- Klopfmotor
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Beim Einzylinder-CFR-Prüfverfahren wird die ROZ (Research-Oktanzahl) bzw. MOZ (Motor-Oktanzahl) ermittelt, das ist die Oktanzahl, bei welcher eine Benzinprobe in einem stufenlos zu verdichtenden Klopfmotor zu Klopfen beginnt. Dabei muss eine konstante Zündeinstellung, eine Drehzahl von 600 U/min und eine Luftvorwärmung von 52 °C gegeben sein (dies gilt für die ROZ). Bei der MOZ wird die Messung mit 900 U/min und einer Gemischvorwärmung von 149 °C durchgeführt. Die Oktanzahl wird nun so ermittelt, indem man das Mischungs-Verhältnis von Isooctan zu Heptan so lange verändert, bis der Testmotor ein charakteristisches Klopfverhalten aufweist.
Vorgehensweise der Oktanzahlbestimmung: Oben benannter Motor hat mehrere Kraftstoffvorratsbehälter, die kreisförmig um den Motor angeordnet sind und bei laufendem Motor umgestellt werden können. In einen Vorratsbehälter füllt man die unbekannte Benzinprobe und in die anderen Behälter definierte Oktan-Heptangemische. Nun wird an dem Motor die Verdichtung solange stufenlos erhöht, bis die Verbrennung mit der Kraftstoffprobe zu klopfen beginnt. Dann stellt man auf ein bekanntes Oktan-Heptangemisch um und hat, wenn der Motor das gleiche Klopfverhalten wie mit der Probe aufweist, deren Oktanzahl gefunden.
Das Ermitteln der Oktanzahl kann sehr lange dauern und ist mit vielen Unwägbarkeiten verknüpft. Deshalb werden einmal jährlich Blindproben an Raffinerien und Hochschulinstitute verteilt, die unabhängig voneinander die Oktanzahlen der Kraftstoffproben ermitteln. Die Motorenindustrie kontrolliert die Angaben der Mineralölindustrie zu den Oktanzahlen ihrer Kraftstoffe. Dazu führt z.B. die PKW-Industrie sogenannte Ringuntersuchungen durch, indem jeder Teilnehmer (PKW-Hersteller) dieses Rings nach einem präzise vorgeschriebenen Verfahren eine Teilmenge des Kraftstoffs entnimmt und das Fass an den nächsten Teilnehmer weitergibt. Die Motorenindustrie vergleicht die erhaltenen Kontrollwerte der Oktanzahl mit den angegebenen Werten (ROZ oder MOZ) des Kraftstoffherstellers aus der Mineralölindustrie. Streng statistisch relevant mit minimaler quadratischer Abweichung wird einer Blindprobe dann eine Oktanzahl zugeordnet.
Literatur
- Hans-Hermann Braess, Ulrich Seiffert: Vieweg Handbuch Kraftfahrzeugtechnik. 2. Auflage, Friedrich Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH, Braunschweig/Wiesbaden, 2001, ISBN 3-528-13114-4
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