- Kontrolle
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Unter Kontrolle versteht man
- eine Überprüfung oder Nachprüfung, die auch in einer Überwachung bestehen kann, zum Beispiel:
- Ein Mathematiker (ein Wissenschaftler) kontrolliert das Ergebnis seiner Rechnung.
- In der Politik kontrolliert etwa das Parlament die Regierung, dies nennt man Parlamentarische Kontrolle.
- Der Gast kontrolliert die Rechnung.
- Die Polizei führt Verkehrskontrollen durch, die Zollwache Grenzkontrollen.
- Internationale Organisationen achten auf die Rüstungskontrolle.
- Produkte werden Qualitätskontrollen unterzogen.
- Feststellung von Soll- und Ist-Objekten, Bestimmung und Auswertung von Abweichungen.
Im Weiteren auch
- die Beherrschung einer Person oder Körperschaft, die diese auch selbst sein kann (in diesem Fall wird von Selbstbeherrschung bzw. Selbstkontrolle gesprochen).
Sprachlich stammt der Begriff aus dem französischen contrôle, in älterer Schreibweise contrerolle — zu frz. contre „gegen“ und rôle „Rolle, Register, Liste“ —, das ursprünglich ein „Gegenregister zur Nachprüfung von Angaben eines Originalregisters“ bezeichnete. Das Wort kam in seiner heutigen Bedeutung erst im 19. Jahrhundert in Gebrauch.
Inhaltsverzeichnis
Kontrolle aus kognitionspsychologischer Sicht
Kontrolle kann als „Wahrnehmung von Handlungs-Ergebnis-Kontingenzen“ definiert werden. Neben dieser Bestimmung wurden weitergehende Definitionen von Kontrolle vorgeschlagen. So wird auch von Kontrolle gesprochen, wenn eine Person ein Ereignis voraussehen oder ein bereits eingetretenes Ereignis erklären kann (vgl. u. a. Dörner 1983[1]). Nach diesem Verständnis kann Kontrolle nicht nur durch aktive Einflussnahme auf die Umwelt, sondern auch durch kognitive Aktivitäten wahrgenommen werden:
- Personen sind bestrebt, Zustände und Ereignisse in sich selbst und ihrer Umwelt kontrollieren zu können.
- Kogniziert eine Person, dass sie für sie bedeutsame Ereignisse oder Zustände nicht kontrollieren kann, so beeinträchtigt dies ihr Erleben und Verhalten.
Laborexperimente haben gezeigt, dass wenn man Versuchstieren die Möglichkeit vorenthält, kausale Relationen zwischen ihrem Verhalten und dem Ergebnis dieses Verhaltens zu erkennen (kognitive Kontrolle), diese Tiere schrittweise in Apathie verfallen (erlernte Hilflosigkeit).
Die Überzeugung, selbst Kontrolle ausüben zu können, wird hingegen mit positiven gesundheitlichen Entwicklungen in Zusammenhang gebracht (siehe: Kontrollüberzeugung und Gesundheit).
Pädagogisch-didaktische Implikationen
Da die Umwelt sich ständig verändert, kann der einzelne nie endgültig Kontrolle erreichen. Die Fähigkeiten, die Kontrolle ermöglichen, müssen ständig trainiert werden. Unterrichtskonzepte, die die Lernautonomie unterstützen, fördern die Kontrolle (vgl. u. a. Lernen durch Lehren).
Siehe auch
Quellen
- ↑ Dörner, Dietrich, et al. (Hrsg.) (1983): Lohhausen. Vom Umgang mit Unbestimmtheit und Komplexität. Bern: Huber
Weblinks
Wiktionary: Kontrolle – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen - eine Überprüfung oder Nachprüfung, die auch in einer Überwachung bestehen kann, zum Beispiel:
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