- Kontrollfunktion der Evaluation
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Die Kontrolle der Projektumsetzung ist neben der Erkenntnisgewinn, Dialog und Legitimierung eine der Hauptaufgaben von Evaluationen.
Die Evaluation kann Aufschluss zur Entscheidung über die zukünftige Anwendung verschiedener Programme geben. Sie zieht aber auch einen Vergleich zwischen tatsächlich erzielten und angestrebten bzw. erwarteten Ergebnissen. Im Qualitätsmanagement spielt dies eine große Rolle. Als Norm gilt die DIN EN ISO 9000 ff. Sie liefert eine zuverlässige Beurteilung der Qualität, sowie verlässliche Qualitätsindikatoren. Positive Effekte bei den Adressaten der Dienstleistung gelten als Kriterium für den Erfolg derselbigen. Bei der Beobachtung eines Programms durch Evaluationen ist in erster Linie die Erkennung von Defiziten von Bedeutung. An diesen Stellen kann dann steuernd eingegriffen werden. Ebenso kann aber auch anhand der gewonnenen Informationen festgestellt werden, ob alle Beteiligten ihre Aufgaben erfüllen und ihren Verpflichtungen nachkommen. So können gleichzeitig Korrekturen möglichst schnell durchgeführt und Fehlerquellen behoben werden.
Inhaltsverzeichnis
Methoden der Kontrolle
Um ein Projekt zu kontrollieren, muss es genaue Vorgaben geben, anhand derer verglichen werden kann. Das kann z.B. ein Produktionszahlenziel sein oder in einem Dienstleistungsbereich die maximale Höhe an Warteminuten von Kunden am Telefon. Die Kontrolle muss der Neutralität zu Gunsten nicht nur vom Leistungserbringer- und empfänger, sondern auch von einer neutralen, unabhängigen Person durchgeführt werden.
Um eine Kontrolle des Projekterfolgs zu gewährleisten müssen im Vorfeld einige Analysen zur Zeit- und Kostenabschätzung gestellt werden:
- Zeitanalyse
siehe Methoden: Balkenplantechnik, Netzplantechnik
- Kostenabschätzung
siehe Methoden: Kosten-Trendrechnung, Einsatzmittelübersicht
Im Laufe des Projekt muss in regelmäßigen Abständen Rückmeldung abgegeben werden über die Einhaltung der Zeitplanung und des Kostenrahmens.
Fehlerentstehung bei der Planung
Mögliche Fehlerquellen bei der Zeitkalkulation sind mangelnde Reserven zur Überbrückung von Ausfällen bedingt durch Elternzeit, Mutterschaftsurlaub sowie längere Erkrankungen. Mögliche Fehlerquellen bei der Kostenkalkulation sind Inflationsbedingte Preis- und Lohnsteigerungen.
Kontrollgruppe als Methode
Eine weitere Möglichkeit um das Erreichen des Ziels zu kontrollieren stellt die Anwendung einer Kontrollgruppe dar. Dies ist jedoch nicht in allen Bereichen möglich, da z.B. ethische Gründe die Verwendung behindern. Wäre eine neue Therapie gegen Krebs zu evaluieren, müsste die Kontrollgruppe frei von jeglicher Therapie sein, was ethisch nicht zu unterstützen wäre.
Kontrolle im Sozio-psychologischen Bereich
Der Nachteil einer strikten Anwendung von Kontrolltechniken kann im sozial-psychologischen Bereich auch zu einem unnatürlichen Setting führen, wodurch die Validität der Evaluation verloren ginge.
Literatur
- Heinrich Wottowa und Heike Thierau: Lehrbuch der Evaluation. 3. Auflage, Verlag Hans Huber, Bern 2003
- Jürgen Bortz und Nicola Döring: Forschungsmethoden und Evaluation. Für Human- und Sozialwissenschaftler. 4. Auflage, 2006, Springer Medizin Verlag. ISBN 978-3540333050
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