Kolonialgeschichte Kenias

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Inhaltsverzeichnis

Vorgeschichte

Fossile Funde auf dem Staatsgebiet des heutigen Kenia belegen, dass in diesem Gebiet schon vor mehr als vier Millionen Jahren Vormenschen wie etwa Australopithecus anamensis und Kenyanthropus platyops lebten, ferner deren mögliche Vorfahren wie Orrorin tugenensis. Funde von Homo habilis und Homo erectus (siehe Turkana Boy) belegen, dass auch die frühen Arten der Gattung Homo in Kenia beheimatet waren.

Frühgeschichte bis Ankunft der Portugiesen um 1500

Kuschitischsprachige Völker aus Nordafrika kamen ungefähr 2000 v. Chr. ins Gebiet des heutigen Kenias. Ab etwa Christi Geburt beginnt in Kenia die Eisenzeit. Im Verlauf des ersten Jahrtausends n. Chr. kamen Nilotisch- und Bantusprachige Völker in die Region. Gleichzeitig kamen arabische und römische Händler regelmäßig an die Küste Kenias. Am Ende des ersten Jahrtausends entstand an der Küste eine Kette von kleineren und größeren Handelsstädten, die eng mit der arabischen Welt verbunden waren und von dort auch den Islam übernahmen. Die Küstenbereiche wurden Teil der Swahili-Gesellschaft. Es entstand eine afrikanisch-arabische Mischkultur. Diese Städte an der ostafrikanischen Küste erlebten um 1300 ihre volle Blüte. An vielen Orten wurden Moscheen und prächtige Häuser der örtlichen Eliten errichtet. Einige Städte hatten sogar eine eigene Münzprägung.

Neuzeit

Swahili, eine Bantusprache mit vielen arabischen Lehnwörtern, entwickelte sich als eine Lingua Franca für den Handel zwischen den verschiedenen Völkern. Durch die Ankunft der Portugiesen im 16. Jahrhundert wurde die arabische Vorherrschaft an der Küste eingeschränkt. 1698 eroberte das arabische Oman das Gebiet. Das Vereinte Königreich begann im 19. Jahrhundert seinen Einfluss zu verstärken.

Kolonialgeschichte

Die Geschichte Kenias als Kolonie beginnt 1885 mit einem deutschen Protektorat über die Besitzungen an der Küste des Sultans von Zanzibar. 1888 kam die Imperial British East Africa Company nach Kenia und verwaltete bis 1895 Britisch-Ostafrika. Deutschland übergab seine küstennahen Gebiete 1898 an die Briten.

1895 rief die britische Regierung Britisch-Ostafrika als Protektorat aus und gab 1902 das fruchtbare Bergland als Siedlungskolonie für Weiße frei. 1920 wurde Kenia offiziell zur Kronkolonie. Afrikanern war es bis 1944 nicht möglich, direkt an der Politik teilzunehmen.

Freiheitskampf

Vom 10. Oktober 1952 bis Dezember 1960 war Kenia wegen des Aufstands der Mau Mau im Ausnahmezustand. Die ersten direkten Wahlen, an denen auch Afrikaner teilnahmen, fanden 1957 statt. Diese wurden mit ein paar Problemen durchgeführt und beendet.

Republik: Präsident Jomo Kenyatta

Entgegen den Hoffnungen der Briten, die Macht an eher gemäßigte afrikanische Widersacher übergeben zu können, war es die KANU (Kenya African National Union) von Jomo Kenyatta, einem Mitglied des großen Kikuyu-Stamms und Ex-Häftling, die eine Regierung bildete. Dies geschah kurz vor der Unabhängigkeit Kenias am 12. Dezember 1963. Ein Jahr später wurde Kenyatta der erste Präsident der Republik Kenia, in der das Einparteiensystem galt.

Präsidialdiktatur: Präsident Daniel arap Moi

Nach Kenyattas Tod am 22. August 1978 wurde der damalige Vizepräsident Daniel arap Moi der neue Präsident. Nachdem Moi im Dezember 2002 nicht mehr antreten durfte, versuchte er Uhuru Kenyatta, den Sohn des ersten Präsidenten, zum Präsidentenamt zu verhelfen, was ihm aber nicht gelang. Stattdessen ist dieser jetzt Außenminister.

Präsident Mwai Kibaki

Nachfolger im Präsidentenamt wurde Mwai Kibaki (Mois früherer Vizepräsident) mit der NARC - der New African Rainbow Coalition. Die neuesten Entwicklungen zeigen allerdings, dass auch Kibaki und seine Regierung sehr umstritten sind, und NARC wurde im öffentlichen Diskurs umgedichtet zum Spruch Nothing (H)As Really Changed. Die aktuelle Kontroverse stellt die Diskussion um die neue Verfassung dar. Am 21. November 2005 hat die Bevölkerung nach einer das Land stark polarisierenden Kampagne in einer Volksabstimmung den gegenüber dem ursprünglichen "Bomas Zero Draft" stark veränderten Verfassungsentwurf der Regierung ("Wako Draft") abgelehnt.

siehe Politisches System Kenias

Siehe auch


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