Klopfregelung

Klopfregelung

Der Klopfsensor ist ein Bestandteil der elektronischen Klopfregelung in einem Verbrennungsmotor. Es handelt sich dabei um einen Körperschallsensor, dessen Signal mit Hilfe von elektronischen Filtern und einem digitalen Signalprozessor auf die für das Klopfen typischen hochfrequenten Schwingungsanteile untersucht wird. Ein oder mehrere dieser Sensoren sollen Detonationen in jeglichem Zylinder erkennen. In manchen Fällen kann dieses akustische Verfahren aufgrund anderer mechanischer Einflüsse (Steinschlag usw.) zu Fehlsignalen führen.

Grundlagen

Man kann den Klopfsensor als Ohr einer elektronischen Baugruppe sehen, der Motorschwingungen bzw. Vibrationen von Verbrennungsmotoren aufnimmt und diese als Eingangssignale in Form von elektrischer Spannung an das Motorsteuergerät liefert, das diese wiederum mit vorgegebenen Werten vergleicht. Registriert der Klopfsensor ein Klopfen des Motors, wird der Zündzeitpunkt automatisch in Richtung "spät" verstellt, bis keinerlei Klopfgeräusche mehr festgestellt werden. Danach wird der Zündzeitpunkt wieder schrittweise in Richtung "früh" verstellt, bis wieder Klopfen registriert wird. Ein früher Zündzeitpunkt führt zu einer besseren Ausnutzung der Verbrennungsenergie und damit zu erhöhter Leistung und einem besseren Wirkungsgrad des Motors. Der Motor wird durch diese Regelung permanent in der Nähe der sogenannten Klopfgrenze gehalten. So werden eine möglichst hohe Leistungsausbeute und damit eine optimale Betriebsweise des Motors bezüglich des Wirkungsgrades erreicht. Außerdem werden dadurch Schwankungen in der Kraftstoffqualität ausgeglichen und so Motorschäden verhindert.

Elektrotechnisch ist der Klopfsensor ein piezoelektrischer Sensor. Präzise handelt es sich dabei um ein Longitudinal-Element.

Ursachen für das Motorklopfen

Ursache für das so genannte Motorklopfen sind Selbstzündungen des Gemischs im Endgasbereich. Diese treten vor allem auf, wenn Kraftstoff mit geringer Oktanzahl verwendet wird. Während der Verdichtung und nach der Einsetzenden Verbrennung steigen die Temperatur und der Druck im Zylinder stark an. In Bereichen, die sehr spät von der regulären Verbrennung erfasst werden, dem sogenannten Endgasbereich, kommt es im verbleibenden Frischgemisch zu Vorreaktionen, die dazu führen, dass beim Überschreiten einer kritischen Temperaturschwelle dieses Gemisch spontan umgesetzt wird, bevor es von der eigentlichen Flamme erreicht wird. Im Gegensatz zur "normalen" deflagrativen Verbrennung spricht man dann von einer Detonation.

Moderne Ottomotoren neigen teils deshalb zum Klopfen, weil aus thermodynamischer Sicht ein hohes Verdichtungsverhältnis wünschenswert ist. Gängige Werte liegen hier bei 8,5:1 für aufgeladene Motoren, bei 10,5:1 für Saugmotoren mit Saugrohreinspritzung und bei bis zu 12:1 für Saugmotoren mit Direkteinspritzung. Durch die hohe Verdichtung ergeben sich allerdings auch hohe Spitzendrücke und -temperaturen, die die oben beschriebene Selbstzündungen begünstigen.

Literatur

  • Peter Gerigk, Detlev Bruhn, Dietmar Danner: Kraftfahrzeugtechnik. 3. Auflage, Westermann Schulbuchverlag GmbH, Braunschweig, 2000, ISBN 3-14-221500-X

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Bosch Flex Fuel — Ein Flexible Fuel Vehicle (FFV, richtigerweise gelegentlich auch Fuel Flexible Vehicle genannt), zu deutsch etwa „an den Kraftstoff anpassungsfähiges Fahrzeug“, ist ein Fahrzeug, das mit Benzin, den Alkoholen Methanol und Ethanol sowie beliebigen …   Deutsch Wikipedia

  • Flexifuel — Ein Flexible Fuel Vehicle (FFV, richtigerweise gelegentlich auch Fuel Flexible Vehicle genannt), zu deutsch etwa „an den Kraftstoff anpassungsfähiges Fahrzeug“, ist ein Fahrzeug, das mit Benzin, den Alkoholen Methanol und Ethanol sowie beliebigen …   Deutsch Wikipedia

  • Kadett E — Opel Opel Kadett E (1984–1989) Kadett E Hersteller: General Motors Produktionszeitraum: 1984–1991 …   Deutsch Wikipedia

  • Mercedes-Benz M116 — Der M116 und der M117 sind Ottomotoren von Mercedes Benz mit 8 Zylindern in V Stellung. Verwendung fanden sie von 1969 bis 1991 in verschiedenen Mercedes PKW der Oberklasse. Sie wurden von dem technisch sehr ähnlichen, größeren und stärkeren… …   Deutsch Wikipedia

  • Mercedes-Benz M117 — Der M116 und der M117 sind Ottomotoren von Mercedes Benz mit 8 Zylindern in V Stellung. Verwendung fanden sie von 1969 bis 1991 in verschiedenen Mercedes PKW der Oberklasse. Sie wurden von dem technisch sehr ähnlichen, größeren und stärkeren… …   Deutsch Wikipedia

  • Mercedes-Benz M 111 — Hersteller: Mercedes Benz Produktionszeitraum: 1992–2006 Bauform: Reihenvierzylinder …   Deutsch Wikipedia

  • Mercedes-Benz M 117 — Der M116 und der M117 sind Ottomotoren von Mercedes Benz mit 8 Zylindern in V Stellung. Verwendung fanden sie von 1969 bis 1991 in verschiedenen Mercedes PKW der Oberklasse. Sie wurden von dem technisch sehr ähnlichen, größeren und stärkeren… …   Deutsch Wikipedia

  • Porsche 964 — Hersteller: Porsche Verkaufsbezeichnung: Porsche 911 Produktionszeitraum …   Deutsch Wikipedia

  • Abtastregelung — Die Regelungstechnik ist ein Gebiet der Ingenieurwissenschaft und Teilgebiet der Automatisierungstechnik. Sie befasst sich mit der gezielten Beeinflussung von physikalischen, chemischen, biologischen oder anderen Größen in Geräten, Anlagen,… …   Deutsch Wikipedia

  • Audi RS2 — Hersteller: Audi/Porsche Produktionszeitraum: 1994–1996 Klasse …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”