Klischee (Druckwesen)

Klischee (Druckwesen)

Klischee (auch Cliché) ist ein im Druckwesen verwendeter Begriff für einen fotochemisch oder maschinell hergestellten Druckstock für das Hochdruckverfahren.

Ein Klischee besteht aus Zink, Kupfer, Kunststoff oder (vor allem im modernen Flexodruck) aus Photopolymer. In den 1950er bis 1970er Jahren gab es im Buchdruck (also im Hochdruckverfahren) auch Klieschees aus Aluminium und Magnesium (Ätztechniken Heliogravur) sowie Messing-, Stahl- und Blei-(Gravuren). Um langlebigere Ergebnisse zu erzielen, wurden teilweise galvanische Oberflächenvergütungen verwendet („Verstahlen“).

Buchdruck-Klischees

Metall- oder Kunststoffplatten werden mit einer lichtempfindlichen Schicht versehen. Das zu druckende Motiv wird mittels Negativfilm aufbelichtet. Die belichteten Schichtpartien härten, während die unbelichteten Partien wasserlöslich sind. Durch den Chemigraph werden beim anschließenden Ätzvorgang durch Materialabtrag der nichtdruckende Teil vertieft, während der belichtete erhöht stehen bleibt.

Photopolymerdruckplatten werden entweder aus flüssigem Harz (Monomer mit Zusatzstoffen wie Photoinitiatoren) gegossen oder als unbelichtete Flexodruckplatte geliefert. Nach einer Rückseitenbelichtung, welche die Unterseite des Klischees aushärten lässt, werden die Teile der Druckform, welche die Farbe übertragen sollen, mit einem Negativfilm übertragen und ebenfalls durch UV-Belichtung ausgehärtet (polymerisiert). Nicht druckende Bereiche werden mit Lösungsmittel (Wasser oder Naphtha + Alkohole) ausgewaschen.

Alternativ zur fotomechanischen Klischeeherstellung wird für den Flexodruck auch die Laserdirektgravur genutzt, bei der ein Laserstrahl die nicht zu druckenden Flächen aus dem Klischee herausschneidet. Dazu fährt der von einem Computer ein-aus -geschaltete Laserstrahl das auf einen Zylinder aufgezogene, rotierende Klischee längs ab und lässt das zu druckende Motiv erhaben stehen. Die so entstandene Druckplatte wird nach einem Finishingprozess mit Hilfe von doppelseitigem Klebeband oder Magnetismus (durch das Hinzufügen von Eisenspänen zur Kunststoffmasse) auf ein Trägersleeve oder den Druckzylinder montiert.

Klischees für den Tampondruck werden entweder fotochemisch oder mittels Laserabtrag hergestellt. Je nach Art des Motives und geforderter Lebensdauer werden Aloxid, Kunststoff, Stahlband, Vollstahl oder Keramikklischees eingesetzt.

Klischees verlieren durch effizientere Drucktechniken, wie Offsetdruck oder Tiefdruck, zunehmend an Bedeutung.


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