Klingon Language Institute

Klingon Language Institute

Das Klingon Language Institute (KLI, Klingonisch-Institut oder Institut für Klingonische Sprache) ist eine unabhängige Organisation mit Sitz in den USA mit dem Ziel, die klingonische Sprache zu fördern.

Inhaltsverzeichnis

Allgemein

Das KLI hat zurzeit etwa 2500 Mitglieder in über 50 Ländern auf allen sechs Kontintenten. Es veröffentlicht vierteljährlich die Fachzeitschrift HolQeD (kling.: Sprachwissenschaft). Jedes Jahr hält das KLI ein für alle Mitglieder und Interessenten offenes qep'a' (kling.: „großes Treffen“) ab und vergibt ein mit 500 Dollar dotiertes Sprachstipendium. Das KLI führt verschiedene Projekte durch, darunter das Übersetzen der Bibel und verschiedener Werke Shakespeares. Das Motto des Instituts lautet qo'mey poSmoH Hol (kling.: „Sprachen öffnen Welten“).

Das KLI ist eine nichtgewinnorientierte Organisation und hat die vertragliche Genehmigung von Paramount Pictures, geschützte Begriffe wie „Klingon“ und „Star Trek“ zu benutzen.

Geschichte

Das KLI wurde im Jahr 1992 in Flourtown in Pennsylvania (USA) gegründet.

Jedes Jahr findet im Sommer eine fünftägige Jahreshauptversammlung namens qep'a' statt, die offen für alle Mitglieder und Interessierte ist. Dort wird im Seminar-Stil Klingonisch gesprochen und besprochen. Diese Treffen finden fast ausnahmslos in den USA statt. Parallel dazu veranstalten viele der Mitglieder regelmäßige qepHom (kling.: „kleines Treffen“), informelle Zusammenkünfte, um die klingonische Sprache zu üben.

Im Jahr 2003 wurde auf dem qep'a' ein Dokumentarfilm mit dem Titel Earthlings, ugly bags of mostly water über das KLI gedreht, der bei den Filmfestspielen von Cannes vorgestellt wurde und im Jahr 2006 in die deutschen Kinos kam.

Organisation

Der Leiter des KLI ist dessen Gründer Lawrence M. Schoen, Ph. D.

In unregelmäßigen Abständen von drei bis 18 Monaten wird aus den erfahrensten Mitgliedern ein sogenannter Beginners' Grammarian (Grammatiker der Anfänger) gewählt. Seine Aufgabe ist es, den Anfängern zu helfen, vor allem im Klingonischen E-Mail-Forum, welches auch für Nicht-Mitglieder zugänglich ist. Wenn dieser Betreuer seinen Dienst beendet hat, behält er seinen Titel. Inzwischen hat das KLI etwa 20 solcher ehemaligen Beginners' Grammarians.

Das KLI steht in engem Kontakt mit Marc Okrand, dem Erfinder der klingonischen Sprache. Seit dem dritten qep'a' hat er jedes weitere besucht. Zu dieser Gelegenheit erhält er gelegentlich eine Wunschliste für fehlende klingonische Vokabeln, welche er regelmäßig beantwortet. Diese neuen Vokabeln werden zuerst im HolQeD und später auf der Internetseite des KLI veröffentlicht.

Erwähnenswerte Sprecher

Einige Klingonisten haben durch ihre Tätigkeiten einen relativen Bekanntheitsgrad erreicht. Das KLI kann einem Klingonisten, der sich für die Sprache besonders eingesetzt hat, den Titel Friend of Maltz verleihen. Dieser Titel basiert auf der Einführung des offiziellen klingonischen Wörterbuches, in welchem beschrieben wird, dass ein klingonischer Gefangener namens Maltz uns die Sprache erklärt hat. Symbolisch steht dieser Name heute für Marc Okrand.

