- Kenia
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Jamhuri ya Kenya (Swahili)
Republic of Kenya (englisch)
Republik KeniaFlagge Wappen Wahlspruch: Harambee
(Kiswahili, „Lass uns zusammenarbeiten“)Amtssprache Swahili und Englisch Hauptstadt Nairobi Staatsform Präsidialrepublik Staatsoberhaupt Präsident Mwai Kibaki Regierungschef Premierminister Raila Odinga Fläche 580.367[1] km² Einwohnerzahl 38.610.097 (2009)[2] Bevölkerungsdichte 66,5 Einwohner pro km² Bruttoinlandsprodukt nominal (2007)[3] 29.299 Mio. US$ (80.) Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner 845 US$ (140.) Human Development Index 0,470 (128.) Währung Kenia-Schilling (KES) Unabhängigkeit von Großbritannien am 12. Dezember 1963 Nationalhymne Ee Mungu Nguvu Yetu Zeitzone EAT (UTC+3) Kfz-Kennzeichen EAK (East Africa) Internet-TLD .ke Telefonvorwahl +254 Kenia [ˈkeːni̯a] (Swahili, englisch: Kenya [ˈkɛnjə, ˈkiːnjə]) ist ein Staat in Ostafrika. Er grenzt an den Südsudan, Äthiopien, Somalia, Tansania, Uganda und den Indischen Ozean.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Kenia grenzt im Nordwesten an den Südsudan, im Norden an Äthiopien, im Osten an Somalia, im Süden an Tansania und im Westen an Uganda. Im Südosten grenzt der ostafrikanische Staat an den Indischen Ozean.
Geomorphologie
Zentral-Mittel-Kenia wird vom Rift Valley durchzogen, einem Teil des Ostafrikanischen Grabenbruchs. Die höchste Erhebung - der Batian mit 5199 m - befindet sich im Mount-Kenya-Massiv. Der tiefste Punkt liegt bei 0 m an der 480 km langen Küste des Indischen Ozeans; dort sind teilweise Korallenbänke vorgelagert. Die längsten Flüsse des Landes sind: Tana, Sabaki und Kerio. Im Osten erstreckt sich das Künstentiefland als ein schmaler Saum. Die Küstenlinie wird dabei von Buchten und Lagunen gegliedert. Südlich sind dabei Korallenriffe vorgelagert. Nach Westen schließen sich Hügel- und Tafelländer an.[4]
Klima
Kenia kann in zwei Klimazonen unterteilt werden: Im Hochland, das höher als 1800 m liegt, kommt es von April bis Juni und von Oktober bis November zu Regenperioden. Der Niederschlag fällt meist nachmittags, abends und nachts. Die Nächte sind relativ kühl. Die kälteste Zeit in dieser Region liegt im Juli und August mit etwa 10 °C täglichem Minimum. Die warme Periode liegt im Januar und Februar mit etwa 25 bis 26 °C täglichem Maximum. Die Luftfeuchtigkeit beträgt etwa 65 Prozent. In Nairobi liegen die Temperaturen im Juli bei 11 bis 21 °C und im Februar bei 13 bis 26 °C. Die jährliche durchschnittliche Niederschlagsmenge liegt in Nairobi bei 958 mm. Am Victoriasee sind die Temperaturen viel höher, hier gibt es zum Teil starke Regenfälle.
An der Küste liegen die Temperaturen zwischen 22 und 32 °C, und die mittlere Luftfeuchtigkeit beträgt etwa 75 Prozent. Der meiste Niederschlag fällt von April bis Juni. Die trockensten Monate sind Januar und Februar. Die wärmsten Monate sind Januar bis Mai und Oktober bis Dezember.
Tiere und Pflanzen
Die Tier- und Pflanzenwelt Kenias ist sehr groß. Tier- und Pflanzenarten können auf Safari-Touren durch zahlreiche Parks entdeckt werden: Bäume im Nairobi Arboretum, Strauße im Ostrich Park, Giraffen im Lang’ata Giraffe Centre und Elefanten im David Sheldrick Wildlife Trust.
Nationalparks und Naturschutz
Es gibt eine Vielzahl an Nationalparks in Kenia, die ein wichtiges Standbein für den Tourismus darstellen. Der größte Nationalpark ist der Tsavo-Nationalpark, der in Tsavo-Ost und Tsavo-West gegliedert ist. Die bekannte Masai Mara, der nördliche Ausläufer der Serengeti, ist formell kein Nationalpark, sondern ein Naturschutzgebiet. Hier findet man besonders in den Monaten Juli und August einen großen Tierreichtum, bedingt durch die Herdenwanderungen von Gnus, Zebras, Antilopen, Büffeln und Impalas. Weitere bedeutende Nationalparks sind Amboseli, Lake Nakuru und Meru. Ebenso sehenswert ist der Nationalpark in Nairobi, ein kleineres tierreiches Reservat inmitten der Hauptstadt. Wohl nirgends sonst kann man Giraffen und Zebras so dicht vor einer Großstadtskyline beobachten.
Bevölkerung
Demographie
Die zusammengefasste Fruchtbarkeitsziffer lag im Jahr 2008 bei 4,9 Kindern pro Frau. Dies lag unter anderem daran, dass nur 32 % der Frauen moderne Verhütungsmethoden zur Verfügung standen.[5]
Kenia nimmt mit etwa 38,6 Millionen Einwohnern (2009) Rang 34 unter allen Ländern der Erde ein. Die durchschnittliche Lebenserwartung bei der Geburt wird mit 55,6 bis 59,8 Jahren angegeben [6] [7] [8]. Mehr als 42 % der Bevölkerung ist weniger als 15 Jahre alt.[1]
Volksgruppen
Insgesamt leben in Kenia mehr als 40 verschiedene Volksgruppen, die mehr als 50 verschiedene Sprachen und Dialekte sprechen.[9]
Die meisten Einwohner Kenias gehören bantusprachigen Volksgruppen an. Zu diesen zählen die Kikuyu (mit rund 17,1 % Bevölkerungsanteil[1] die größte Volksgruppe Kenias), die Luhya (13,8 %), die Kamba (10,1 %), die Kisii (5,7 %), die Mijikenda (5,1 %) und die Meru (4,3 %).
Des Weiteren leben im Nordwesten Kenias nilotische Volksgruppen wie die Kalendschin (mit 12,9 % die drittgrößte Gruppe), die Luo (mit 10,5 %), die Turkana (2,6 %), die Massai (2,2 %) und die Samburu (0,6 %).
Zu den kuschitischsprachigen Völkern im Nordosten des Landes gehören die kenianischen Somali (6,2 %) und die Oromo sowie kleinere Gruppen wie die Rendille (0,2 %) und die El Molo.[10]
Nicht-afrikanische Bevölkerungsgruppen (Europäer vorwiegend englischer Herkunft, Asiaten, Araber) machen etwa 1 %[1] der Bevölkerung aus.
Sprachen und Dialekte
Nach der geltenden Verfassung gilt seit 1992 Swahili mit Englisch als eine der offiziellen Sprachen des Parlamentes, jeder Kandidat muss Kenntnisse der Sprache nachweisen; aber alle Beschlüsse des Parlamentes sind auf Englisch zu fassen [11]. Auf der unteren Ebene der Gerichte ist Swahili als Verhandlungssprache zugelassen, Niederschriften und Urteile sind hingegen auf Englisch auszufertigen; die öffentlichen Verwaltungen dürfen im Verkehr mit dem Bürger Englisch und Swahili verwenden [12]; im Entwurf der neuen Verfassung sind Englisch und Swahili als die beiden offiziellen Sprachen des Staates vorgesehen, Swahili außerdem als nationale Sprache.[13] Die wichtigsten Sprachen von insgesamt 52 Volksgruppen (die Linguisten führen ganz genau 61 Sprachvarianten inkl. indischer Sprachen und Dialekte auf) sind:[14]
- Englisch ist als Erbe der britischen Kolonialzeit eine der beiden offiziellen Amtssprachen Kenias und besonders durch den Gebrauch als Schulunterrichtssprache weit verbreitet.
- Swahili ist die zweite Amtssprache. Es wird an der Küste um Mombasa z. B. von den Giriama gesprochen und in den Schulen gelehrt. Gleichzeitig ist Swahili Verkehrssprache in ganz Ostafrika. In Kenia ist es die vor allem auf dem Land am meisten gesprochene Sprache.
