- Kloster Hradisch
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Das Kloster Hradisko (deutsch: Kloster Hradisch; tschechisch: Klášterní Hradisko; umgangssprachlich auch: Moravský Escorial) ist eine ehemalige Niederlassung der Benediktiner und später der Prämonstratenser. Es liegt am nördlichen Stadtrand von Olmütz auf einer kleinen Anhöhe in der Nähe der March (Morava).
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
An der Stelle des Klosters stand ursprünglich eine ältere Přemyslidenburg (Hradiště), die seit 1061 Sitz des Olmützer Teilfürsten Otto I. des Schönen, eines Sohnes des Herzogs Břetislav I. war. 1078 übergaben Otto und seine Gemahlin Euphemia die Burg den Benediktinern aus Břevnov und statteten das zu gründende Kloster mit reichen Stiftungen aus. Die Klosterkirche wurde 1078 durch den Olmützer Bischof Johannes dem hl. Stephan geweiht und die Anlage deshalb 1087 als „Stephanskloster der Olmützer Vorstadt“ bezeichnet. 1151 wurde das Kloster dem Orden der Prämonstratenser zugewiesen. Die Benediktinermönche mussten Hradisch verlassen und fanden Aufnahme im Kloster Opatowitz in Ostböhmen.
Im Laufe der Jahrhunderte wurde Hradisch mehrfach geplündert, verwüstet und zerstört: 1241 durch die Mongolen, 1429 durch die Hussiten, 1432 durch die Taboriten, 1642 im Dreißigjährigen Krieg durch die Schweden.
Die heutigen Bauten wurden 1661–1737 nach Plänen der Architekten Giovanni Pietro Tencalla und Domenico Martinelli im Barockstil errichtet. Sie gehören zu den architektonischen Glanzleistungen der damaligen Zeit.
Im 18. Jahrhundert war das Kloster ein Zentrum des Jansenismus. Nach der Säkularisierung 1783 diente es bis 1790 als staatliches Generalseminar für Mähren. Ab 1802 wurde es als Militärspital genutzt. Heute bewohnt die frei zugängliche Anlage das Olmützer Militärkrankenhaus.
Sehenswürdigkeiten
- Die Klosterkirche wurde 1730 umfassend umgestaltet. Das Deckengemälde schuf Johann Christoph Handke.
- Die Prälatur wurde vermutlich nach Plänen von Domenico Martinelli errichtet und mit Skulpturen von Baldassare Fontana, Georg A. Heinz und Josef Winterhalder dem Älteren geschmückt. Die Flurgemälde schuf Daniel Gran, das Fresko im Hauptsaal Paul Troger.
Literatur
- Joachim Bahlcke u. a.: Handbuch der historischen Stätten Böhmen und Mähren, Stuttgart 1998, ISBN 3-520-32901-8, S. 421
- Knaurs Kunstführer Tschechische Republik, ISBN 3-426-26609-1
- Aleš Zelenka in: Erwin Gatz: Die Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches 1648-1803, ISBN 3-428-06763-0, S. 68
Weblinks
- Homepage des Krankenhauses (tschechisch, englisch)
- Virtuelle Besichtigung des Klosters Hradisko
- Kurzbeschreibung
49.60603333333317.265169444444Koordinaten: 49° 36′ 22″ N, 17° 15′ 55″ O
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