Kloster Kaisariani

Kloster Kaisariani
Kloster Kesariani

Das Kloster Kesariani oder traditionell Kloster Kaisariani (griechisch Καισαριανή) ist ein orthodoxes Kloster an der Nordseite des Bergs Hymettos in Attika.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Die Klosteranlage liegt östlich des im Athener Osten gelegenen Vororts Kesariani in einem Tal des Hymettos, inmitten von Zypressen, Platanen und Kiefern.

Geschichte

Im 11. Jahrhundert, einer dank der Makedonischen Dynastie (867-1080) der byzantinischen Kaiser kulturellen Blütezeit des Byzantinischen Reichs wurden am Hang des Hymettos etliche Klöster erbaut. Unter ihnen war das Kloster Asterion, ein außergewöhnlich schönes Gebäude, das Attika aus einer Höhe von 545 Metern überblickt. Im 10. Jahrhundert wurde „Heiliger Johannes zu den Jägern", auch “Philosophenkloster“ genannt, gegründet. Auch das Kloster „Heiliger Johannes Theologos“ am Fuß des Hymettos am Rande von Papagos und das Kloster Karea über der Mesogia-Ebene wurden in dieser Zeit erbaut.

Das Kloster Kaisariani war das angesehenste und reichste von allen. Aufgrund stattlicher Privilegien besaß es Ländereien mit Olivenbäumen, Weinbergen, Bienenstöcken und Heilkräutergärten. Seine Blütezeit war zwischen dem Ende des 12. Jahrhundert und dem Anfang des 13. Jahrhundert. Im Jahre 1204 unterstellte Papst Innozenz III. das Kloster Kaisariani der Rechtsprechung des Lateinischen Erzbischofs von Athen. Als im Jahre 1458 das Osmanische Reich Attika besetzte, soll nach Sultan Mehmed II. beim Kloster der Schlüssel zur Stadt Athen überreicht worden sein.

Im Jahr 1678 erklärte Patriarch Dionysus IV. das Kloster als frei und unabhängig vom Metropoliten: Seine einzige Verpflichtung bestand in der Durchführung von Begräbnisriten. Später, im Jahr 1792 hob Patriarch Neophytos VII. die Unabhängigkeit des Klosters in einer Bulle auf; es unterstand wieder der Aufsicht durch den Metropoliten von Athen und verarmte.

Die einst berühmte Klosterbibliothek, die wohl auch Urkunden aus antiken Bibliotheken besaß, wurde großenteils an Engländer verkauft.

Die Klosteranlage

Die Gebäude der Anlage sind von einer hohen Mauer umgeben. Der Eingang befindet sich an der Westseite. Die Anlage besteht aus der Hauptkirche (dem Katholikon), dem Refektorium, dem Badehaus und den Zellen.

Das Kloster wurde auf den Ruinen eines älteren Gebäudes erbaut. Von der ursprünglichen Innenbemalung ist nichts erhalten.

Das Katholikon und das Badehaus stammen aus dem 11. Jahrhundert, während der Narthex und der Glockenturm sowie die Antonioskapelle Anbauten aus späterer Zeit sind. Die Gebäude links vom östlichen Eingang umgeben eine Quelle, die von einer Halbkuppel überdacht ist.

Das Katholikon

Das Katholikon ist Marias Tempelgang (der Aufnahme Marias in den Tempel) gewidmet. Es handelt sich um eine Kreuzkuppelkirche mit eleganten Proportionen. Die Wände bestehen aus Hausteinen, die an den Anschlussseiten jeweils von einer dünnen Ziegelschicht umkleidet sind. Die Fensterbögen sind von Ziegelschmuck umgeben.

An der Westseite wurde im 17. Jahrhundert der Narthex und eine seitliche Vorhalle mit offenem Glockenturm angebaut. Für Schwellen und Türstürze wurden marmorne Bauteile älterer Kirchen verwendet.

Die Fresken

Das älteste Freko aus dem 14. Jahrhundert befindet sich an der südlichen Außenwand des Katholikon. Es zeigt die Muttergottes im Gebet.

Die Kirche und ihr Narthex sind mit Fresken geschmückt, die aus der Zeit der türkischen Herrschaft stammen. Die wohlhabende Familie Venizelos spendete die Fresken, die nach einer Inschrift 1682 von Ioannis Ypatos von der Peloponnes gemalt wurden. In der Kuppel ist Christus als Pantokrator dargestellt, die übrigen Fresken zeigen unter anderem die Jungfrau Maria, Johannes den Täufer, Engel sowie die vier Evangelisten. In der Kapelle ist Maria Platytera mit Engeln zu beiden Seiten ihres Thrones dargestellt.

Das Badehaus

Das Badehaus von Kaisariani und die in Daphni und Dervenossalessi bei Kithairon erhaltenen Badehäuser belegen, dass die Mönche im 11. Jahrhundert häufig Bäder benutzten. Mit dem warmen Wasser wurden die Zellen und das Refektorium beheizt. Während der Türkenherrschaft wurde das Badehaus zu einer Ölpresse umgewandelt.

In den Jahren 1981 und 1999 wurde Teile der Klosteranlage, insbesondere Badehaus und Refektorium durch schwere Erdbeben beschädigt.

Das Refektorium

Das Refektorium und die Küche liegen in einem eigenen Gebäude an der Westseite der Mauer, gegenüber dem Katholikon. Das Refektorium ist ein langer rechteckiger gewölbter Raum, der in zwei Teile unterteilt ist. Die quadratische Küche an der Südseite des Refektoriums mit Deckengewölbe und einem Kamin. Der Herd ist in der Raummitte, umgeben von einer Stufe am Fuße der vier Wände. Das Gebäude datiert vermutlich aus dem 16. oder 17. Jahrhundert.

Die Zellen der Mönche nehmen zusammen mit dem Venizelos-Turm fast die ganze Südseite des Gartens ein.

Weblinks

37.96083333333323.7983333333337Koordinaten: 37° 57′ 39″ N, 23° 47′ 54″ O


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