- Kikuyu: Sprache der größten Volksgruppe (22 Prozent der Gesamtbevölkerung), insbesondere um Nairobi; berühmte Kikuyu: Jomo Kenyatta, Mwai Kibaki, Wangari Muta Maathai und Ngugi wa Thiong'o.
- Kamba: dem Kikuyu verwandt, wird von 11 Prozent der Bevölkerung östlich des Mount Kenya gesprochen.
- Luhya: Sprache der gleichnamigen zweitgrößten Volksgruppe (14 Prozent) im Westen um Kakamega (Provinzhauptstadt) umfassend aus mehreren Sprachen z. B. Bukusu, Maragoli, Tiriki.
- Luo: Die Sprache des drittgrößten Volks (13 Prozent), wird am Victoriasee um Kisumu gesprochen. Berühmte Luo: Jael Mbogo, Oginga Odinga, Raila Odinga und Tom Mboya.
- Kalenjin: Ist eine mehrere Sprachen umfassende Sprachgruppe (11 Prozent), z. B. Pokot oder das Tugen, die Sprache des Volks, aus dem der zweite Präsident Daniel arap Moi entstammt. Die meisten der kenianischen „Wunderläufer“ sind Kalenjin, besonders aus dem Volk der Nandi.
- Turkana: Sprache des Turkana-Volkes; etwa 340.000 Sprecher.
- Maa ist die Sprache der Massai und verwandter Völker wie der Samburu und Njemps.
- Indische Sprachen und Dialekte der „Asians“ genannten Inder im Land.
- Sheng ist die aktuelle Jugendsprache.
- Ki-Settler war die auf Swahili basierende Lingua franca der weißen Kolonialherren mit ihren Bediensteten, ähnlich dem Fanakalo in Südafrika oder dem Chilapalapa im kolonialen Rhodesien. Die Vorsilbe Ki- steht im Swahili für „Sprache“, heißt hier also: „Sprache der Siedler“.
Religion
Nach der Volkszählung von 2009 sind 82,6 Prozent der Bevölkerung Christen, davon etwa 26 % Anglikaner, 23,3 % Katholiken, 2,5 % Orthodoxe sowie Anhänger der zahlreichen afrikanischen Kirchen.[15] Insgesamt sind 47,4 % der Bevölkerung Protestanten.[10]
Nur noch knapp 1,6 Prozent der Kenianer werden den traditionellen afrikanischen Naturreligionen zugerechnet.[10] Weiterhin gibt es vor allem an der Küste Muslime der sunnitischen Richtung, die ungefähr 11,1 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmachen und vor allem in den südöstlichen Küstengebieten leben. Im östlichen Viertel des Landes dominieren muslimische Somali, die etwa die Hälfte aller Muslime Kenias ausmachen. Genauere Zahlen sind umstritten, da eine Unterscheidung zwischen kenianischen Somali und zwischen einer halben und einer Million Flüchtlingen aus Somalia schwierig ist. Daher könnten sie inzwischen bis zu 20 Prozent der Bevölkerung ausmachen.
Daneben sind 0,1 Prozent der Bevölkerung Hindus und 2,4 % der Bevölkerung sind konfessionslos.[10]
Geschichte
Das Gebiet des heutigen Staates Kenia war bereits vor mehr als vier Millionen Jahren von frühen Vormenschen wie Australopithecus anamensis und Kenyanthropus platyops besiedelt und gehört zu jenen Regionen Afrikas, in denen sich die Gattung Homo entwickelte.
Die Geschichte Kenias als Kolonie beginnt 1885 mit einem deutschen Protektorat über die Besitzungen an der Küste des Sultans von Sansibar. 1888 kam die Imperial British East Africa Company nach Kenia und verwaltete bis 1895 Britisch-Ostafrika. Deutschland übergab seine küstennahen Gebiete 1898 an die Briten.
1895 rief die britische Regierung Britisch-Ostafrika als Protektorat aus und gab 1902 das fruchtbare Bergland als Siedlungskolonie für Weiße frei. 1920 wurde Kenia offiziell zur Kronkolonie.
Kenia durchlebte Kolonialgeschichte und war lange Zeit in der Hand der Briten. Von 1952 bis 1960 war Kenia auf Grund von Aufständen im Ausnahmezustand. 1957 fanden die ersten Wahlen statt. Die Kenya African National Union (KANU) bildete die erste Regierung. Am 12. Dezember 1963 wurde Kenia unabhängig. Ein Jahr später wurde Jomo Kenyatta der erste Präsident der Republik Kenia, in der das Einparteiensystem galt.
Soziales
Medizinische Versorgung
Die Säuglingssterblichkeit lag im Jahr 2008 bei 77 je 1.000 Geburten, die Müttersterblichkeit 560 je 100.000 Geburten. Nach Angaben von UNAIDS sind 7,1 bis 8,3 % der erwachsenen Bevölkerung (15-49 Jahre) HIV-positiv.[16] Jugendliche sind besonders häufig betroffen. AIDS hat in Kenia zu einem Absinken der Lebenserwartung beigetragen.
Siehe auch: AIDS in AfrikaBeschneidung
2002 wurde in Kenia mit dem Childrens Act eine moderne Kinderschutzgesetzgebung verankert. Hiernach ist die Genitalbeschneidung an unter 16-Jährigen gesetzlich verboten und wird in Artikel 14 unter Strafe gestellt. Es ist nicht bekannt, ob dieser Artikel vor Gericht schon einmal zur Anwendung kam.
Die kenianische Regierung hat im Übrigen einen „Nationalen Aktionsplan zur Abschaffung der Genitalbeschneidung von 1999 bis 2019“ (also ein Programm gegen die weibliche Genitalbeschneidung) aufgestellt. Dieser Plan deutet schon darauf hin, dass die Beschneidung von Frauen und Mädchen - wie sie z. B. wieder von Mungiki praktiziert wird – noch nicht überall erfolgreich verhindert werden kann.
Homosexualität
Homosexualität in Kenia ist in Teilen der Gesellschaft tabuisiert und homosexuelle Handlungen zwischen Männern sind strafbar. Allerdings gab es seit einigen Jahren keine strafrechtlichen Verurteilungen auf dieser Grundlage. Darüber hinaus gibt es in Kenia kein Antidiskriminierungsgesetz oder eine Anerkennung von gleichgeschlechtlichen Paaren.
Hunger und Überflutungen
Im Januar 2006 litt der Nordosten des Landes unter den Folgen einer Dürre und dem damit einhergehenden Nahrungsmittelmangel; von der Hungerkrise am Horn von Afrika 2006 waren auch in den angrenzenden Ländern Millionen Menschen bedroht.
Anfang April 2006 kam es nach rekordartigen Regenfällen (Nairobi: 54,5 mm) im ganzen Land zu Überflutungen. Viele Menschen starben in den Fluten. Mehrere Orte im Norden waren von der Außenwelt abgeschnitten, so dass die Armee Hubschrauber zur Versorgung der Bevölkerung einsetzte.
Bildung
Der Lehrplan orientiert sich am sogenannten 8-4-4-System, welches das koloniale Schulsystem mit seinen eurozentristischen Inhalten ablöste, das heißt acht Jahre Grundschule, vier Jahre Gymnasium und vier Jahre Hochschule.
Jedes Jahr findet zwischen den Schulen ein spannender Wettkampf um die höchsten Punktzahlen im nationalen Wettbewerb statt. Die Medien berichten ausführlich und mit gefühlvollen Homestorys über die stolzen Sieger und Siegerinnen. Die besten Schüler des Landes erhalten vom Präsidenten manchmal einen Ochsen oder ein Universitätsstipendium.
Vorschulerziehung
Kindergärten und Vorschulerziehung (preschool education) sind überwiegend auf die Städte beschränkt und kostenpflichtig. Sie werden meist von bildungsstarken und wohlhabenderen Elternhäusern verlangt. Einige der Kindergärten arbeiten z. B. nach der Montessori-Pädagogik.
