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Konik Konik im Nationalpark Roztocze
Wichtige Daten Ursprung: Polen Hauptzuchtgebiet: Polen (Privat-, Staats- und Wildbahngestüte) Verbreitung: Polen Stockmaß: 130–140 cm Farben: Graufalben mit Wildzeichnung und Graubraune, Isabell, Schimmel, Brauner Haupteinsatzgebiet: Zucht und Landwirtschaft Der Konik (aus dem Polnischen: Pferdchen, kleines Pferd) ist eine Ponyrasse aus dem mittel- und osteuropäischen Raum. Die Ponys sind sehr robust und finden Verwendung sowohl in der Landwirtschaft als auch bei der Erhaltung von Naturschutzgebieten zum Beispiel im Oostvaardersplassen, in den deutschen Naturschutzgebieten Geltinger Birk (Ostsee), Schmidtenhöhe (Koblenz) und Wöhrdener Loch (Speicherkoog, Dithmarschen), und im polnischen Białowieża-Nationalpark, wo sie wild leben.
Inhaltsverzeichnis
Hintergrundinformationen zur Pferdebewertung und -zucht finden sich unter: Exterieur, Interieur und Pferdezucht.
Exterieur
Der Konik ist ein ursprünglich anmutendes Pony mit Tendenz zum Wildpferd. Der ansprechende Kopf ist mittelgroß und weist ein gerades oder leicht konkaves Profil auf. Der Schopf ist dicht und wird von kleinen Ohren eingerahmt. Der kurze Hals ist schwer mit einem breiten Ansatz und üppigem, dichten Langhaar. Der Rumpf des Konik ist lang und weist eine ausgeprägte Rippenwölbung auf, die Brust ist breit und tief. Die gut bemuskelte Kruppe ist eher kurz und abgeschlagen, der Schweifansatz ist tief. Die Beine sind kurz und kräftig mit trockenen Gelenken, harten Hufen und einem kleinen Kötenbehang.
Die Bewegungen des Konik sind in allen Gangarten fleißig und ausdauernd. Der Konik besitzt ein geringes Maß an Springvermögen und zeichnet sich durch seine hohe Widerstandskraft aus.
Interieur
Der Konik gilt als willig, ruhig und genügsam. Die Rasse zeichnet sich durch Langlebigkeit aus.
Zuchtgeschichte
Dem polnischen Konik sagen Experten nach, er sei identisch mit dem osteuropäischen Wildpferd oder weist zumindest eine enge Verwandtschaft auf, die wiederum mit allen Kleinpferden der Regionen Panjes und Schweiken in enger Verwandtschaft stehen.
Der Konik wird seit Jahrhunderten als Wildtier gejagt und konnte sich erst nach dem Erlass des litauischen Statutes im Jahre 1588, das den Schutz des Koniks vorsieht, in halbwilden Herden nahezu ungestört vermehren.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es noch größere, wild lebende, verkreuzte Herden und einen reinrassigen Bestand im Tierpark Zamość. Die Tiere von Zamość wurden nach der Schließung des Tierparks verstreut. Durch die Einrichtung eines Wildreservates im Urwald von Białowieża im Jahre 1936 sowie durch konsequente Selektion und Rückzüchtung konnte die Rasse in ihren Urzustand überführt werden. Nach dem 2. Weltkrieg wurde der Bestand des Reservates nach Popielno verlegt, wo die Züchtung erfolgreich fortgeführt wurde. Seit 1965 werden nunmehr auch Zuchttiere verkauft und Hengste an die Landeszuchten abgegeben. Koniks werden heute in Deutschland insbesondere vom NABU zur Landschaftspflege eingesetzt. So gibt es mehrere Herden in den Emsauen und kleinere Versuche in der Steveraue des Münsterlands, die von der Naturschutzstation des NABU betreut werden. Eine kleine Herde wird im Ilkerbruch bei Wolfsburg eingesetzt. Konik-Hengste werden seit einigen Jahren auch zur Genpoolerweiterung in der Dülmenerzucht in der Wildbahn des Merfelder Bruches verwendet.
Siehe auch
Literatur
- Tadeusz Jezierski, Zbigniew Jaworski: Das Polnische Konik. Die Neue Brehm-Bücherei Bd. 658, Westarp Wissenschaften, Hohenwarsleben 2008, ISBN 3-89432-913-0
Weblinks
Commons: Konik – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
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