Konstantin Laskaris

Konstantin Laskaris
Lascaris 1493.JPG

Konstantin Laskaris (* 1434 in Konstantinopel; † 15. August 1501 in Messina), auch häufiger angezeigt als Konstantinos Laskaris oder Konstandinos Laskaris war ein byzantinischer Gelehrter, klassischer Philologe und Humanist.

Konstantin Laskaris gilt als ein Nachfahre der byzantinischen Kaiser von Nicäa, den Laskariden. Er ist ein Bruder von Andreas Johannes Laskaris.

Konstantin Laskaris war zunächst Schüler von Johannes Argyropulos, einem der bedeutendsten Gelehrten der Renaissance. 1453, nach dem Fall von Konstantinopel, gelangte er auf Vermittlung des Kardinals Basilius Bessarion nach Italien ins Exil. 1460 begab er sich an den Mailänder Herzogshof, wo er von Francesco Sforza zum Hauslehrer für dessen Tochter Hippolyta angestellt wurde.

Hier wurde er rasch zum Mittelpunkt eines Zirkels von Humanisten. Laskaris lehrte Griechisch an den Universitäten von Rom und Neapel (1465) und ab 1468 bis zu seinem Tod in Messina, wo unter anderen Pietro Bembo zu seinen Studenten gehörte.

Konstantin Laskaris war der Verfasser der griechischen Grammatik Έρωτήματα Erotemata (griech.= Fragen), die 1476 von Dionysius Paravisinus für Demetrius von Kreta in Mailand gedruckt wurde. Seine Grammatik war das erste in Italien gedruckte griechische Buch. Weitere Ausgaben wurden von Aldus Manutius (1449-1515), zuerst 1494 zusammen mit einer lateinischen Übersetzung, veranstaltet, der auch im Zusammenhang mit der Geschichte der Typografie bekannt wurde. Konstantin Laskaris überließ der Stadt 76 Bände für die Bibliothek.

Literatur

  • Teresa Martínez Manzano,Konstantinos Laskaris : Humanist, Philologe, Lehrer, Kopist, Hamburg 1994 (Meletemata; 4); ISBN 3925793046
  • Martínez Manzano, Teresa, Constantino Láscaris, semblanza de un humanista bizantino. Madrid: Consejo Superior de Investigaciones Científicas 1998 (Nueva Roma ; 7) ISBN 84-00-07761-X
  • A. De Rosalia, La vita di Costantino Lascaris In: Archivio Storico Siciliano s. 3, vol. 9, 1957 - 1958, S. 21 - 70

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