Achtjährige Grundschule
Besonders auf dem Land wurden viele Grundschulen nach dem Harambee-Prinzip unterhalten, das heißt die Eltern finanzierten sie durch Spenden selbst. Diese Schulen waren in jeder Hinsicht arm. Diese Situation verbesserte sich erst, als 2003 die Regierung Kibaki ihr Wahlversprechen einlöste und das Schulgeld für die „Primary Schools“ abschaffte. Damit ermöglichte sie zum ersten Mal den Zugang zur Bildung für Kinder aus ärmeren Familien. Es gingen plötzlich 1,7 Millionen Kinder mehr zur Schule. Jedoch blieben Investitionen im Bildungssektor aus, und das Schulsystem ist kaum im Stande, der steigenden Anzahl von Schülern gerecht zu werden.
Das Lehrer-Schüler-Verhältnis ist auf 1:100 gefallen, ein qualitativ guter Unterricht ist daher kaum möglich. Zudem nimmt die Zahl der Lehrer kontinuierlich ab. Und wer eine halbwegs akzeptable Lehrer-Schüler-Relation für seine Kinder wünscht mit dem daraus resultierenden besseren Lernerfolg und sich nicht zufrieden gibt, nur dem Papier nach seine Kinder eine Klasse weiter aufsteigen zu lassen, ist weiterhin gezwungen, seine Kinder gegen entsprechendes Schulgeld auf eine der vielen Privatschulen zu schicken.
Weiterführende Schulen
Weiterführende Schulen (Klasse 9–12) sind kostenpflichtige Gesamtschulen. Ihre Träger sind der Staat, große Organisationen wie z. B. die Kirchen oder Privatleute. Die beiden letzteren werden allgemein als Privatschulen bezeichnet. Aufgrund der Kosten sind diese Schulen für große Teile der Bevölkerung unzugänglich, auch wenn die Privatschulen Stipendien vergeben. Einige Schulen nehmen kostenlos nur begabte Kinder aus den Slums auf.
Berufsausbildung
Eine Berufsausbildung, wie sie in Deutschland etwa nach dem Dualen System oder in Berufsfachschulen flächendeckend bekannt ist, existiert in Kenia nicht. Entweder erfolgt eine Art Ausbildung im Betrieb (in-service-training) oder an einer in den Städten zahlreichen Privatinstituten, etwa für Kfz-Mechaniker, Frisöre oder Computerfachleute. Alle diese Ausbildungen kosten Geld. Ein Hardware-Fachmann wird zum Beispiel in Nairobi für 2000 Euro in 18 Monaten ausgebildet. So eine Ausbildung erhöht die Chancen auf dem freien Markt enorm.
Universitäten
Kenia hat heute sieben staatliche Volluniversitäten und eine Vielzahl von Colleges. Nur die besten Schüler erhalten an den staatlichen Universitäten kostenlose Studienplätze. Wer weniger „gut“ ist, ist auf die kostenpflichtigen (internationalen) Privatuniversitäten angewiesen. An den Universitäten fehlt es öfter an nötigen Geldern, daher sind Streiks der Dozenten oder Studenten häufig.
Noch immer zieht es die Elite des Landes (oder Gemeinschaften, die über Harambee das Geld aufbringen) vor, ihre Kinder in Großbritannien oder den USA studieren zu lassen. Einige kommen zum Studium auch nach Deutschland. Ein Auslandsstudium gibt ihnen in der Regel einen Startvorteil bei der Berufssuche. Manche Studiengänge können in Kenia nicht belegt werden.
Politik
Innenpolitik
Siehe auch: Politisches System Kenias#Wahlen 2007Wegen Korruptionsvorwürfen wurden 2005/06 zehn Minister entlassen oder traten wegen größerer Finanzskandale (Anglo-Leasing-Skandal und Goldenberg-Skandal) selbst zurück. Zu den aus mangelnder Loyalität zur Regierung von Präsident Kibaki 2006 entlassenen Ministern gehörten unter anderem Bauminister Raila Odinga und Außenminister Kalonzo Musyoka.
Am 22. März 2006 trat das (nach der für die Regierung gescheiterten Volksabstimmung über die neue Verfassung) von Präsident Kibaki beurlaubte Parlament zur neunten Periode zusammen. Kibaki äußerte sich zur neuen Verfassung und positiv zum Kampf gegen die Korruption. Er bejahte die Pressefreiheit (hier bezog er sich auf den „Sturm auf den Standard“), mahnte die Presse aber gleichzeitig zur Verantwortung.
Am 28. November 2006 gelang in der KANU ein interner Parteicoup, in dem durch eine nicht durch die Führung der Partei einberufene Delegiertenkonferenz in Mombasa eine neue Parteiführung gewählt und wohl mit Hilfe der Regierung und Ex-Präsident Moi registriert wurde. Damit wurde trotz lautstarker Proteste Uhuru Kenyatta fast die gesamte alte Parteiführung entmachtet und Nicolas Biwott neuer Parteichef. Gleichzeitig wurde er damit auch der mit zahlreichen Privilegien versehene offizielle Führer der Opposition im Parlament.
Der Oberste Gerichtshof (High Court) hob diese Entscheidung am 29. Dezember 2006 wieder auf, bis in der Hauptsache am 11. Februar 2007 entschieden würde. Damit war Uhuru wieder Partei- und Oppositionsführer – auf Zeit.
Präsident Mwai Kibaki (vom Stamm der Kikuyu), Raila Odinga (vom Stamm der Luo) und Kalonzo Musyoka traten in der Präsidentenwahl im Dezember 2007 als Kandidaten an. Die Wahlen fanden am 27. Dezember statt. Kibaki wurde hierbei mit einer knappen Mehrheit von 300.000 Stimmen im Amt bestätigt. Die Opposition und internationale Wahlbeobachter sprechen von massiven Wahlfälschungen. Nach der Bekanntgabe der Vereidigung von Mwai Kibaki zum Präsidenten kommt es in ganz Kenia zu schweren Auseinandersetzungen zwischen den Sicherheitskräften und Demonstranten. Schwerpunkt der gewalttätigen Auseinandersetzungen sind die Hauptstadt Nairobi und Kisumu. Angeheizt wird die Situation durch ethnisch motivierte Gewaltakte in mehreren Landesteilen, die für einen Wechsel an der Spitze des politischen Systems stimmten.[17] Sie richten sich vor allem gegen Kikuyu, also Angehörige der Ethnie von Präsident Kibaki.
Am 4. August 2010 wurde über eine neue Verfassung in einem Referendum abgestimmt, die mehrheitlich von der Bevölkerung angenommen wurde.[18]
Menschenrechte
Amnesty International bemängelt in seinem Jahresbericht von 2010, dass es der kenianischen Regierung am politischen Willen fehlt, die Personen, die für Menschenrechtsverstöße bei den gewalttätigen Ausschreitungen nach den Wahlen im Jahr 2007 verantwortlich waren, vor Gericht zu stellen und für eine angemessene Entschädigung der Opfer zu sorgen. Auch am Zustand der Straflosigkeit für Mitarbeiter der Staatssicherheitsdienste, die ungesetzliche Tötungen und Folterungen zu verantworten hatten, änderte sich nichts, so der Bericht. Auch andere Menschenrechtsorganisationen wie zum Beispiel die Kenya National Commission of Human Rights (KNCHR) beklagen weiterhin eine „Kultur der Straflosigkeit“ in Kenia, da es bislang nicht gelungen ist, ein lokales Strafgericht zur Aburteilung der Verursacher und Hintermänner der gewaltsamen Ausschreitungen nach den Wahlen am 27. Dezember 2007 einzurichten. Eine endgültige Entscheidung, ob der IStGH in Den Haag sich des Falles Kenia offiziell annimmt, steht noch aus.