Rich Yampell

Rich Yampell, unter Klingonisten als „Captain Krankor“ bekannt, ist ein Programmierer aus Bellevue, Washington. Er gilt als einer der ersten fließend sprechenden Klingonisten. Er ist der Autor des Buches The Grammarian's Desk, das 1996 durch das KLI veröffentlicht wurde. Yampell ist außerdem Autor und Co-Autor verschiedener Lieder, wie der klingonischen Hymne taHjaj wo' (Musik und Text), 'Iv maH (Musik und Text) und yIH bom (Musik).

d’Armond Speers

Dr. d’Armond Speers ist ein amerikanischer Computerlinguist und ebenfalls langjähriges Mitglied des KLI.

Er hat seinen Abschluss im Frühjahr 2002 der Georgetown University erreicht. Seine Abschlussarbeit ging über die Darstellung der amerikanischen Gebärdensprache für maschinelle Übersetzung. [1]

Dr. Speers ist dafür bekannt geworden, dass er versucht hat, seinen Sohn zweisprachig auf englisch und klingonisch zu erziehen. Dabei sprach er auf klingonisch und seine Ehefrau auf englisch. Nach einigen Jahren begann der Junge, das Klingonische abzulehnen und mehr Englisch zu sprechen, da er dies häufiger anwenden konnte. Die Tatsache, dass es im Klingonischen einige für Kinder wichtige Begriffe wie „Windel“ oder „Schnuller“ nicht gibt, war weniger der Anlass. In der Zeit Speers’ Versuches fehlten der klingonischen Sprache noch viele andere wichtige Begriffe, wie z. B. das Wort für „Tisch“. Das Experiment wurde abgebrochen, als das Kind die klingonische Sprache überhaupt nicht mehr sprechen wollte.[2]

Lawrence M. Schoen

Dr. Lawrence M. Schoen ist der Gründer des KLI. Er ist der Editor des Journals HolQeD und hat den Text für das Lied yIH bom geschrieben. Bis auf zwei Ausnahmen hat er jede der jährlichen Versammlungen namens qep'a' organisiert.

Er errang den Bachelor im Fach Psycholinguistik an der California State University in Northridge und danach den Master- und Doktor-Titel in Psychologie an der Kansas State University. Er hat an verschiedenen amerikanischen Universitäten als Forscher, Dozent und Professor gearbeitet.

Außerdem ist er professioneller Science-Fiction-Schriftsteller, seit Jahren Mitglied des SFWA und wurde 2007 für den John W. Campbell Best New Writer Award nominiert.

Er wohnt in Philadelphia, Pennsylvania, und verwaltet ein Postfach in Flourtown, Pennsylvania, dem internationalen Hauptquartier des KLI.

Veröffentlichungen

  • HolQeD
Die vierteljährliche Zeitschrift des KLI mit grammatikalischen Diskussionen, klingonischen Texten und internen Informationen für Mitglieder.
Wörtlich „Ein bildhafter Führer zu den klingonischen Verb-Suffixen“. Ein Bilderbuch, das die Verwendung der verschiedenen Nachsilben erklärt. Dieses Buch ist vergriffen.
Die klingonische Version des Gilgamesch-Epos, übersetzt durch Roger Cheesbro, mit einem Vorwort von Lawrence M. Schoen.
Die klingonische Version des bekannten Werkes Shakespeares, übersetzt durch Nick Nicholas und Andrew Strader mit Unterstützung des KLI. Dieses Projekt entstand nach einer Aussage Kanzler Gorkons (David Warner) im Film Star Trek VI: Das unentdeckte Land: „Sie werden Shakespeare erst wirklich genießen, wenn Sie ihn im klingonischen Original lesen.“
Das nächste Projekt des KLI, ebenfalls übersetzt durch Nick Nicholas.
Eine Zusammenstellung der HolQeD-Kolumne von Captain Krankor, einem der ersten Grammatiker des KLI. Dieses Buch ist vergriffen.
  • Tao Te King, 2008
Die Klingonische Übersetzung von Laozis Klassiker Daodejing, übersetzt durch Agnieszka Solska, erhältlich als Taschenbuch (ISBN 978-0-9644345-5-4) und als Hardcover Ausgabe (ISBN 978-0-9644345-2-3).

Quellenangaben

  1. d’Armond Speers homepage
  2. Gavin Edwards: Babble On Revisited. Wired Magazine, Issue 7.08, August 1999

Weblinks


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