Konstantin Phaulkon

Konstantin Phaulkon
Constantine Phaulkon

Constantine Phaulkon (eigentl. Konstantin Gerakis, Κωνσταντίνος Γεράκης, auch Faulcon, thailändischer Name Vichayen, in Thai เจ้าพระยา วิชาเยนทร์ - Chao Phraya Wichayen; * 1647 auf Kefalonia/Griechenland; † 5. Juni 1688 in Lopburi/Thailand), griechischer Abenteurer und Kanzler im Königreich von Ayutthaya in Siam (heute Thailand).

Als Constantine Gerakis (= Falke) geboren verließ er schon früh das Elternhaus, um auf einem englischen Schiff anzuheuern. Später wurde er Schiffsassistent auf einem Frachter der zwielichtigen Brüder White in England, die den Handel mit Ostasien aufnehmen wollten. 1675 kam er schließlich nach Ayutthaya. Hier konnte er sein überragendes Sprachtalent nutzen, innerhalb weniger Monate hatte er sich die Thailändische Sprache soweit angeeignet, dass er als Übersetzer in die Dienste des Königs Narai eintreten konnte.

Wegen seiner guten Kontakte zur Englischen Ostindischen Handelskompanie und zu anderen Wirtschaftsunternehmen in Südostasien stieg er schnell zum Berater des Königs auf. Er veranlasste die Annäherung an Frankreich, um ein Gegengewicht gegen England und Holland zu schaffen, aber auch um seine zwielichtigen Geschäfte an der Ostindischen Kompanie vorbei nicht auffliegen zu lassen. 1682 wurde die Ostindienkompanie Frankreichs in Ayutthaya installiert. 1684 schickte Phaulcon eine siamesische Gesandtschaft nach Paris, um Frankreich für eine „Verteidigung“ Siams gegen England zu gewinnen. Zwei Jahre später kamen 700 Soldaten und französische Architekten, die ein Fort an der Hafeneinfahrt des Maenam Chao Phraya (Chao-Phraya-Fluss), dem heutigen Thonburi errichteten. England machte seinen ganzen Einfluss geltend, um seine Interessen durchzusetzen. Schließlich versenkte man die Fregatte eines der Gebrüder White, die immer noch im Namen des Königs Narai mit Phaulcon gute Geschäfte machten. Außerdem belagerten englische Kriegsschiffe Mergui, eine Hafenstadt an der Küste des heutigen Myanmar. Schließlich erklärte Siam der Englischen Ostindischen Kompanie den Krieg (nicht jedoch England selbst). Die Forts von Mergui versenkten eine englische Fregatte.

Der siamesische Adel war über die Entwicklung alles andere als glücklich, liefen doch die Geschäfte hauptsächlich über den unersättlichen Phaulcon und seine Mittelsmänner. Sie beschlossen Gegenmaßnahmen. In dieser Zeit kam ihnen die schwere Erkrankung des Königs Narai sehr recht. Sie setzten den König in Lopburi fest. Der Führer der Opposition, Phra Phetracha, ließ den Thronerben, Phra Pui, umbringen. Wenig später auch die beiden noch lebenden Brüder des Königs. Der Weg war für Phra Petracha frei, den Königsthron einzunehmen.

Phaulcon wurde gefangengesetzt und gefoltert, um die in den Jahren angehäuften Schätze zu erlangen. Schließlich wurden er und seine Günstlinge am 5. Juni 1688 hingerichtet.



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