Menschenrechtsverteidiger sahen sich Bedrohungen und großen persönlichen Risiken ausgesetzt. Bei pogromartigen Zusammenstößen zwischen einzelnen Ethnien kommt es ebenfalls immer wieder zu Menschenrechtsverletzungen. Tausende von Menschen wurden bereits gewaltsam aus ihren Häusern vertrieben. Sexualverbrechen wie Vergewaltigungen und Zwangsbeschneidungen von Frauen und Mädchen ist nach wie vor weit verbreitet. Im März erschien eine Studie der International Federation of Women Lawyers (FIDA), der zufolge in Kenia für Frauen und Mädchen mit Behinderungen das Risiko, Opfer geschlechtsspezifischer Gewalt zu werden, dreimal so hoch ist wie für nicht behinderte Frauen. Die Studie stellte außerdem fest, dass entsprechende Vorfälle praktisch nie zur Anzeige gelangen.[19][20][21]
Die Kinderprostitution in dem ostafrikanischen Land hat gemäß einem UNICEF-Bericht dramatische Ausmasse angenommen. Fast ein Drittel aller Mädchen zwischen 12 und 18 Jahren hätten bereits Sex gegen Geld oder Geschenke gehabt. Bei rund 36% aller Geschlechtsakte mit Kinderprostituierten seien keine Kondome verwendet worden. Laut dem Bericht bieten bis zu 15.000 Mädchen im Alter von 12 bis 18 Jahren an den kenianischen Küsten gelegentlich Sex gegen Geld oder Sachgüter an. Das seien bis zu 30% dieser Altersgruppe in der Region. Regelmäßig prostituierten sich dort zwei- bis dreitausend Jungen und Mädchen.[22] Im Human Rights Report 2009 der vereinigten Staaten von Amerika wird zur Situation der Menschenrechte in Kenia zusätzlich der Menschenhandel und die Rekrutierung von Kindersoldaten erwähnt.[23]
In Kenia herrscht ein Klima der gesellschaftlichen Ablehnung, Diskriminierung und Gewalt gegen Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität. 2007 hat der Rat der Imame und Prediger von Kenia, Homosexualität öffentlich verurteilt und sich gegen die Legalisierung von gleichgeschlechtlichen Ehen ausgesprochen.[24] Das Strafgesetzbuch kriminalisiert und verbietet homosexuelle Handlungen im allgemeinen und sieht ein Höchststrafmass von 14 Jahren vor. Eine spezielle Klausel nennt explizit homosexuelle Handlungen unter Männern und sieht hier eine Höchststrafe von 21 Jahren vor.[25] Im Februar 2010 wurden drei homosexuelle Männer im Küstenort Mtwapa von einer durch einen Bischof aufgehetzten Menge gejagt, misshandelt und beinahe umgebracht.[26][27]
Innere Konflikte
Im Turbi-Massaker, wo es um Viehdiebstahl, Weideland und Wasserrechte ging, waren 2005 bei Kämpfen zwischen verfeindeten Ethnien 90 Menschen ums Leben gekommen.
Am 10. April 2006 ereignete sich in der Nähe von Marsabit ein Flugzeugunglück, bei dem 14 Menschen ums Leben kamen. Drei Insassen überlebten den Absturz einer Harbin Yunshuji Y 12 II Turbo Panda (chinesische Weiterentwicklung der russischen Antonow An-26), die bei stürmischem Wetter und Nebel in einen Hügel raste. Das Flugzeug brannte sofort völlig aus. Unter den 14 Personen befanden sich hochrangige Politiker. Es handelte sich hierbei um 4 (Assistant) Minister, 6 Parlamentarier, 1 anglikanischen Bischof und weitere Regierungsangestellte. Die Gruppe war auf dem Weg, um Friedensgespräche mit verfeindeten nomadischen Clans zu führen. Drei der verunglückten Politiker repräsentierten die dort angesiedelten und seit langem verfeindeten Clans. MP Dr. Bonaya Godana war ein Gabbra, MP Abdi Sasura ein Borana und Vize-Minister Titus Ngoyoni ein Rendille. Erst kurz zuvor waren sie übereingekommen, für den Frieden in der Region zusammenzuarbeiten. Da fast alle Toten im Flugzeug aus dieser Gegend stammten, verlor die Provinz mit einem Schlag einen Großteil ihrer politischen Elite.
Präsident Kibaki ordnete drei Tage Staatstrauer an; das Parlament unterbrach seine Arbeit für eine Woche. Die durch den Tod notwendigen fünf Nachwahlen brachten am 24. Juli 2006 in drei Fällen Verwandte der Getöteten ins Parlament. In Nakuru gewann William Kariuki Mirugi, der 28-Jährige Sohn des verstorbenen Mirugi Kariuki. Er gehört der neuen – von Präsident Kibaki favorisierten – Partei NARC-K an.
Korruption
Korruption kann in Kenia in allen Regierungsperioden der drei bisherigen Präsidenten Kenyatta, Moi und Kibaki beobachtet werden. Im Korruptions-Index (Corruption Perceptions Index; CPI) von Transparency International rangiert Kenia unter 178 Ländern an 154. Stelle[28] Eine Schätzung besagt, dass der durchschnittliche kenianische Stadtbewohner 16 Mal pro Monat besticht, z. B. Polizisten an Straßensperren. Sicherlich sind die meisten dieser Bestechungsgelder klein und nicht immer im politischen Raum zu suchen. In die großen Korruptionsfälle, seien es Bestechungen, Verschwendungen oder das Abzweigen von Geldern bei völlig überteuerten Geschäften, waren nicht nur Geschäftsleute, sondern immer auch Regierungsstellen, teils in großem Ausmaß, verwickelt.
Zwei der bedeutendsten Korruptionsskandale waren der Goldenberg-Skandal, in dem Kenia Anfang der 1990er-Jahre 700 Millionen Euro durch gefälschte Gold- und Diamantenexporte verlor, sowie der Anglo-Leasing-Skandal.
Die aktuelle Politik ist stark mit der Auseinandersetzung um die Korruption beschäftigt. Zwei Körperschaften bekämpfen neben der Presse und den gesellschaftlichen Gruppierungen offiziell die Korruption:
- Das „Public Accounts Committee“ (PAC) – ein Komitee des Parlaments – steht unter der Leitung von Uhuru Kenyatta.
- Die Kenya Anti-Corruption Commission (KACC) wird von einem Direktor geleitet, seit 2005 von dem Richter Aaron Ringera. Diese Kommission ist Nachfolgerin der aufgelösten KACA. Kritisiert wird, dass sie nur Ermittlungs-, aber keine Strafverfolgungsbefugnisse hat. Parallel hierzu war als unabhängiger Antikorruptionsberater des Präsidenten seit 2003 der frühere Journalist John Githongo tätig, der aufgrund von Drohungen um sein Leben fürchtete und 2005 ins selbst gewählte Exil nach London ging.
Verwaltung
Städte
Die größten Städte sind (Stand 1. Januar 2005):
- Nairobi: 2.750.562 Einwohner
- Mombasa: 799.636 Einwohner
- Kisumu: 394.684 Einwohner
- Nakuru: 259.934 Einwohner
Siehe auch: Liste der Städte in KeniaAdministrative Gliederung
Der Staat Kenia gliedert sich in sieben Provinzen und einen Hauptstadt-Distrikt:
Karte Nr. Provinz Fläche (km²) Einwohnerzahl Hauptstadt 1 Central 13.236 4.304.300 Nyeri 2 Coast 84.113 2.583.600 Mombasa 3 Eastern 154.354 5.380.200 Embu 4 Nairobi 693 2.165.600 - 5 North-Eastern 126.186 459.000 Garissa 6 Nyanza 12.507 4.889.700 Kisumu 7 Rift Valley 182.413 7.630.300 Nakuru 8 Western 8.285 3.569.400 Kakamega gesamt 581.787 30.982.100 Nairobi Wirtschaft
Kenias Bruttosozialprodukt ist in den letzten Jahrzehnten im Vergleich zu anderen afrikanischen Staaten überdurchschnittlich gewachsen. Da auch das Bevölkerungswachstum überdurchschnittlich war, hat sich dies nicht in einer wesentlichen Verbesserung der Lebensverhältnisse der meisten Kenianer niedergeschlagen. Die Arbeitslosenquote lag 2008 bei etwa 40 %, die Inflationsrate bei etwa 26 %.[1]
Landwirtschaft und Fischerei
Weit mehr als die Hälfte der Kenianer leben von der Landwirtschaft, doch sind nur etwa 20 Prozent der Fläche des Landes nutzbar. Der Rest ist wegen karger Böden oder zu geringen Niederschlägen meist Brach- oder Bergland. Angebaut werden neben Kaffee und Tee auch Sisal und Pyrethrum, das als Basis vieler Insektenbekämpfungsmittel dient.
Daneben erzeugen die Menschen hauptsächlich für den Eigenbedarf Mais, Weizen, Gerste, Zuckerrohr, Bohnen, Bananen, Reis, Ananas und Baumwolle.
