- Kolanuss
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Die Kolanuss ist der Samen des in den Tropen, vor allem in West- und Zentralafrika beheimateten Kolabaumes (Cola). Besonders kultiviert wird er unter anderem in Nigeria.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Kolanüsse reifen in der so genannten Schließfrucht, in der sich insgesamt bis zu zehn Nüsse befinden können. Sie sind länglich-oval, haben eine wellige Oberfläche und werden bis zu 14 cm lang.
Die Kolanuss ist hierzulande im Handel meist zu Pulver zermahlen erhältlich.
Inhaltsstoffe
Die Hauptwirkstoffe sind bis zu 3,5 % Koffein und Theobromin. Damit liegt der Koffeingehalt der Kolanuss deutlich über dem von herkömmlichem Kaffee. Außerdem sind enthalten: Catechin, Epicatechin, Procyanidine, Gerbstoffe, bis zu 45 % Stärke, Proteine, Zucker, Fette und Mineralstoffe.
Wirkung/Verwendung
Ursprünglich wurden Extrakte der Kolanuss und des Cocastrauchs zur Herstellung von Coca-Cola verwendet, mittlerweile sind die meisten Hersteller jedoch auf das deutlich billigere Koffein ausgewichen, das bei der Herstellung von entkoffeiniertem Kaffee anfällt.
Colagetränke, die heute noch Extrakte der natürlichen Kolanuss enthalten, sind etwa Club-Mate Cola oder Red Bull Cola. Auch die Energie-Schokolade Scho-Ka-Kola enthält 1,6 Prozent Kolanusspulver.
In Afrika ist die Kolanuss schon seit Jahrhunderten ein gängiges Genussmittel. Dort werden die leicht bitteren, erdig schmeckenden, etwa walnussgroßen Samen entlang der Naht aufgebrochen, in kleinere Teile zerbrochen, etwa eine Stunde gekaut und anschließend ausgespuckt.
Die Kolanuss entfaltet aufgrund ihres hohen Koffeingehaltes unter anderem stimulierende Wirkung. Im Unterschied zum Koffein im herkömmlichen Kaffee liegt das Koffein in der Kolanuss gebunden vor und entfaltet deshalb eine andere Wirkungsweise. Die infolge von Kaffeekonsum oft auftretenden Nebenwirkungen wie beispielsweise Herzrasen und Nervosität treten bei der Kolanuss deshalb nur bedingt auf. Weitere Wirkungsweisen sind eine verdauungsanregende und schmerzstillende Wirkung. Sie regt die Darmperistaltik an. Es wird auch von aphrodisierender Wirkung berichtet. Letztere konnte in einer britischen Studie aus dem Jahr 2009 allerdings nicht bestätigt werden, jedoch war bei den männlichen Probanden nach längerem regelmäßigem Konsum ein signifikanter Anstieg des Testosteronspiegels zu verzeichnen.[1]
In vielen afrikanischen Kulturen kommt der Kolanuss eine besondere kulturelle Bedeutung zu. So ist es in manchen Volksgruppen üblich, als Geschenk an Gäste Kolanüsse zu überreichen, sie gelten als Symbol von Gastfreundschaft. Dem Konsum der Kolanuss kommt dabei ähnliche Bedeutung zu wie dem Friedenspfeiferauchen in uramerikanischen Kulturen. Auch ist es mancherorts üblich, dass der Bräutigam vor der Hochzeit den Eltern der Braut einen Korb Kolanüsse überreicht.
Einzelnachweise
- ↑ Kolanut no aphrodisiac. In: The Lancet, 2/10, S. 35 ff.
Weblinks
Commons: Cola – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienBitte den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten!
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