- Andrzej Dudycz
-
Andreas Dudith von Horehowicza, auch Andreas Dudith Sbardellati, Andreas Duditius de Sbardellatus, Andreas Dudelius de Stardelaccis (ungarisch András Dudith, tschechisch Ondřej Dudič z Horehovic, polnisch Andrzej Dudycz; * 5. Februar 1533 in Ofen; † 2. Februar 1589 in Breslau) war ein ungarischer Humanist, Diplomat und Bischof.
Leben
Dudith entstammte einem kroatischen Adelsgeschlecht und studierte in Venedig und Padua. 1560 wurde er zum Bischof von Tina geweiht. Von 1562 bis 1563 war Dudith Bischof von Csanád. Auf dem Konzil von Trient gehörte Dudith 1562 zu den Befürwortern der Aufhebung des Verbotes der Kelchkommunion für Laien und forderte später auch die Abschaffung des Zölibates. Zwischen 1563 und 1567 wirkte er als Bischof von Fünfkirchen. In diplomatischen Diensten Kaiser Maximilians II. weilte Dudith am 1566 polnischen Königshof in Krakau, wo er sich heimlich mit einer Hofdame verlobte. 1567 reichte er seine Demission von Bischofsamt ein, trat zum Protestantismus über, heiratete und zog nach Krakau. Papst Pius V. belegte ihn mit dem Bann und ließ sein Bild in Rom öffentlich verbrennen. Als nach siebenjähriger Ehe seine Frau verstarb, schloss Dudith 1574 eine zweite Ehe mit Elżbieta Zborowska, der Witwe des Grafen Jan Tarnowski.
In Krakau setzte sich Dudith für die Wahl Maximilians II. auf den polnischen Thron ein und verließ nach der Krönung Stephan Báthorys Polen. Von Rudolf II. wurde Dudith in den mährischen Freiherrnstand erhoben und kaufte 1578 die Herrschaft Paskau in Mähren. Da ihm das Leben in dem abgelegenen Städtchen und die Bewirtschaftung der Güter nicht behagte, verkaufte er Paskau 1579 und zog nach Breslau, wo er sich wieder wissenschaftlichen Arbeiten zuwandte und einen calvinistisch-humanistischen Gelehrtenkreis um sich versammelte. Sein Epitaph befindet sich in der Breslauer Elisabethkirche.
Siehe auch
- Salomon Gesner (1559–1605), Erzieher im Hause Dudith
Weblinks
- Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 377-378
- http://www.eresie.it/it/id587.htm
- Epitaph des Andreas Dudith in St. Elisabeth zu Breslau
- De Cometis Dissertationes Novae Clariss. Virorum Thom. Erasti, Andr. Dudithij, Marc. Squarcialupi, Symon. Grynaei. Basileae 1580, Online-Ausgabe der Sächsischen Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
Personendaten NAME Dudith, Andreas KURZBESCHREIBUNG Bischof GEBURTSDATUM 5. Februar 1533 GEBURTSORT Buda STERBEDATUM 2. Februar 1589 STERBEORT Breslau
Wikimedia Foundation.