In der Viehwirtschaft sind die Mast- und Milchrinder vorherrschend. Die größeren Betriebe im Hochland Kenias haben einen guten Entwicklungsstand erreicht. Umfangreiche Rinder-, Schaf-, Ziegen- und sogar Kamel-Herden müssen mit den kargen Mitteln des Landes ernährt werden.
Viel Waldgebiet steht unter Naturschutz. Demgemäß sind die Bambuswälder für die Papierindustrie und die Rinde der Akazien (als Gerbstoff genutzt) im Freiland von eher untergeordneter Bedeutung.
Allerdings wird etwa der besonders artenreiche Dakatcha-Tropenwald im Südosten des Landes aktuell durch den geplanten Bau einer Jatropha-Plantage durch die Firma Kenya Jatropha Energy zur Gewinnung von Agrarenergie bedroht. Die großflächige Plantage würde auch Auswirkungen auf die traditionelle Landwirtschaft der mehr als 20.000 in dem Gebiet lebenden indigenen Kleinbauern mit sich ziehen, weshalb das Vorhaben allgemein umstritten ist.[29]
Bodenschätze
Kenia hat nur geringfügige Vorkommen an Bodenschätzen. Man gewinnt in nennenswerter Menge Natriumcarbonat (z. B. im Magadi-See) und Salz, daneben geringe Mengen an Gips, Blei, Gold, Silber, Kupfer, Asbest, Kalkstein, Graphit sowie Flussspat, Kieselgur und Seifenstein.
Außenhandel
Kenia lebt vom Kaffee- und Tee-Export, von der Industrie (Maschinen- und Fahrzeugbau, Textil und Bekleidung, Ernährung und Genussmittel) und vom Tourismus (Nationalparks und Wildreservate). Der Handel mit Elfenbein und der Abschuss von Elefanten ist verboten, was größtenteils auf das Engagement von Richard Leakey zurückzuführen ist.
Gegen Ende der 1990er-Jahre konnte im gleichen Maße, wie der Kaffee an Bedeutung verlor, die Blumen-Industrie gewinnen. Kenia hat 2003 Israel als größten Blumenexporteur der Welt abgelöst und konnte 2005 seinen Marktanteil am europäischen Blumenmarkt auf 31 % ausdehnen.
Aus der Viehwirtschaft kommen Butter, Fleisch, Häute und Felle in den Export.
Wirtschaftsdaten
Veränderung des Bruttoinlandsprodukts (BIP)
in % gegenüber dem Vorjahr (real)Jahr 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 Veränderung in % gg. Vj. -0,2 1,1 1,1 2,8 4,6 5,7 6,1 7,0 4,1 5,5 Quelle: gtai [30] Entwicklung der Inflationsrate
in % gegenüber dem VorjahrEntwicklung des Haushaltssaldos
in % des BIP
(„minus“ bedeutet Defizit im Staatshaushalt)Jahr 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 Jahr 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 Inflationsrate 9,8 11,6 10,3 14,5 9,7 26,8 7,0 Haushaltssaldo -1,7 -2,0 ~-3 -2,1 -3,8 -5,2 -5,0 Quelle: gtai [30] Entwicklung des Außenhandels
(Außenhandel in Mrd. US$ und seine Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %)2003 2004 2005 Mrd. US$ % gg. Vj. Mrd. US$ % gg. Vj. Mrd. US$ % gg. Vj. Einfuhr 4,18 28,6 5,56 33,0 6,89 28,5 Ausfuhr 2,74 2,6 3,26 19,0 3,56 9,2 Saldo -1,44 -2,30 -3,33 Quelle: bfai [31] Staatshaushalt
Der Staatshaushalt umfasste 2009 Ausgaben von umgerechnet 8,76 Mrd. US-Dollar, dem standen Einnahmen von umgerechnet 6,86 Mrd. US-Dollar gegenüber. Daraus ergibt sich ein Haushaltsdefizit in Höhe von 6,2 % des BIP.[1]
Die Staatsverschuldung betrug 2009 16,54 Mrd. US-Dollar oder 54,1 % des BIP.[1]2006 betrug der Anteil der Staatsausgaben (in % des BIP) folgender Bereiche:
Raketenstarts
Die San-Marco-Plattform (San Marco Equatorial Range – SMER, Centro Spaziale Luigi Broglio) ist ein Raketenstartplatz vor der Küste Kenias zum Start von Feststoffraketen. Die San Marco Plattform besteht aus zwei ehemaligen Ölplattformen und zwei Versorgungschiffen, die bei einer Wassertiefe von etwa 20 m verankert sind. Der nächste Ort an der Küste ist Malindi. Die Nähe zum Äquator ist vorteilhaft, da durch die höhere Rotationsgeschwindigkeit der Erde gegenüber äquatorferneren Raketenstartplätzen weniger Treibstoff zum Erreichen der Erdumlaufbahn benötigt wird.
Im Zeitraum von 1964 bis 1988 wurden 18 Höhenforschungsraketen und neun Scout-Trägerraketen gestartet. Z.B. wurde von der San-Marco-Plattform 1972 der Röntgensatellit Uhuru („Freiheit“ auf Swahili) mit einer Scout-Rakete in den Orbit gebracht. Am 16. Februar 1980 wurden von dieser Plattform zur Beobachtung einer totalen Sonnenfinsternis einige Höhenforschungsraketen gestartet.
Obwohl seit 1988, insbesondere durch die Einstellung der Scout-Produktion, keine Nutzung bekannt ist, wird der Startplatz in Startplänen russischer Feststoffraketen Start-1 oder dem europäischen Vega-Programm genannt, da die Zulassung der Plattformen bis 2014 gilt.
Infrastruktur
- Uganda-Bahn
- Straßen
- Flugverkehr
- Matatus
- Busse (z. B. Akamba, Easy Coach)
Kommunikation
Mit Beginn des 21. Jahrhunderts hat die Zahl der Mobilfunkanschlüsse stark zugenommen. Es gibt etwa 19,4 Millionen Mobilfunkanschlüsse sowie etwa 664.000 Festnetzanschlüsse (Stand 2009).[1] Durch die zunehmende Verbreitung von Internetcafés und der Nutzung des Mobilfunknetzes steht vielerorts Internet zur Verfügung.
Energieversorgung
Im Jahr 2010 waren nur etwa 13 % der kenianischen Haushalte an das öffentliche Stromnetz angeschlossen. Die Regierung plant die Versorgung bis 2012 auf 22 %, bis 2022 auf 65 % und schließlich bis 2030 auf 100 % auszubauen. Dementsprechend wird auch mit einem starken Anstieg des Energiebedarfs von etwa 1300 MWel pro Jahr im Jahr 2010, über 2500 MW im Jahr 2015 auf 15.000 MW im Jahr 2030 gerechnet.
Bis 2030 soll die installierte Leistung auf 19.200 MW ausgebaut werden, dabei sollen 5110 MW aus Geothermie, 1039 MW aus Wasserkraft, 2036 MW aus Windenergie, 3615 MW aus Öl, 2420 MW aus Kohle, 2000 MW aus Importen sowie 3000 MW aus sonstigen Energieträgern gedeckt werden.[33]
Kenia ist zu etwa 65 % auf Wasserkraft angewiesen. Lang anhaltende Trockenperioden seit 2009 und großflächige Abholzung der Wälder reduzierten jedoch die Verfügbarkeit der Wasserkraftwerke auf etwa 30 %, was den vermehrten Einsatz von Ölkraftwerken erforderlich macht und damit zu einer verstärkten Abhängigkeit von Importen führt.[34]
Stromerzeugung in Kenia nach Energieträgern[33] Energieträger Strommenge 2011
(MWh)Anteil 2011 Strommenge 2030
geplant (MWh)Anteil 2030
geplantWasserkraft 743 52,1 % 1039 5,4 % Fossil 456 32,5 % 6035 31,4 % Geothermie 198 13,2 % 5110 26,6 % Biomasse 26 1,8 % ? ? Windkraft 6 0,4 % 2036 10,6 % Sonstige – – 3000 15,6 % Import – – 2000 10,4 % Summe 1429 100,0 % 19.220 100,0 % regenerativer Anteil 973 67,5 % ca. 11.000 ca. 60 % Wegen der geringen Versorgungssicherheit der Wasserkraftwerke setzt Kenia verstärkt auf andere erneuerbare Energieträger.[33]
- Geothermie
Kenia errichtete 1981 als erstes afrikanisches Land ein Geothermiekraftwerk. Die im Besitz des staatlichen Energieerzeugers KenGen befindlichen Kraftwerke Olkaria I–III sowie das in Privatbesitz befindliche Kraftwerk Olkaria IV in der Rift-Valley-Provinz decken mit einer Gesamtleistung von 198 MW 13,2 % des kenianischen Strombedarfs – damit liegt Kenia im internationalen Spitzenfeld. Bis 2017 soll die Kapazität um 576 MW erweitert werden und rund 35 % des Gesamtbedarfs decken.[35] Geologische Untersuchungen ergaben ein Potential für Geothermie zwischen 7000 und 10.000 MW verteilt auf 14 Lagerstätten.
