- Kontra (Spielbegriff)
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Kontra geben oder auch kontrieren von lat. contra, dt. gegen ist ein Begriff aus dem Spiel, speziell dem Kartenspiel.
Inhaltsverzeichnis
Kontra im Kartenspiel
Bridge
Ersteigert ein Spieler z.B. beim Bridge das Recht "zu spielen", so kann ein Gegner, wenn er meint, dass der Alleinspieler nicht gewinnen wird, "Kontra" bzw. "Double" ansagen; damit wird der Spielwert verdoppelt.
Glaubt der Alleinspieler, dass er das Spiel gewinnt, so kann er mit "Rekontra", "Redouble" (oder kurz "Re") den Spielwert ein weiteres Mal verdoppeln.
Tarock
Beim Tarock erlauben die Spielregeln in diesem Fall noch eine weitere Verdopplung: die entsprechende Ansage lautet "Subkontra" (kurz "Sub") oder gelegentlich "Hirsch" als scherzhafte Antwort auf "Re(h)", womit der Spielwert auf das Achtfache des ursprünglichen Einsatzes gesteigert wird.
Skat
Das Kontrieren ist auch beim Skat vielfach üblich, allerdings ist es kein Teil der offiziellen Regeln; statt "Subkontra" wird häufig auch "Supra" angesagt.
In manchen Spielrunden darf noch weiter verdoppelt werden und der Spielwert auf das Sechzehnfache gesteigert werden, was allerdings nur sehr selten vorkommt. Die Bezeichnungen für diese weiteren Verdopplungen sind recht uneinheitlich, so folgt in einigen Spielrunden der "Hirsch" erst auf einen vorangehenden "Bock" in der Bedeutung von "Supra".
Doppelkopf
Im Doppelkopf kontriert die Partei, die über die Kreuzdamen verfügt, mit Re, während die gegnerische Partei Kontra ansagt. Damit ist gleichzeitig angekündigt, welcher Partei man angehört.
Schafkopf
Beim Schafkopf ist regional der Begriff Spritz bzw. das Verb spritzen im Gebrauch.
Kontra im Backgammon und im Schach
Die Idee des Kontrierens findet sich auch im Verdoppeln beim Backgammon (siehe dort) wieder: glaubt ein Spieler im Laufe eine Spiels, dass sein Gegner nicht mehr gewinnen wird, so kann er den letzten Zug seines Gegners gewissermaßen kontrieren und eine Verdopplung anbieten. Der Gegner kann die Verdopplung entweder annehmen, oder er muss das Spiel augenblicklich verlorengeben und den bis dahin gültigen Einsatz zahlen.
Die Verdopplungsregel beim Backgammon wurde in einem New Yorker Club in den 1920er Jahren erfunden und bereicherte dieses Spiel in ganz bedeutender Weise. Wenig bekannt ist, dass das Verdoppeln (in genau derselben Art wie beim Backgammon) als "Kaffeehausregel" auch gelegentlich beim Schach um Geldeinsatz gespielt wird: will ein Spieler den Einsatz verdoppeln, so tut er dies mit der Ansage Kontra.
Manche Backgammon-Spieler erlauben auch sogenannte "Beaver", was gerade dem Rekontra entspricht: wenn der Spieler, dem die Verdopplung angeboten wurde, sich seines Sieges sicher ist, kann er mit dieser Ansage den Wert des Spiels nochmals verdoppeln, ohne dadurch sein Recht auf den alleinigen Zugang zum Verdopplungswürfel aufzugeben. In manchen Spielerzirkeln darf darauf der Gegner mit dem Ruf "Raccoon" den Spielwert auf das Achtfache, und der Spieler ein letztes Mal mit der Ansage "Skunk" oder "Otter" auf das Sechzehnfache steigern; dann allerdings muss gewürfelt und der nächste Zug gesetzt werden. Diese mehrfachen Doppel sind jedoch nicht Teil der offiziellen Backgammon-Regeln und sind bei Turnieren explizit ausgeschlossen.
Weblinks
Wiktionary: Kontra – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, ÜbersetzungenKategorien:- Spielbegriff
- Kartenspielbegriff
- Bridge
- Schachform
- Backgammon
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