- Konstantes Kapital
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Konstantes Kapital bezeichnet in der Theorie von Karl Marx, der damit an bürgerliche Ökonomen vor ihm anknüpft, den Teil des vom Unternehmer angelegten Kapitals, der im Produktionsprozess nicht vermehrt, sondern lediglich erhalten wird, indem sein Tauschwert durch die Arbeit auf die produzierte Ware übertragen wird. Deshalb ist dieses Kapital konstant, im Gegensatz zum variablen Kapital, das in dem Lohn für die Arbeitskraft besteht, und sich im Produktionsprozess durch die Bildung neuen Werts vermehrt.
Das konstante Kapital besteht aus zwei unterschiedlichen Teilen, die sich in der Wertzirkulation unterschiedlich verhalten und daher schon von Adam Smith als „fixes Kapital“ und „zirkulierendes Kapital“ bezeichnet wurden. Rosa Luxemburg fügte diese Kategorien in ihrer Schrift „Die Akkumulation des Kapitals“ (Gesammelte Werke V) zu den Begriffen „fixes konstantes Kapital“ und „zirkulierendes konstantes Kapital“ zusammen und leistete damit als erste Frau einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der Ökonomie.
Das fixe konstante Kapital besteht aus Landbesitz, Bauten, Maschinen, Werkzeugen und größeren Ersatzteilen. Es wird beim Beginn eines Unternehmens angelegt und überträgt dann seinen Tauschwert innerhalb der Abschreibungszeit auf die produzierte Ware. Das fixe konstante Kapital teilt sich also
- in „ursprünglich angelegtes“ fixes konstantes Kapital, das beim Start eines Unternehmens angelegt wird,
- in „angelegtes“ fixes konstantes Kapital, das noch nicht abgeschrieben ist aber auch nicht gerade angewandt wird,
- in „angewandtes“ fixes konstantes Kapital, das gerade in der Produktion angewandt wird und
- in „amortisiertes“ fixes konstantes Kapital, das bereits seinen Wert auf die Ware übertragen hat und „abgeschrieben“ ist.
Das zirkulierende konstante Kapital besteht aus Rohmaterial und Hilfsstoffen (diese einschließlich der „ideellen [= nicht stofflichen] Hilfsstoffe“ Elektrizität und Pacht). Es wird beim Beginn eines Unternehmens angelegt und überträgt seinen Tauschwert innerhalb eines Kapitalumschlages vollständig auf die produzierte Ware, geht mit dieser in den Umlauf, sein Tauschwert trennt sich im Verkauf (zusammen mit dem fixen konstanten Kapitalteil, dem variablen Kapitalteil und dem Mehrwert, die auf die einzelne Ware entfallen) vom Gebrauchswert der Ware und wird in Geldform in der Wertzirkulation zum Unternehmer zurück zirkuliert, der es erneut in Rohmaterial und Hilfsstoffen anlegt. Daher bildet es zusammen mit dem variablen Kapital, aber ohne den Mehrwert einen Teil des „Zirkulationskapitals“, das diesen beschriebenen Kreislauf ständig wiederholt. Das zirkulierende konstante Kapital teilt sich
- in „angelegtes“ zirkulierendes konstantes Kapital, das aus dem Rohmaterial- und Hilfsstoffvorrat besteht und
- in „angewandtes“ zirkulierendes konstantes Kapital, das gerade in der Produktion verwendet wird.
Siehe auch
- Variables Kapital
- Werterhaltung
- Wertübertragung
- Wertbildungsprozess
- Kapitalstock
- Vorleistung
- Abschreibung
Weblinks
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