- Windenergie
In der Lake-Turkana-Region soll bis 2013 Afrikas größter Windpark mit einer Gesamtleistung von 310 MW entstehen. Die Bauarbeiten an dem 617 Millionen Euro teuren Lake Turkana Wind Power-Projekt sollen im Dezember 2011 beginnen. Nach der Fertigstellung sollen so jährlich bis zu 700.000 Tonen CO2-Emissionen durch den Wegfall von Ölkraftwerken vermieden werden können, das entspricht den CO2-Emissionen von etwa 150.000 PKW.[36]
- Kernenergie
Im September 2010 gab Energieminister Patrick Nyoike bekannt, dass bis 2017 ein Atomkraftwerk mit einer Leistung von 1000 MW errichtet werden soll. Das Kraftwerk soll mit südkoreanischer Technologie errichtet werden und etwa 2,6 Milliarden Euro (3,5 Mrd. US$) kosten.[37]
Wasserversorgung
In Kenia sind lediglich etwa 70 % der städtischen und nur 48 % der ländlichen Bevölkerung mit sauberem Trinkwasser versorgt.[38] Die kenianischen Städte Mombasa und Nairobi werden mit Wasser aus den Mzina Springs versorgt. Aus der Quelle von Mzima Springs im größten National Park Kenias sprudeln täglich 200 Millionen Liter Trinkwasser. Das Quellwasser entstammt aus unterirdischen Gängen und wird durch das Lavagestein der Umgebung gefiltert. [39]
Tourismus
In Kenia findet sich eine Vielzahl an unterschiedlichen Landschaften, die alle charakteristisch für den afrikanischen Kontinent sind. Schöne Küstengebiete und ein langes Korallenriff, weite Savannen mit Großwildtieren, schneebedeckte Gipfel, Wüste und ein kleiner Dschungel (Regenwald). Dies alles ist im Wesentlichen für den Tourismus erschlossen, sowohl was den Massentourismus – meist an der Küste – aber auch den Individualtourismus – eher im Landesinneren, z. B. bei der Besteigung des Mount Kenya – angeht. Tragendes Element des Tourismus sind neben den weißen Stränden an der Küste die großen Nationalparks (siehe oben).
Prähistorische Stätten
Prähistorische Stätten, die besucht werden können, sind z. B. die Olorgesailie Prehistoric Site oder Kariandusi bei Gilgil. Viele Grabungsstätten der Paläoanthropologen, wie etwa des Orrorin tugenensis, können jedoch nicht besucht werden. Die anthropologische Forschung Kenias ist untrennbar mit dem Namen der Familie Leakey verbunden.
Kultur
Medien
The Standard: Im März 2006 kam es zu einem recht mysteriösen Überfall einer Spezialeinheit der Polizei auf die Tageszeitung The Standard und deren Fernsehsender KTN. Bei der Polizeiaktion liefen die üblichen Überwachungskameras weiter. Die Spezialeinheit hatte vergessen, die Kameras auszuschalten oder wenigstens die Videos zu beschlagnahmen. Diese Bilder wurden am nächsten Tag im Fernsehen gesendet und konnten weltweit von der Website des Standard heruntergeladen werden.
Die Attacke wurde von einer Schnellen Eingreiftruppe namens Kanga Squad durchgeführt, die von Offizieren der Geheimpolizei CID und der paramilitärischen Einheit General Service Unit (GSU) befehligt wurden. Die Kanga Squad waren mit russischen AK 47- und deutschen G3-Gewehren bewaffnet. Der Überfall erfolgte simultan auf die Büros des Standard und der KTN-Senderäume in Nairobi. Gleichzeitig wurden die Druckanlagen im Industriegebiet stillgelegt und Stapel frisch gedruckter Zeitungen in Brand gesetzt. In den Büros wurde Equipment wie Computer und Unterlagen beschlagnahmt. Die TV-Sendung wurde sofort unterbrochen.
Als spätere Begründung für die Attacke gab der Innenminister John Michuki einen Verdacht auf angebliche staatsfeindliche Aktivitäten der Zeitungsredaktion an. Die Zeitung hatte zuvor veröffentlicht, dass sich Kibaki mit Kalonzo Musyoka, einem seiner stärksten politischen Gegner, heimlich im Präsidentenpalast getroffen haben sollte. Die Opposition protestierte.
Radio Hope: Am 12. Mai 2006 ereignete sich ein ähnlicher Überfall auf Radio „Hope FM“, eine christliche Station der Nairobi Pentecostal Church, bei der bewaffnete Gangster die Senderäume stürmten, einen Wachmann erschossen und zwei weitere Menschen verletzten und anschließend die Räume in Brand setzten.
Das Media Council of Kenya (MCK) gründete daraufhin am 2. Juni 2006 unter der Leitung des altgedienten Journalisten Mitch Odero einen Presserat (Ethics Team), um alle Vorwürfe gegen die Presse selbst regeln zu können.
Schriftsteller
- Abdilatif Abdalla (*1946)
- Carolyne Abdalla
- Confessions of an AIDS Victim. East Africa Educational Publishers, Nairobi 1993. Erzählung.
- Karen Blixen alias Tania Blixen
- Jennifer Bobito
- Prescription: Love. Transafrica, Nairobi 1975. Erzählung.
- Screens against the sky. Bloomsbury/Penguin, London 1990 (Neuauflage: Penguin, 1992). Roman.
- An immaculate figure. Bloomsbury, London 1993. Roman.
- Rocha Chimera
- Jane Tapsubei Creider
- Two Lines: My Spirit and I. Women’s Press, London 1986.
- The Shrunken Dream. Women’s Press, Toronto (Kanada) 1992.
- Valerie Cuthbert
- The Great Siege of Fort Jesus: An Historical Roman. East African Publishing House, Nairobi 1970. Erzählung.
- Dust and Shadow. Phoenix Publishers, Nairobi 1990. Erzählung.
- Kuki Gallmann
- Monicah Genya
- Corney Gichuki
- Jomo Kenyatta
- Mary Kize
- Muthoni Likimani
- They Shall Be Chastised. Noni’s Publicity, 1974. Roman.
- What Does a Man Want?. 1974. Lyrik.
- Passbook Number F.47927: Women and Mau Mau in Kenya. Noni’s Publicity, 1985 (Neuauflage 2000). Roman.
- Lily Mabura
- The Pretoria Conspiracy. Focus Publications, 2000. Roman.
- Marjorie Oludhe MacGoye
- Murder in Majengo. OUP, Nairobi 1972. Erzählung.
- Song of Nyarloka and Other Poems. OUP, Nairobi 1977.
- Coming to Birth. Heinemann, Nairobi 1986.
- The Present Moment. Heinemann, Nairobi 1987.
- Street Life. Heinemann, Nairobi 1987. Erzählung.
- Victoria and Murder in Majengo . Macmillan, London 1993. Erzählung.
- Homing In. East Africa Educational Publishers, Nairobi 1994. Erzählung.
- Chira. East Africa Educational Publishers, Nairobi 1997. Erzählung.
- Omondi Mak'Oloo
- Hazel Mugo
- Black Night at Quiloa. East African Publishing House, Nairobi 1971. Roman.
- Micere Githae Mugo (*1942)
- The Trial of Dedan Kimathi. Heinemann, London 1976. Drama. Gemeinsam mit Ngugi wa Thiong'o.
- Daughter of my people, sing!. East African Literature Bureau, Nairobi 1976. Lyrik.
