Zollhaus fuhr ab 1953 kein Personenzug mehr und der Güterverkehr beschränkte sich ab 1957 auf die Abfuhr vom Kalksteinbruch Hibernia bei Hohlenfels zum Bundesbahnhof Zollhaus, der nach dem 1. Juni 1962 ebenfalls der Vergangenheit angehörte. Damals besaßen die Dyckerhoff-Zementwerke in Wiesbaden 85% der Aktien der Bahn. Die Betriebsführung lag seit 1959 in den Händen der Deutschen Eisenbahn-Gesellschaft GmbH. Im Jahre 1975 wurde die Nassauische Kleinbahn-Gesellschaft in eine GmbH umgewandelt.
Am längsten hielt sich der Bahnbetrieb auf der Strecke vom Hafen zur Silberhütte in Braubach, wo das Gleis mit seiner Spurweite von 750 mm mitten auf der Hauptstraße lag. Bis 1958/59 war durch ein Dreischienengleis auch die Meterspur vertreten. Hier kam erst am 30. September 1977 das Ende des Bahnbetriebs, der zugleich das Ende der Nassauische Kleinbahn-Gesellschaft GmbH bedeutete. 1997 wurden beim Ausbau der Oberalleestraße die letzten 200 Meter Rillenschienen entfernt und im Frankfurter Feldbahnmuseums sowie im Emser Bergbaumuseum einer neuen Verwendung zugeführt.
Zur Weiterführung des Busbetriebs wurde eine neue Gesellschaft gegründet, die sich Nassauische Verkehrs-GmbH nennt. An ihr war auch die AG für Verkehrswesen beteiligt, von der die Anteile an die Veolia Verkehr GmbH übergegangen sind.
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