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Hermann Knoflacher (* 21. September 1940 in Villach, Kärnten) ist ein österreichischer Zivilingenieur. Er ist Professor am Institut für Verkehrsplanung und Verkehrstechnik der Technischen Universität Wien.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Lehre
Knoflacher studierte Bauingenieurwesen, Vermessungswesen und Mathematik an der TU Wien. Er ist seit 1975 Professor an der Technischen Universität Wien und seit 1985 Vorstand des Instituts für Verkehrsplanung und -technik. Seine Lehrschwerpunkte sind Raum- und Stadtplanung sowie Einflüsse der Mobilität. Seine Thesen stellen einen wesentlichen Beitrag zum Konzept der Sanften Mobilität dar. Seit 2004 ist Knoflacher Präsident des Club of Vienna. Außerdem ist er Mitglied des Club of Budapest und globaler Fußgehervertreter der Vereinten Nationen. Seit 2004 ist Knoflacher auch Vorsitzender des Fahrgastbeirats der Wiener Linien.
Bekannt ist Knoflacher für seine Kritik am Automobil und seinen Folgen für die Umwelt des Menschen. Das Auto ist für Knoflacher „wie ein Virus“: „Wir ziehen uns mehr oder weniger freiwillig in abgedichtete Häuser mit Lärmschutzfenstern zurück, um den Außenraum dem Krach, dem Staub und den Abgasen der Autos zu überlassen“.[1]
Um die Problematik unseres Verkehrswesens aufzuzeigen, entwickelte er 1975 das Konzept des Gehzeugs. Dabei handelt es sich um einen Holzrahmen, den sich Fußgänger umhängen können, um dieselbe Fläche wie PKW-Fahrer in Anspruch zu nehmen. Es wird vor allem in Österreich in Demonstrationen gegen den Autoverkehr eingesetzt und verbildlicht die auch von Knoflacher formulierte Kritik an der Irrationalität des Straßenverkehrs, vor allem des städtischen, und an dessen relativ hohem Platzbedarf.
Werke
- Katalysatoren für Nichtmotorisierte. H. Knoflacher, Wien 1985, ISBN 3-900657-00-9.
- Fußgeher- und Fahrradverkehr. Böhlau, Wien/Köln/Weimar 1995, ISBN 3-205-98308-4.
- Zur Harmonie von Stadt und Verkehr. 2. Auflage. Böhlau, Wien/Köln/Weimar 1996 ISBN 3-205-98586-9.
- Landschaft ohne Autobahnen. Böhlau, Wien/Köln/Weimar 1996, ISBN 3-205-98436-6.
- Stehzeuge – Fahrzeuge : Der Stau ist kein Verkehrsproblem. Böhlau, Wien/Köln/Weimar 2001, ISBN 3-205-98988-0.
- Weltreligionen und Kapitalismus. Kapitalismus gezähmt? (Hrsg.). Echomedia, Wien 2006, ISBN 3-901761-54-3.
- Grundlagen der Verkehrs- und Siedlungsplanung : Verkehrsplanung. Böhlau, Wien/Köln/Weimar 2007, ISBN 978-3-205-77626-0.
Einzelnachweise
- ↑ »Das Auto macht uns total verrückt«. Hermann Knoflacher im ZEIT-Interview (13. September 2007).
Weblinks
- Literatur von und über Hermann Knoflacher im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Artikel Hermann Knoflacher im Österreich-Lexikon von aeiou
- Hermann Knoflacher bei der Donau-Universität Krems
- verschiedene Interviews bei zukunft-ennstal.at
- www.fairkehr.net: Website mit Ankündigungen und Berichten über die praktische Verwendung des Gehzeugs als gesellschaftliche Ausdrucksform
Personendaten NAME Knoflacher, Hermann KURZBESCHREIBUNG österreichischer Zivilingenieur und Verkehrswissenschaftler, Professor GEBURTSDATUM 21. September 1940 GEBURTSORT Villach (Kärnten)
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