- The long illness of ex-chief Kiti. East African Literature Bureau, Nairobi 1976. Theaterstück.
- My mother’s poem and other songs. Songs and poems. East African Educational Publishers, Nairobi 1994.
- Meja Mwangi (*1948)
- Lydiah Mumbi Nguya
- The First Seed. East African Literature Bureau, Kampala 1975. Roman.
- Rebecca Njau (*1930)
- The Scar: a tragedy in one act. Lobp Art Gallery, Moshi 1965. Theaterstück.
- Ripples in the pool. Transafrica Publ., Nairobi; Heinemann, London 1975. Roman.
- The Hypocrite. Uzima Press, Nairobi 1977. Kurzgeschichten.
- Kenya women heroes and their mystical power. Mit Gideon Mulaki. Risk Publications, Nairobi 1984.
- The Sacred Seed. 2003. Roman.
- Stella Kahaki Njuguna
- Labyrinth. 2000. Roman.
- Asenath Bole Odaga
- The Villager’s Son.
- Jande’s Ambition. Lake Publishers and Enterprises, Kisumu 1966. Kinderbuch.
- The Shade Changes.
- A Bridge in Time.
- Between the Years.
- The Angry Flames. Lake Publishers and Enterprises, Kisumu 1978.
- The Diamond Ring. Lake Publishers and Enterprises, Kisumu 1968. Kinderbuch.
- Thu Tinda!. Uzima, Nairobi 1980. Kinderbuch.
- The Storm. Lake Publishers and Enterprises, Kisumu 1985.
- The Secret of the Monkey Rock.
- Why the hyena has a crooked neck and other stories. Women Literature Group, Kisumu 1993. Von Asenath Bole Odaga herausgegebene Sammlung von Kurzgeschichten von „Kenyan grassroots women writers & storytellers“.
- Margaret Ogola
- The River and the Source. Focus, Nairobi 1994. Roman.
- I Swear by Apollo. Nairobi 1995; Focus Publications, 2002. Roman.
- Grace Ogot (*1930)
- Moyez C. Vassanje
- Jameela Saddiqi
- Feast of the Nine Virgins. Bogle L'Ouverture, UK 2001. Roman.
- Charity Waciuma
- The Golden Feather. East African Publishing House, Nairobi 1966.
- Mweru, the Ostrich Girl. East African Publishing House, Nairobi 1966.
- Who’s Calling?. East African Publishing House, Nairobi 1972.
- Merry-Making. East African Publishing House, Nairobi 1972.
- Daughter of Mumbi. East African Publishing House, Nairobi 1974.
- Ngugi wa Mirii (*1951)
- Ngugi wa Thiong'o (*1938)
- Miriam Were
- The Boy in Between. Oxford University Press, Nairobi 1969.
- The Eighth Wife. East Africa Publishing House, Nairobi 1972.
- The High School Gent. Oxford University Press, Nairobi 1972.
- Your heart is my altar. East African Publishing House, Nairobi 1980. Roman.
Museen und Archive
Die meisten der kenianischen Museen, die über das ganze Land verstreut liegen, werden von den National Museums of Kenya (NMK) verwaltet.
- Nairobi National Museum; dieses Museum ist besonders interessant und wichtig. Dort werden spartenübergreifend naturgeschichtliche, zoologische, anthropologische, kulturelle und historische Aspekte behandelt.
- Fort Jesus in Mombasa
- Gedi Ruinen, in Gedi bei Malindi
- Hyrax Hill bei Nakuru
- Jumba la Mtwana, in Mtwapa bei Mombasa
- Kabarnet Museum in Kabarnet
- Karen Blixen Museum in Nairobi
- Kapenguria Museum in Kapenguria
- Kariandusi Museum bei Gilgil
- Kisumu Museum in Kisumu
- Kitale Museum in Kitale
- Koobi Fora im Sibiloi National Park
- Lamu Museum in Lamu
- Meru Museum in Meru
- Mnarani Ruinen in Kilifi
- Narok Museum in Narok
- Olorgesailie in der Nähe des Magadisees
- Siyu Fort auf Pate Island
- Takwa auf Manda Island
- Thimlich Ohinga 45 km westlich von Migori
Weitere Museen werden von anderen Organisationen unterhalten, so das Railway Museum oder die National Archives.
Musik und Tanz
Besonders Nairobi bietet häufige nationale oder internationale Musik-, Tanz- und Akrobatik-Shows, sei es in großen Hotels, Theaterspielstätten, Schulen oder Kulturzentren. Der Tradition verschrieben sind die Gonda Traditional Entertainers, die Bomas of Kenya und die Original Zengala Band.
Die bekannteste Band aus Kenia ist die Safari Sound Band, die bereits mehrfach mit Platin ausgezeichnete Alben veröffentlichen konnte. Auch in Europa feierte die Safari Sound Band bereits große Erfolge auf Tourneen.
Kenia hat eine reiche Chormusikszene mit einer starken Betonung auf religiösen Gesang. Einer der bekanntestes Chöre ist der Muungano National Choir unter der Leitung von Boniface Mganga, der unter anderem auch die bekannte kongolesische Missa Luba singt.
Bekannte kenianische Sänger sind: Susan Awiyo, Merry Johnson, Alex und Merry Ominde, Kim4Love, Necessary Noize (Sängerin: Nazizi), Longombaz und Redsan, Juacali.
Theater
Das Theaterleben wird stark vom Schultheater geprägt. Jedes Jahr finden in den Distrikten, Provinzen und auf nationaler Ebene Wettbewerbe und Festivals statt. Die Stücke, die sich um das Genre des Volkstheaters bewegen – und thematisch z. B. häufig AIDS oder frühe Schwangerschaft aufgreifen – werden häufig im Fernsehen gezeigt.
Klassische Theaterspielstätten gibt es wenige, so das Kenya National Theater, welches jedoch kein festes Ensemble hat, sondern nationalen und internationalen Truppen und Show-Events Raum bietet.
Bekanntere Theatergruppen sind Heartstrings Ensemble, Mbalamwezi Players, Tufani, Hearts Ablaze und Winds of Change. Bekannte Schauspieler sind Winnifred Gitao, Angel Waruinge, Antony Kinuthia und Benta Stephanie Ochieng. Mumbi Kaugwa ist zudem Stückeschreiber und Regisseurin.
Die einzige feste Truppe mit eigener Spielstätte, meist Laien mit einer erstaunlichen Qualität, haben die Phoenix Players Theatre Company. Der Theaterraum ohne Bühne und Vorhang ist der Keller des Professional Centre in der Innenstadt Nairobis. Die Truppe ist unter seinem Gründer James Falkland 1984 aus dem kolonialen und von der Familie Maule betriebenen Donovan Maule Theater hervorgegangen, das im modernen Kenia nicht mehr lebensfähig war. Die Phoenix Players haben sich mit einem speziellen Programm dem Thema Anti-HIV gewidmet. Sie leben von ihren Mitgliedern und Spendern, kämpfen aber trotzdem ständig um ihre Existenz.
Ansonsten bieten die Kulturzentren großer Nationen in Nairobi Theatergruppen und Säle, in denen periodisch Theater gespielt wird, so im French Cultural Centre, dem Alliance Francaise oder im Goethe-Institut.
Aufgrund dieser Bedingungen hat sich eine kleine, aber lebhafte Theaterszene entwickelt. Autoren wie Cajetan Boy oder Jimmy Makotsi schreiben moderne authentische Stücke in Englisch oder Swahili.
Film
Das Filmleben wird in den großen Städten vom US-amerikanischen Mainstream und von Bollywood (aufgrund der starken indischen Minderheit im Land) beherrscht. Gemeinsam organisieren das Alliance Francaise und das Goethe-Institut in Nairobi z. B. Kinderfilm-Festivals.
Kenia ist ein Land, in dem relativ viele internationale Filme gedreht werden, z. B. Jenseits von Afrika (1986), Die weiße Massai (2004), Der ewige Gärtner (2005) oder Afrika, mon amour (2007).[40]
Für das Fernsehen, die Kenya Broadcasting Corporation (KBC) werden auch Filme im Land produziert, so z. B. Reflections oder Naliaka von Brutus Serucho.
