Koicha

Koicha
Matcha-Schale

Matcha (Jap.: 抹茶 „gemahlener Tee“) ist ein zu feinstem Pulver vermahlener Grüntee, der in der japanischen Teezeremonie verwendet wird. Er hat eine intensive, grüne Farbe, schmeckt leicht herb und enthält viel Katechine, Karotin sowie die Vitamine A,B,C,E. Der für Matcha vorgesehene Grüntee (Tencha) wird von Teesträuchern geerntet, die in der Regel vier Wochen vor der Ernte beschattet werden. Dadurch entsteht ein extrem delikates, dunkelgrünes Blatt, das außergewöhnlich reich an natürlichen Aminosäuren ist. Matcha hat einen lieblichen, süßlichen Geschmack. Nach der Ernte werden die Teeblätter gedämpft und getrocknet, und anschließend in Steinmühlen zu feinem Pulver gemahlen.

Noch entscheidender als bei normalem grünen (Blatt-)Tee ist es, dass Matcha möglichst frisch verbraucht wird. Üblicherweise wird Matcha nach dem Öffnen der vakuumverpackten Döschen im Kühlschrank oder Eisschrank aufbewahrt, damit die Frische für einige Wochen erhalten bleibt.

Matcha wird ausschließlich in Japan produziert. Berühmte Anbaugebiete sind Nishio und Uji bei Kyōto. Um rund 30 Gramm Matcha-Pulver zu produzieren benötigen die traditionellen Granitsteinmühlen eine Stunde. Matcha gilt als besonders edle Teesorte und ist entsprechend teuer.

Inhaltsverzeichnis

Zubereitung

Cha-sen

1–2 Gramm des Pulvers werden in eine Matcha-Schale gegeben, mit 60 bis 100 ml heißem Wasser übergossen und mit einem Bambusbesen, Cha-sen genannt, schaumig geschlagen. In der traditionellen Teezeremonie muss es sich um 60 Grad heißes, weiches Wasser handeln; je höher und fester der Schaum, umso besser ist der Tee gelungen.

In der japanischen Teezeremonie gibt es neben der Zubereitung starken Tees, koi-cha (濃茶), mit viel Teepulver und wenig Wasser im Anschluss oder alleine auch die Zubereitungsart des dünnen Tees, usu-cha (薄茶), bei dem Matcha mit entsprechend viel Wasser aufgebrüht und gerührt wird.

Geschichte

Die Zubereitungsart des Matcha wurde wahrscheinlich im 6. Jahrhundert in China entwickelt. Wie in der traditionellen ostasiatischen Medizin üblich, wurden die Teeblätter als Heilpflanze getrocknet und zu einem feinem Pulver vermahlen. Diese Medizin wurde traditionell in buddhistischen Klöstern hergestellt und auch zum Großteil dort konsumiert. Aus dieser Tradition entwickelte sich ein erstes Teeritual der Zen bzw. Chan-Buddhisten. Der Chan-Buddhismus erreichte durch den Mönch Eisai 1191 Japan, welcher auch erstmals Teesamen in größeren Mengen mit sich brachte.

Während Matcha in China in Vergessenheit geriet, wurde er in Japan im Rahmen des Buddhismus weitergepflegt. Unter dem großen japanischen Teemeister Sen no Rikyu entwickelte sich im 16. Jahrhundert die Japanische Teezeremonie. Sen no Rikyu erklärte in seinen Gedichten zum Tee-Weg, wie Matcha richtig zuzubereiten und zu trinken ist.

Weitere Verwendung

Beim matcha-iri sencha wird dem Sencha ein wenig Matchapulver beigefügt, das den Teeblättern ein leicht flauschiges Aussehen und dem Tee ein intensiveres Aroma verleiht.

Billigere Matcha-Sorten werden auch als Zutat für Süßigkeiten wie Kekse und Eiscreme verwendet.

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