Kleinmachnower Dorfkirche

Kleinmachnower Dorfkirche
Alte Dorfkirche von 1597, Foto um 1900

Die Dorfkirche in der Brandenburger Gemeinde Kleinmachnow wurde 1597 im Auftrag von Margarete von Hake, geb. von der Schulenburg[1] fertiggestellt [2]. Neben der alten Hakeburg stehend, ist die Alte Dorfkirche Kleinmachnow einer der ersten evangelischen Kirchenbauten in der Mark Brandenburg.

Anfangs gehörte sie zum Grundbesitz der Familie von Hake, der damaligen Grundbesitzerfamilie Kleinmachnows. Für das Volk war die Kirche nicht zugänglich, denn sie diente ausschließlich der Familie von Hake zur Repräsentation, für deren exklusive Gottesdienste und Begräbnisse. Als Mitte des 17. Jahrhunderts das Straßendorf Kleinmachnow entstand, fanden erstmals öffentliche Gottesdienste in Kleinmachnow und Stahnsdorf statt.

Heute befindet sich die Kirche am äußersten südlichen Ortsrand, da Kleinmachnow sich immer weiter nach Norden ausdehnte. Als Kleinmachnow in den 20er und 30er Jahren des 20. Jahrhunderts expandierte, wurde ein Gemeindehaus am anderen Ende des Ortes gebaut, welches 1953 zur Auferstehungskirche erweitert wurde. 1993 wurde die Dorfkirche aus dem Staatseigentum an die Gemeinde Kleinmachnow übertragen und wird seitdem restauriert. Genutzt wird sie heute noch für Gottesdienste, Hochzeiten und viele andere Veranstaltungen. Sie ist für viele Einwohner Kleinmachnows als ältestes erhaltenes Gebäude ein Bindeglied zur Vergangenheit.

Der Schriftsteller Theodor Fontane beschrieb die Kirche in den Wanderungen durch die Mark Brandenburg 1882 wie folgt:

Es ist ein überraschend gefälliger, beinah feinstilisierter Backsteinbau [...] reizend zwischen Bäumen und Efeugräbern gelegen und von einer Steinmauer eingefasst. Die eine Kirchenwand trägt zwar deutlich die Inschrift "Casparus Jacke, Maurermeister zu Potsdam 1597", doch hat er die Kirche sehr wahrscheinlich nur restauriert. Der Unterbau, bis zum Beginn der Fenster, ist jedenfalls viel älter, und die bestimmt zu Tage tretende Verschiedenheit der Steine hat denn auch zu der Sage geführt, daß zwei Schwestern die Kirche gebaut und helle und dunkle Ziegel genommen hätten, um ihren Anteil unterscheiden zu können.

Quellen, Verweise

  1. rootsweb.ancestry.com Margarethe von der Schulenburg
  2. brandenburg-abc.de Dorfkirche Kleinmachnow

Siehe auch

Siehe ausführlich zur Einbettung der Kirche in das Gesamtensemble des Hake'schen Ritterguts sowie zu einigen Aspekten der Inneneinrichtung mit einem Bild des Taufbeckens von 1597: Bäke (Telte).

Literatur

  • Theodor Fontane: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Teil 4. Spreeland. Kapitel: Klein-Machenow oder Machenow auf dem Sande. Zitate nach der Ausgabe 1998, Frankfurt/M., Berlin, ISBN 3-548-24381-9, Zitat Seite 313f
  • H. Faensen, B. Faensen, R. Elliger: Die alte Kirche in Kleinmachnow, Hrsg.: Gemeindekirchenrat der Evangelischen Auferstehungs-Kirchengemeinde in Kleinmachnow, 1997
  • B. Enge: Die Dorfkirche zu Kleinmachnow, Verlag Wiesjahn GmbH, 1997


Weblinks

52.39513.2236111111117Koordinaten: 52° 23′ 42″ N, 13° 13′ 25″ O


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