Feiertage
Die öffentlichen Feiertage wurden in der Verfassung von 2010 neu festgelegt. Darin wurden Feiertage, wie der 10. Oktober (Moi Day, zu Ehren des früheren Präsidenten Daniel arap Moi) gestrichen. Der 20. Oktober (Kenyatta Day, zu Ehren des ersten Präsidenten Jomo Kenyatta) wurde umbenannt in Mashujaa Day – einem Gedenktag für alle Helden in der kenianischen Geschichte. Idd ul-Azha und Diwali gelten nur für Angehörige der jeweiligen Glaubensrichtung als öffentliche Feiertage. Sollte ein öffentlicher Feiertag auf einen Sonntag fallen wird der nächste darauf folgende Werktag zum Feiertag.[41]
Auch werden zu bestimmten Anlässen immer wieder einzelne Tage zum Feiertag erklärt; dieses gilt jedoch nur in dem entsprechenden Jahr. Z.B. wurde anlässlich des Wahlsieges von US-Präsident Barack Obama der 6. November 2008 als Obama Day zum Feiertag erklärt.[42]
Feiertage Datum Name Deutscher Name Anmerkungen 1. Januar New Years Day Neujahr März/April Good Friday Karfreitag Termin variabel März/April Easter Monday Ostermontag Termin variabel 1. Mai Labour Day Erster Mai 1. Juni Madaraka Day − siehe Jomo Kenyatta September/Oktober Idd ul-Fitr Fest des Fastenbrechens Termin variabel, abhängig vom Erscheinen des Mondes 20. Oktober Mashujaa Day Tag der Helden vor der Verfassung von 2010 als Kenyatta Day gefeiert Oktober/November Diwali Hinduistisches Lichterfest Termin variabel, abhängig vom Erscheinen des Mondes 12. Dezember Jamhuri Day Tag der Republik Nationalfeiertag, Unabhängigkeit von Großbritannien (1963) 25. Dezember Christmas Day Weihnachten 26. Dezember Boxing Day 2. Weihnachtsfeiertag Idd ul-Azha Islamisches Opferfest Termin variabel, abhängig vom Erscheinen des Mondes Sport
Gemeinsam mit den afrikanischen Staaten Äthiopien und Marokko stellt Kenia regelmäßig die besten Langstreckenläufer der Welt, insbesondere in den olympischen Disziplinen 5000-Meter-Lauf, 10.000-Meter-Lauf, dem Hindernislauf und zunehmend auch dem Marathonlauf.
Der aktuell bekannteste Fußballspieler des Landes ist McDonald Mariga, welcher bei Inter Mailand spielt.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g h i j CIA World Factbook: Kenya Juli 2009 (englisch)
- ↑ Kenya Census 2009, Daily Nation, 31. August 2010
- ↑ International Monetary Fund, World Economic Outlook Database, April 2008
- ↑ Harenberg Länderlexikon. Alle 192 Staaten der Welt auf einen Blick. Harenberg Verlag, Dortmund 1998. S. 521
- ↑ Länderdatenbank der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung
- ↑ http://hdrstats.undp.org/en/countries/profiles/KEN.html
- ↑ https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/ke.html
- ↑ http://apps.who.int/ghodata/?vid=60850
- ↑ [1].
- ↑ a b c d Kenianische Volkszählung 2009. Abgerufen am 2. November 2011.
- ↑ (N. O. Ogechi: On language rights in Kenya, S. 287)
- ↑ (Ogechi, S. 290)
- ↑ (Ogechi, S. 288)
- ↑ (Ogechi, S. 290 f)
- ↑ Länderinformationen des Auswärtigen Amtes zu Kenia
- ↑ UNAIDS – Kenya (englisch) 2008
- ↑ Loren B Landau / Jean Pierre Misago: Who to Blame and What’s to Gain? Reflections on Space, State, and Violence in Kenya and South Africa Afrika Spectrum Vol.44 N°1 (2009), Institut für Afrika-Studien des GIGA German Institute of Global and Area Studies, Hamburg
- ↑ Zeit:Ein tief gespaltenes Land stimmt über neue Verfassung ab
- ↑ Der Bericht in englischer Sprache als PDF THE FEDERATION OF WOMEN LAWYERS – KENYA (FIDA Kenya)
- ↑ Menschenrechtssituation in Kenia. Auswärtiges Amt, 1. November 2010, abgerufen am 22. März 2011.
- ↑ Jahresbericht Kenia 2010 Amnesty International
- ↑ UNICEF Bericht in englischer Sprache als PDF The Extent and Effect of Sex Tourism and Sexual Exploitation of Children on the Kenyan Coast
- ↑ 2009 Human Rights Report: Kenya BUREAU OF DEMOCRACY, HUMAN RIGHTS, AND LABOR (in englischer Sprache)
- ↑ 2009 Human Rights Report: Kenya BUREAU OF DEMOCRACY, HUMAN RIGHTS, AND LABOR (in englischer Sprache)
- ↑ Felix Wadewitz, Matthias Mengel: „Ich bin müde“ in Die Zeit
- ↑ Süddeutsche Zeitung Homosexuelle in Afrika - Schwulsein als Verbrechen (Seite besucht am 16. Juni 2010)
- ↑ Der Standard Von Kirchen aufgehetzter Mob wollte Homosexuelle lynchen (Seite besucht am 17. Juni 2010)
- ↑ http://www.transparency.org/policy_research/surveys_indices/cpi/2010/results Index 2010
- ↑ Kenia: Rettet den Dakatcha-Wald! (html). www.salveaselva.org. Abgerufen am 6. September 2011.
- ↑ a b Germany Trade and Invest – Wirtschaftstrends kompakt Kenia Jahresmitte 2008 29. August 2008
- ↑ Entwicklung des Außenhandels Kenias: bfai, 2006
- ↑ Der Fischer Weltalmanach 2010: Zahlen Daten Fakten, Fischer, Frankfurt, 8. September 2009, ISBN 978-3-596-72910-4
- ↑ a b c Ministry of Energy – Scaling-Up Renewable Energy Program (englisch) Mai 2011
- ↑ reuters.com – Kenya seeks sites for nuclear power plant (englisch) 26. November 2010
- ↑ newstimeafrica.com – China Extends KSh 7.4 Billion Loan for Geothermal in Kenya (englisch) 14. April 2010
- ↑ reuters.com – Kenyan wind farm gets U.N. carbon credit approval (englisch) 24. Mai 2011
- ↑ bloomberg.com – Kenya Aims to Build a Nuclear Power Plant by 2017 (englisch) 20. September 2010
- ↑ GTZ.Wasser
- ↑ DasErste.de
- ↑ Afrika, mon amour in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- ↑ Office Of The President – National Holidays and Public Holidays (Faksimile) (PDF-Datei, englisch) 10. Januar 2011
- ↑ Artikel "Kenia macht den 6. November zum Feiertag" auf spiegel.de
Siehe auch
Portal:Kenia – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Kenia
Weblinks
Wiktionary: Kenia – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, ÜbersetzungenCommons: Kenia – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikimedia-Atlas: Kenia – geographische und historische KartenWikinews: Kenia – in den Nachrichten- Klimadaten Kenia
- Länderinformationen des Auswärtigen Amtes zu Kenia
- Anti-Korruptions-Kommission
- Kenya Wildlife Service, zuständig für die Nationalparks und den Tierschutz (englisch)
- Informationszentrum der UN zu den 24 UN-Organisationen in Nairobi/Kenia
- APRM – Country Review Report of the Republic of Kenya, May 2006
Politische Gliederung AfrikasÄgypten1 | Algerien | Angola | Äquatorialguinea | Äthiopien | Benin | Botsuana | Burkina Faso | Burundi | Dschibuti | Elfenbeinküste | Eritrea | Gabun | Gambia | Ghana | Guinea | Guinea-Bissau | Kamerun | Kap Verde | Kenia | Komoren | Kongo (Dem. Rep.) | Kongo (Rep.) | Lesotho | Liberia | Libyen | Madagaskar | Malawi | Mali | Marokko | Mauretanien | Mauritius | Mosambik | Namibia | Niger | Nigeria | Ruanda | Sambia | São Tomé und Príncipe | Senegal | Seychellen | Sierra Leone | Simbabwe | Somalia | Südafrika | Sudan | Südsudan | Swasiland | Tansania | Togo | Tschad | Tunesien | Uganda | Zentralafrikanische Republik
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