- Knollige Platterbse
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Knollen-Platterbse Systematik Unterklasse: Rosenähnliche (Rosidae) Ordnung: Schmetterlingsblütenartige (Fabales) Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae) Unterfamilie: Schmetterlingsblütler (Faboideae) Gattung: Platterbsen (Lythyrus) Art: Knollen-Platterbse Wissenschaftlicher Name Lathyrus tuberosus L. Die Knollen-Platterbse (Lathyrus tuberosus), auch Knollige Platterbse genannt, ist eine Nutzpflanze der Gattung Platterbse (Lythyrus) in der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Der deutsche Name leitet sich von Knöllchen ab, den diese Pflanzenart an den Wurzeln ausbildet.
Inhaltsverzeichnis
Pflanzenbeschreibung
Die mehrjährige krautige Pflanze hat niederliegende bis kletternde Stängel, die etwa 30 bis 100 cm lang werden. Diese Pflanzenart ist ein Hemikryptophyt. Die Laubblätter sind als Fiederblätter ausgebildet. Die unteren, einpaarig laubigen Teilfieder sind länglich-eiförmig, die Endfieder sind als in mehrere Ästchen aufgespaltene Wickelranken ausgebildet. Die Nebenblätter sind pfeil- oder halbpfeilförmig.
Ihre Keimung ist hypogäisch; der obere Teil der Keimwurzel und das Hypokotyl verdicken sich zu einer ersten Knolle; aus den Blattachseln der Keimblätter und der Niederblätter der hinfälligen Primärachse treiben bis zu 60 cm lange, dünne Bodenausläufer aus; diese verzweigen sich weiter und bilden besonders an den Knoten zu Knollen anschwellende Wurzeln aus; Nach drei bis vier Jahren erreichen die Knollen die volle Größe; sie sind dann haselnussgroß. Die Pflanze wurzelt bis 70 cm tief. Sie breitet sich vegetativ durch die Ausläufer und besonders durch deren Knollen an den Verzweigungen aus.
In einer einseitswendigen Traube stehen jeweils drei bis acht leuchtend rosa-violette Blüten, die etwa 20 mm lang sind. Durch das nach links gedrehte Schiffchen wirkt die Blüte stark asymmetrisch. Blütezeit ist von Juni bis Juli.
Die Blüten werden von Bienen der Gattungen Eucera, Megachile, Osmia, Trachusa und von Faltern besucht.
Verbreitung und Standortbeschreibung
Ursprüngliches Verbreitungsgebiet der Art ist in Europa bis Westasien. In Nordamerika ist sie eingebürgert.
Die Knollen-Platterbse wächst an Acker- und Wegrändern gerne auf bindigen Böden. Sie bevorzugt kalkhaltige Böden, ist aber nicht auf diese beschränkt. Nach Ellenberg ist die Knollen-Platterbse eine Ordnungscharakterart der Pflanzengesellschaft: Bodenmilder Getreide- Beikrautfluren (Secalietalia).
Inhaltsstoffe
Vor allem Zucker und Stärke. Zudem Eiweiß und Fett.
Verwendung
Früher wurde die Art feldmäßig angebaut, heute findet man sie als Nahrungspflanze allenfalls noch in Gärten von Liebhabern alter Nutzpflanzen.
Die Knöllchen werden wie Kartoffeln gekocht oder wie Maronen geröstet genossen. Vielfach dienen sie auch als Kaffeesurrogat oder als Schweinefutter. Sie sollen zudem zu Speiseöl verarbeitet worden sein. Auch wird angegeben, daß im 16. Jahrhundert aus der Blüte Parfüm gewonnen worden sei.
In den letzten Jahren wird die Art vielfach Ansaatmischungen für Erstbegrünungen beigemengt. Als Leguminose trägt sie zur Bodenverbesserung (Stickstoffeintrag) bei, die prächtigen Blüten wirken zudem als Farbtupfer in der Landschaft.
Als Wildkraut finden sich die mit rosenroten Schmetterlingsblüten besetzten krautigen Pflanzen noch heute an Feldrainen und erinnern an die frühere Nutzung. Teilweise dringt die Art auch in Getreidefelder ein und wird dort als „Unkraut“ betrachtet.
Namen
Im deutschsprachigen Raum weisen eine Reihe von Namen auf die frühere Verwendung hin wie Erdnuß, Schweinenuß, Saubohne, Erdkastanie, Grundbirne, Kaffeebohnen (Harz).
Naturschutz
In einigen nördlichen deutschen Bundesländern steht L. tuberosus auf der Roten Liste der gefährdeten Pflanzenarten.
Siehe auch
Literatur
- Franke, W.: Nutzpflanzenkunde. Stuttgart (1985)
- Marzell, H.: Wörterbuch der deutschen Pflanzennamen. Leipzig (1970)
- Rauh, W.: Morphologie der Nutzpflanzen. Heidelberg (1950)
Weblinks
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