Kloster L'Escaladieu

Kloster L'Escaladieu
Zisterzienserabtei L’Escaladieu
Lage: Frankreich
Region Midi-Pyrénées
Département Hautes-Pyrénées
Ordnungsnummer
(nach Janauschek):
117
Patrozinium: Hl. Maria
Gründungsjahr: 1137
Jahr der Auflösung/
Aufhebung:
1790
Mutterkloster: Kloster Morimond
Tochterklöster: Kloster Fitero
Kloster Monsalud
Kloster Sacramenia
Kloster Veruela
Kloster La Oliva
Kloster Bouillas
Kloster Flaran
Kloster Bujedo
Kloster L'Escaladieu

Das Kloster L’Escaladieu (Scala Dei) war eine ehemalige Zisterzienserabtei in der Gemeinde Bonnemazon im Département Hautes-Pyrénées, Region Midi-Pyrénées, in Frankreich. Es lag rund 13 km nordöstlich von Bagnères-de-Bigorre und 20 km südöstlich von Tarbes am Oberlauf des Arros in der historischen Landschaft Bigorre.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Kloster ist um 1130 aus einer Gemeinde entstanden, die sich in Capdour am Fuß des Tourmalet gebildet hatte und gegen 1137 dem Kloster Morimond unterstellte. Im Jahr 1142 zog es an seinen endgültigen Ort um. Die Abtei genoss die Freigiebigkeit der Grafen von Bigorre, erwarb eine bedeutende Domäne und gründete zwölf Grangien. L’Escaladieu war an der spanischen Reconquista (Orden von Calatrava) und am Bau der Bastiden (u.a. Masseube) beteiligt und gründete zahlreiche Tochterklöster im heutigen Spanien. Die kriegerischen Ereignisse des 14. Jahrhunderts führten 1377 zur weitgehenden Zerstörung der Abtei. 1508 wurde die Kommende eingeführt. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts wurde die Kirche erneuert. Im 18. Jahrhundert wurde an der Stelle des Südarms des Querhauses ein im Obergeschoss achteckiger Turm errichtet. Das Renommee der Abtei war in den letzten Jahren ihres Bestehens nicht gut. In der Französischen Revolution wurde das Kloster, das nurmehr zehn Mönche zählte, 1790 aufgelöst und 1793 an drei Händler aus Bordeaux verkauft. Gegen 1825 wurde die Abtei teilweise abgebrochen. Von 1963 bis 1967 fanden Restaurierungsarbeiten statt, jedoch brach 1966 ein Brand aus und 1973 wurde die Abtei überschwemmt. 1997 gelangte sie in das Eigentum des Départements.

Bauten und Anlage

Die Klausur lag nördlich (links) von der zwischen 1142 und 1160 errichteten und 1160 geweihten Kirche. Diese steht noch aufrecht, hat aber Fassade, Chor und Querschiff verloren. Sie entsprach weitgehend dem Plan der Kirche von Kloster Fontenay. Die Querhauskapellen waren durch einen schmalen Zwischenraum vom Chor getrennt (vgl. Baltinglass Abbey in Irland). Das fünfjochige Langhaus mit schmalen Seitenschiffen besitzt eine Spitztonne. Vom Kreuzgang sind noch Reste sichtbar. Im Ostflügel der Klausur ist der Kapitelsaal erhalten, der von vier zylindrischen Säulen in neun Joche (davon zum früheren Kreuzgang drei Halbjoche) mit Kreuzrippenwölbung aus Backstein geteilt wird. Im Obergeschoss liegen die Mönchszellen.

Literatur

  • Bernard Peugniez: Routier cistercien, Editions Gaud, Moisenay, 2. Aufl., S. 270 - 272, ISBN 2-84080-044-6.
  • Jean-François Le Nail: L’Escaladieu – abbaye de Bigorre, in: Dossiers d’Archéologie Nr. 234, Dijon 1998, S. 52 – 53.
  • M.-Anselme Dimier, Jean Porcher: Die Kunst der Zisterzienser in Frankreich, Zodiaque Echter Verlag, Würzburg 1986, S. 57 – 65 (mit zwei Grundrissen), ISBN 3-429-01026-8.

Weblinks

43.110.259999999999997Koordinaten: 43° 6′ 36″ N, 0° 15′ 36″ O


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