Kokaral-Damm

Kokaral-Damm
Veränderung der Uferlinie des Aralsees von 1973 bis 2000

Der Kokaral-Damm ist eine Gewichtsstaumauer bzw. ein Damm durch einen schmalen Abschnitt des Aralsees. Er trennt den kleinen (nördlichen) vom großen (südlichen) Aralsee. Baubeginn war 2003, Fertigstellung im August 2005.

Benannt ist der Damm nach der Kokaral-Halbinsel, die er mit dem gegenüberliegenden Ufer verbindet und so den nördlichen vom südlichen Teil des Sees trennt. Aus Geldmangel wurde der Damm in der Vergangenheit bereits zweimal (1992 und 1998) aus Sand errichtet, konnte dem aufgestauten Wasser jedoch nicht standhalten.[1] Jedoch konnten bereits während der kurzen Zeit, die der Damm standgehalten hat, positive Einflüsse auf die Umwelt beobachtet werden. Das Klima wurde milder, die Fauna konnte sich teilweise regenerieren. 2003 wurde erneut mit dem Bau begonnen. Da die Weltbank Mittel bereitstellte, konnte diesmal Beton anstelle von Sand verwendet werden.

Grund für den Dammbau ist der seit der Stalin-Ära durch erhöhten Wasserverbrauch sinkende Wasserspiegel des Aralsees und die damit einhergehende Versalzung. Im Jahr 2006 wurde – früher als erwartet – eine Erhöhung des Wasserspiegels und ein Absinken des Salzgehalts im nördlichen Aralsee verzeichnet.[2] Die Fischbestände haben wieder ein wirtschaftlich relevantes Maß erreicht, so dass nun wieder Fisch exportiert werden kann. Weitere Resultate sind vermehrte Regenwolken und Veränderungen am Mikroklima, die eine Verbesserung im landwirtschaftlichen Sektor erwarten lassen.[3]

Quellen

  1. Der nördliche Aralsee
  2. Ein verschwundener See gewinnt in Zentralasien seine Form zurück International Herald Tribune, 7. April 2006
  3. Wunderbarer [Fisch-]Fang im nördlichen kasachischen Aralsee – Weltbank, Juni 2006

Weblinks

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